Sich als Neuer bei Arbeit bei jedem von selbst vorstellen?

Bei mir auf der Arbeit habe ich öfter neue Mitarbeiter, wobei ich mit manchen mehr und mit manchen weniger zu tun habe. Allerdings habe ich schon große Unterschiede feststellen können, was die neuen Mitarbeiter angeht. Einige neue Mitarbeiter machen es so, dass sie offen von selbst auf jeden einzelnen Mitarbeiter zugehen, ihm die Hand geben und sich kurz vorstellen.

Manche machen das aber nur am ersten Tag so, dass sie sich vorstellen. Mitarbeiter, die sie dann während den nächsten Tagen oder Wochen kurz kennen lernen, begrüßen sie nur mit einem "Hallo". Ich habe es aber tatsächlich auch schon oft erlebt, dass manche neuen Mitarbeiter sich überhaupt nicht bei den anderen vorgestellt haben, so dass man dann von selbst auf den neuen Mitarbeiter zugehen oder es sein lassen konnte. Findet ihr, dass es normal ist, dass man sich als Neuer bei der Arbeit einzeln bei den Mitarbeitern von selbst vorstellt, mit denen man etwas mehr zu tun haben wird?

Ich finde schon, dass man sich vorstellen sollte, erst recht, wenn man mit gewissen Personen häufiger zu tun haben wird. Dann gehört es zu einem anständigen Umgang dazu. Bei den Leuten, die man vermutlich nicht sehr oft sehen wird, würde ich das ganze nicht so streng sehen. Schließlich kann man ja nicht von jedem erwarten, dass er bei jedem einzelnen Mitarbeiter mal vorbeischaut und ihm dann die Hand reicht.

Vieles entwickelt sich vermutlich auch mit der Zeit, also kann es da durchaus auch mal nach Sympathie gehen. Ich persönlich halte es so, dass ich zunächst jedem freundlich Hallo sage, der mir ebenso freundlich begegnet.

Ich finde es eigentlich auch selbstverständlich, dass man sich als neuer Mitarbeiter an einem Arbeitsplatz selbstständig den anderen Mitarbeitern vorstellt, die man so kennenlernt. Dass man sich nicht alle Namen sofort merken kann, ist ganz klar, aber trotzdem gehört es für mich dazu, dass man so auch zeigt, dass man mit den anderen Kollegen, die schon länger im Betrieb sind, offen umgehen möchte.

Aber es stimmt schon, dass die Menschen auch dabei unterschiedlich sind und ich habe auch schon neue Kollegen erlebt, die dann erst mal stehen bleiben und erwarten, dass sie dann vorgestellt werden. Das habe ich dann auch immer gemacht, damit die neuen Kollegen sich nicht ausgeschlossen fühlen, aber ich denke doch auch, dass man das als erwachsener Mensch selber schaffen sollte, sich den Kollegen vorzustellen.

Ich kenne es gar nicht, dass man sich nicht vorstellt und einfach nur Hallo sagt. Wenn ich eine neue Stelle habe, stelle ich mich den Leuten, die ich sehe vor. Ich begrüße sie und nenne dann meinen Namen. Dann bekommt man auch den Namen der anderen Person genannt und hat schon mal einen guten Einstieg geschaffen. Das geht leicht und man ist schneller Teil des Teams.

Ich stelle mich ebenfalls jedem Kollegen vor, den ich das erste Mal treffe, wenn ich eine neue Arbeitsstelle antrete. Zum einen habe ich das so gelernt und empfinde es als unhöflich, als Neuling nicht auf diejenigen zuzugehen, die schon länger dort tätig sind, und zum anderen wäre es mir auch einfach persönlich unangenehm, mit Leuten zu arbeiten, die nicht wissen, wer ich bin, und von denen ich nicht einmal den Namen weiß. Dass man in einem sehr großen Team anfangs vielleicht mal eine Person verwechselt oder sich aus Versehen zweimal bei dem gleichen Kollegen vorstellt, kann durchaus passieren. Das ist einem dann kurz peinlich, aber in der Regel hat jeder Verständnis dafür - und mir ist diese Situation immer noch lieber als die, in der ich mich gar nicht vorstelle.

Allerdings finde ich es noch etwas angenehmer, wenn man am ersten Arbeitstag vom Chef oder von einem "erfahreneren" Mitarbeiter ein wenig herumgeführt und dabei dem restlichen Personal vorgestellt wird. Das habe ich schon an mehreren Arbeitsstellen erlebt und muss sagen, dass mir das sehr gefallen hat, weil man auf diese Art und Weise nicht so schnell jemanden übersehen und vergessen hat und es meistens ausreichte, einmal seinen Namen zu nennen, wenn man einen Raum betreten hat, anstatt dass man das Prozedere vier- oder fünfmal bei jeder einzelnen Person wiederholen musste. Allerdings ist mir klar, dass ein solcher Rundgang zeitaufwändig ist und nicht in jeder Abteilung ohne Probleme durchgeführt werden kann.

Ich denke es macht durchaus einen Unterschied was man arbeitet und wie viele Kollegen man auch hat. Arbeitet man im Schichtbetrieb an der Produktionsstelle, dann kann man als neuer nicht erst durch die ganzen Reihen gehen, jedem die Hand schütteln und einen Monolog halten wer man denn ist und was man hier macht.

Es interessiert niemanden, dafür wäre dann die Pause vorhanden damit man sich kennenlernen kann und selbst dort, wird man über Woche nicht alle seine Kollegen dann auch kennen lernen. Irgendwann ist dann auch der Punkt erreicht, an dem man sich fragt, ob man denjenigen schon kennt oder noch nicht und mehrmals bei der gleichen Person vorstellen ist ebenfalls albern.

Arbeitet man in einer kleinen Abteilung mit einer überschaubaren Anzahl als Mitarbeitern, dann kann man auch jeden einzeln begrüßen und sich vorstellen und bei größeren Abteilungen nutzt man dafür eine allgemeine Ansprache um den Betrieb nicht unnötig aufzuhalten und mehrere Tage am Stück damit beschäftigt zu sein, jedem einzelnen die Hand zu geben und sich vorzustellen.

Ich denke auch, dass das ganz auf die Firma ankommt. Ich habe es eher so kennengelernt, dass ich mich nie irgendwelchen Kollegen von selbst vorstellen musste, auch bei meinen Berufspraktika nicht. Es war immer so, dass ich vom Chef persönlich eine Führung durch das Unternehmen am ersten Tag bekommen habe und bei dieser Gelegenheit wurde ich dann direkt allen vorgestellt, die mir über den Weg gelaufen sind. Ich musste also nicht wirklich etwas tun, um auf die anderen zuzugehen. Ich musste nur freundlich sein, eventuelle Fragen beantworten und eben versuchen, mir die vielen verschiedenen Namen, Gesichter und Informationen über die Firma an sich zu merken, um mich später auch in den Gebäuden orientieren zu können.