Beim Meditieren wirklich an nichts denken möglich?

vom 30.04.2016, 23:35 Uhr

Ich habe vor einigen Tagen eine Art Anleitung zum richtigen Meditieren gelesen. Laut dessen ist es äußerst wichtig, zu einem Zustand zu gelangen, an dem man wirklich an nichts denkt. Um dorthin zu gelangen ist es wichtig, seine Gedanken jedes Mal zu bremsen, wenn man bemerkt, wie sich Gedanken bilden.

Ich habe es ausprobiert und finde es äußerst schwierig, wirklich nichts zu denken. Denn eigentlich gibt es immer etwas, worüber ich nachdenke. Habt ihr es mal geschafft, beim Meditieren wirklich an nichts zu denken? Wie ist das möglich?

» bluejeans » Beiträge: 38 » Talkpoints: 0,04 »



Eigentlich glaube ich eher, dass Menschen, die viele Gedanken haben und die auch gern nachdenken, grübeln oder in deren Kopf viel los ist, schlecht an nichts denken können. Es mag Leute geben, die generell nicht viel nachdenken und die haben dann eventuell auch Phasen, wo keine Gedanken im Kopf herumschwirren.

Ich denke auch ständig an etwas, an irgendwas, was ich gehört habe, auch oft an Musik, Bilder oder sonstwas und oft mehrere Dinge parallel. Das abzustellen, finde ich schwer bis unmöglich, aber es ist auch nicht störend. Also ich kann mich beispielsweise auch zum Entspannen auf meine Atmung konzentrieren und dennoch an irgendwas anderes parallel denken. Das muss ja nicht schlecht sein.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Da habe ich wohl einen anderen Ratgeber gelesen. Ich habe nur sehr begrenzte praktische Erfahrungen, aber soweit ich es verstanden habe, geht es bei den unter Laien verbreiteten Meditationstechniken mitnichten darum, nichts zu denken. Gedanken kann man laut meinem schlauen Buch gar nicht unterdrücken oder verdrängen. Ja, man soll es als Meditierender gar nicht erst versuchen, weil man sich dadurch nur verkrampft und unter Druck setzt und damit das Gegenteil von dem bewirkt, was die Meditation eigentlich ausmachen soll. Aber ich bin, wie gesagt, kein Guru, vielleicht liege ich auch völlig falsch.

Jedenfalls habe ich gelernt, dass es darauf ankommt, Gedanken wahrzunehmen, ohne sich an ihnen geistig festzuklammern. Im Rahmen der Meditation geht es, soweit ich es begriffen habe, darum, erst einmal überhaupt zu bemerken, was im eigenen Kopf so alles los ist und wie viele Gedanken, die dort oben so herumschwirren, eigentlich redundant oder völlig sinnlos sind, gerade weil das Gehirn eben denken muss. Sie verfliegen auch wieder, und neue Gedanken blubbern hoch, die in der Regel genauso sinnlos sind wie die allermeisten davor und danach.

Diesen Vorgang erst mal nur zu beobachten, ohne sich einzumischen, und die Gedanken einfach vorbeiplätschern zu lassen, stellt einen Grundpfeiler der Meditation für Anfänger dar. Mit zunehmender Übung soll es angeblich gelingen, auch die Pausen zwischen den Gedanken wahrzunehmen und ganz locker allmählich auszudehnen, aber so weit bin ich noch lange nicht.

» Gerbera » Beiträge: 11315 » Talkpoints: 48,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich weiß nicht recht wie das gehen soll, eben gar nichts zu denken. man denkt doch immer irgendwas, zumindest im wachsen Zustand. Und wenn man nur die ganze Zeit denkt, dass man eben nichts denken soll.

Daher finde ich es bei Meditation und Entspannung einfacher und sinnvoller, wenn man sich zum Beispiel eine Urlaubskulisse vorstellt oder das rauschende Meer, einen grünen duftenden Wald oder ähnliches. So mache ich es zumindest, wenn ich mich entspannen möchte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe schon viele Filme und Bericht zu Gurumeditationen gesehen und habe mich immer gefragt, was Leute an so etwas finden oder extra dorthin reisen, wie früher nach Goa in Westindien oder auch in ostindische Städte. Die schienen dort aber beim Meditieren wirklich an nichts mehr anderes denken wollen. Vielleicht hatten auch deswegen Gurus wie Bhagwan so großen Erfolg bei solchen Leuten.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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