Gemüse nicht essen mögen, aber gerne trinken genauso gesund?
Eine Vorliebe für Gemüse hatte ich noch nie. Als Kind wehrt sich vermutlich jeder gegen den Blumenkohl oder Rosenkohl und wie diese Kohle alle heißen, manche gewinnen denen dann später doch noch etwas ab, aber bei mir blieb die Abneigung erhalten. Für mich schmeckt Rosenkohl zu bitter und Blumenkohl irgendwie nach nichts. Brokkoli ertrage ich höchstens überbacken, aber auch da kann man von mir aus den Brokkoli gerne gegen Nudeln ersetzen.
Bohnen schmecken mir nicht, höchstens Chili-Bohnen, aber von denen bekomme ich Verdauungsbeschwerden. Möhren sind gekocht für mich geschmacklos und Auberginen schmecken für mich irgendwie fettig, so als würde man Creme essen. Kurz gesagt - ich mag Gemüse nicht sonderlich. Was geht sind Erbsen und Kartoffeln, aber die Kartoffeln nur mit Dip und die Erbsen nur mit Butter.
Ich trinke aber dennoch ganz gerne Gemüsesäfte, etwa Mischungen aus Tomaten- und Karottensaft und Kombinationen mit Sellerie usw. Das schmeckt eigentlich. Vermutlich habe ich das Problem nur mit gekochtem Gemüse, denn rohe Erbsen esse ich beispielsweise auch gerne. Vielleicht mag ich deswegen auch die Säfte, denn die schmecken wenigstens nach etwas und wirken frisch, während gekochtes Gemüse eher einer Art geschmacklosem Matsch ähnelt.
Rohe Möhren oder Tomaten esse ich aber dennoch selten, weil ich immer keine Lust habe, die zu waschen und rohe Tomaten für mich dann wieder zu wenig Geschmack habe. Im Saft ist es praktischer, man muss nichts mehr machen, es ist alles fertig und es ist so gemischt und gewürzt, dass es appetitlich daherkommt.
Ich frage mich nur, wie das dann mit den Vitaminen aussieht. Ich denke mir, dass in gekochtem Gemüse doch wahrscheinlich gar nicht mehr so viele Vitamine drin sind. Vielleicht ist es da sogar gesünder, so wie ich es mache, den Gemüsesaft zu bevorzugen und Gemüse als Speise abzulehnen.
Ist es genauso gesund, Gemüsesaft zu trinken, wie Gemüse zu essen oder ist der Saft vielleicht sogar noch besser? Sind im Saft mehr Vitamine erhalten als im gekochten Gemüse?
Gemüsesäfte sind definitiv gesund. Sie enthalten eine Vielzahl an Vitaminen und abhängig von den verarbeiteten Gemüsesorten außerdem Mineralstoffe, Spurenelemente und Bioaktiv-Stoffe. Gemüsesäfte sind im Vergleich zu Gemüse konzentriert und die wichtigen Bestandteile sind bereits extrahiert und stehen dem Körper nach dem Konsum sofort zur Verfügung. Das heißt, unser Organismus muss nicht erst noch die Bestandteile der Gemüsesorten aufschließen. In Einzelfällen ist es unserem Körper sogar gar nicht erst möglich, die Bestandteile von Gemüsearten aufzuschließen, weil die entsprechenden Enzyme fehlen.
Dennoch - so denke ich - sollte man das Essen von Gemüse nicht unterschätzen. Es ist bestimmt nicht falsch, seine Ernährung mit Gemüsesäften zu ergänzen, aber man sollte nicht auf den Konsum von Gemüse als solches gänzlich verzichten. Wie bei den meisten Sachen kann man hier wohl sagen, dass die richtige Mischung wichtig ist.
Ich habe mal eine Dokumentation über die Herstellung von Orangensaft gesehen und dort wurde gesagt, dass Orangensaft wegen dem Transport und der Lagerung sehr viele Vitamine mit der Zeit verlieren würde, sodass man die Vitamine künstlich ergänzen muss.
Wie das bei Gemüsesäften ist, weiß ich nicht, könnte mir aber vorstellen, dass es da ähnlich ist. Wenn du Pech hast, kann der menschliche Organismus die künstlichen Vitamine aber gar nicht aufnehmen. Das ist bei manchen Vitamin-Pillen der Fall, die kaufen kann. Daher würde ich mich nicht zu sehr auf die vermeintlichen gesunden Vitamine in den Säften verlassen und doch lieber frisches Gemüse und Obst vorziehen.
Zitronengras hat geschrieben: Vielleicht mag ich deswegen auch die Säfte, denn die schmecken wenigstens nach etwas und wirken frisch, während gekochtes Gemüse eher einer Art geschmacklosem Matsch ähnelt.
Dann solltest du Gemüse nicht so lange kochen oder braten, bis es zu Matsch wird, denn normalerweise sollte das gerade eben nicht passieren. Ich liebe Gemüse, aber zerkocht mag ich es auch nicht wirklich. Gemüse muss bei mir bissfest sein, so dass ich es nur kurz anbrate oder koche. So hat das auch nichts mit Matsch zu tun.
Ich denke, dass bei der Lagerung und beim Transport sicherlich Vitamine verloren gehen, aber dennoch sollten die Säfte noch genügend Vitamine enthalten. Wenn du diese regelmäßig trinkst, ist das ja in Ordnung. Vielleicht solltest du dich auch mal im Smoothie-Regal umschauen. Da gibt es auch viele Smoothies, die unter anderem auch aus Gemüse sind.
Smoothies bestehen nur aus püriertem Obst und Gemüse, ohne dass etwas anderes drin ist und das kann man bedenkenlos trinken. Ob man sein Obst und Gemüse nun isst oder lieber trinkt, macht ja keinen großen Unterschied, außer dass man von ersterem wahrscheinlich eher satt wird.
Wenn man Gemüse so gar nicht essen aber trinken mag, ist das meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung. Selbst wenn in dieser Form nicht mehr so viele Vitamine enthalten sein sollten.
Meist liegt es aber auch einfach an der Zubereitung des Gemüses. So konnte ich zum Beispiel so gar nichts mit Brokkoli anfangen, wenn ich es aufgetischt bekam. Es war mir meist zu zerkocht und roh schmeckt dieses Gemüse nicht. Dann bin ich irgendwann mal auf ein Rezept zur Zubereitung von Brokkoli gestoßen. Das geht extrem einfach, mit wenig Mühe und Zeitaufwand. Seitdem liebe ich Brokkoli. So geht es mir mit vielem Gemüse, sobald ich die richtige Zubereitung herausgefunden habe. Möhren schmecken richtig zubereitet auch extrem gut.
Wenn man keine Gemüse essen mag aber dafür trinkt, ist das genauso akzeptabel. Ich trinke sehr gerne Smoothies, wobei ich sie mir selbst zubereite. Das schöne daran ist, dass das Gemüse roh in meinen Smoothie kommt und auch die Teile des Gemüses verarbeitet werden, welche ich sonst entsorgen würde, auch wenn gerade sie die ganzen Vitamine enthalten. Dazu muss ich aber sagen, dass ich viel Geld in das Gerät investiert habe, da wird wirklich alles richtig fein püriert und cremig.
Die gekauften Smoothies enthalten leider oft zu viel Zucker oder andere unschöne Zusätze. Die, welche ohne auskommen, sind oft einfach überteuert.
Wenn das Gemüse in den Smoothies wirklich frisch verarbeitet und nicht mit ungesunden Zusatzstoffen ergänzt wird, kann es unter Umständen sogar gesünder sein, als wenn es gekocht (oder was auch immer) wird. Wenn das Gemüse einfach nur ausgepresst und nur der Saft getrunken wird, ist es wohl ungesünder. Aber besser als komplett auf Gemüse zu verzichten ist es allemale.
Nicht alles was zu Saft gepanscht wird ist automatisch gesund. So kommen da nicht selten noch Aromen mit dazu, Geschmacksverstärker und Farbstoffe, die in einem normal gekochten frischen Gemüse nicht vorkommen. In anderen finden sich Zusätze mit Zucker, damit es Haltbarer wird und damit ist es auch nicht mehr gesund.
Durch das panschen zu Saft geht auch mehr verloren an Vitaminen als wenn man das ganze nur kurz blanchiert. Gemüse muss man nicht zu Matsch kochen, bissfest muss es ebenfalls sein und wer seinen Blumenkohl und Brokkoli über Stunden Tod kocht, der muss sich auch nicht wundern wenn es nicht schmeckt. Zudem sich auch nicht jedes Kind dagegen wehrt, ich habe als Kind schon beides gerne gegessen und mein Sohn jetzt auch.
Vor allem liegt das an der Art der Zubereitung wie es hier schon genannt worden ist. Es macht wirklich einen Unterschied, ob man etwas zu Tode kocht in seinem Topf, kurz blanchiert, im Ofen zubereitet oder auch nur dämpft. Wenn es nur überbacken geht mit Käse, dann ist das immer noch wertvoller als wenn man das als Saft konsumiert, bei dem es mehrere Stunden gekocht wurde, anschließend hunderte Kilometer weit gefahren wurde und dann noch liegen gelassen wird über Monate. Da ist so gut wie nichts mehr enthalten, aber besser als gar nichts.
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