Wann bilden sich nach Erfrierung Blasen?

vom 10.02.2012, 18:56 Uhr

Bei den aktuellen Temperaturen, allerdings auch schon bei weitaus milderen, können Menschen und Tiere sich Erfrierungen zuzuziehen. Dagegen hilft bei Tieren nur ein langes, dichtes Fell, und bei Menschen angemessene, Kälte abweisende Kleidung. Oder aber, man sucht sich einen wärmenden Unterschlupf, aber das ist nicht immer möglich.

Nun halte ich mir ja für einen nicht ganz blöden Menschen, kleide mich auch den Temperaturen entsprechend, aber vor Kurzem ist es dann doch passiert: Ich habe mir eine Erfrierung am kleinen Finger zugezogen. Der war, kurz bevor ich nach Hause kam, komplett weiß beziehungsweise blass, komplett gefühllos, und machte demnach keinen sonderlich gesunden Eindruck. Ich habe ihn langsam und zugegeben unter Schmerzen mit "kaltem" und danach lauwarmem Wasser aufgetaut. Die Haut war, wie es bei Erfrierungen sein soll, knallrot, alles pochte und kribbelte. Die Schmerzen hielten eine Weile an. Mittlerweile bessert es sich allerdings wieder. Erschreckend nur, wie schnell man sich doch, trotz Handschuhen, auf dem Nachhauseweg einen Finger erfrieren kann.

Jedenfalls habe ich jetzt online gelesen, dass alle Erfrierungen zuerst wie Erfrierungen ersten Grades aussähen. Die Hautpartie sei eben anfangs grell weiß und gefühllos, beim Auftauen schmerzhaft und knallrot, und danach könnte sie noch immer weißfleckig aussehen. So sehen wohl die noch "harmlosesten" Erfrierungen aus. Das traf bei mir durchaus zu.

Allerdings soll jede Art von Erfrierung anfangs so aussehen. Ob es eine Erfrierung zweiten oder sogar dritten Grades ist, soll sich erst mit der Zeit zeigen. So können sich wohl, online heißt es leider nur "Stunden bis Tage nach der Erfrierung", noch Hautabschälungen oder Blasen bilden, wie bei einem Sonnenbrand. In schlimmeren Fällen bilden sich dunkelgraue bis schwärzliche Nekrosen, und die Haut stirbt ab. In ganz schlimmen Fällen kommt es dann auch zum Absterben ganzer Finger oder Zehen, die dann auch amputiert werden müssen, um den Gesamtorganismus nicht zu schädigen. In Extremsituationen, beispielsweise bei schutzlosen Obdachlosen, die bei großer Kälte im Freien übernachten, oder aber bei Verschütteten oder verwirrten Bergsteigern, können auch ganze Arme und Beine erfrieren, wenn die Erfrierung nicht direkt mit dem Tod endet.

So schlimm wird es mir natürlich hoffentlich nicht gehen. Würde mich auch doch sehr verwundern. Aber vielleicht schält sich bei mir am erfrorenen Finger doch die Haut, oder es bilden sich doch noch Blasen. Die Online-Angabe, dass sich das in "Stunden bis Tagen" zeige, hilft mir irgendwie sehr wenig weiter. Weiß jemand von euch vielleicht, wo da nun die wirkliche Grenze liegt? Nach wie vielen Stunden oder Tagen müssten sich Blasen gebildet haben? Wann kann man Entwarnung geben, also, wann werden sich wohl sicher keine mehr bilden, wenn bislang noch keine erschienen sind, also, nach welcher Zeitspanne?

Aktuell ist die Haut bei mir übrigens leicht gerötet, fühlt sich aber weich an. Keinerlei Verhärtungen oder rauen Stellen. Ein wenig angeschwollen ist der Finger aber. Habe ich noch Schlimmeres zu erwarten, oder wird das jetzt so bleiben, und dann in den nächsten Tagen wieder langsam abheilen? Online wird übrigens erst ab Blasen bildenden Erfrierungen zweiten Grades geraten, einen Arzt aufzusuchen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Selbst bei leichteren Erfrierungen an den Händen oder Fingern, in einem Forum Rat über das weitere Vorgehen zu holen, das finde ich schon sehr verwegen und auch leichtsinnig. Deswegen wird dir hier wohl kaum jemand Entwarnung geben und auch sicher anraten dennoch mal zum Hautarzt zu gehen. Denn wer will denn jetzt deine Rötung und Schwellung per Ferndiagnose beurteilen?

» baerbel » Beiträge: 1518 » Talkpoints: 601,94 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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