Gehaltsfrage im Vorstellungsgespräch - wie informieren?
Ich hatte kürzlich ein Telefoninterview und bin nun auch persönlich zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Schon während des Telefonats wurde ich nach meiner Gehaltsvorstellung gefragt und ich nannte einen Lohn, den ich für durchschnittlich halte. Eigentlich nicht besonders hoch, aber für mich als Berufsanfängerin "nur" mit Bachelorabschluss vertretbar. Dazu muss man sagen, dass ich ohnehin nur etwas zur Überbrückung suche, bis mein Master losgeht, deswegen ist die Gehaltsfrage nicht von so großem Belang für mich. Denn selbst für den Fall, dass ich den Job bekomme, haue ich nach einen halben Jahr wieder ab.
Nun habe ich auch gegoogelt, was der Durchschnittslohn in dem Bereich ist und war überrascht, dass das Gehalt doch recht hoch ausfällt. Ich habe mich um 10.000 Euro jährlich verschätzt bei meiner eigenen Gehaltsvorstellung. Leider stand auf keiner Website, was mit Durchschnittsgehalt gemeint ist. Also, ob es sich um Einstiegsgehälter, mehrere Jahre Berufserfahrung, Bachelor- oder Master usw. handelt. Nun weiß ich gar nicht, wie hoch ich pokern darf.
Wie informiert man sich am besten über die Durchschnittsgehälter in einer bestimmten Branche? Und wie findet man für sich selbst heraus, wie viel man als Anfänger wert ist?
Was möchtest du denn mit dem Durchschnittseinkommen von einer bestimmten Berufsgruppe anfangen? Das hilft dir doch kein Stück weiter. Das ist schließlich nur der Durchschnitt aus allen Befragten. Da sind unterschiedliche Branchen, unterschiedliche Qualifikationen und Erfahrungen bunt gemischt. Das ist genauso aussagekräftig für dich wie das Durchschnittseinkommen deutscher Arbeitnehmer.
Du musst die Einstiegsgehälter für die Branche, in der du dich bewirbst und für die Region ermitteln und mit deinen Qualifikationen abgleichen. In München oder Stuttgart kann man in vielen Bereichen locker 20 Prozent mehr fordern, in Magdeburg dagegen ist ein Viertel weniger realistisch.
Die Branche spielt auch eine große Rolle. In meinem zuerst studierten Bereich verdiene ich mit dem gleichen Abschluss in der Pharmaindustrie oder im Futtermittelbereich mehr als in der Kleintierpraxis. Auch die Nutzviehversorgung und das Herdenmanagement wirft mehr ab.
Im zweiten Studium ist bei mir Unternehmensberatung wertvoller als Banken oder Versicherungen, die Automobilindustrie besser als Landmaschinenhersteller und Großkonzerne besser als mittelständische Unternehmen. Mit Berufserfahrung kann sich das ändern. Da muss man Google schon etwas intensiver bemühen.
Mit dem Durchschnittseinkommen wirst du nicht weit kommen, denn dabei werden alle in einen Topf geworfen, egal in welcher Region sie arbeiten, ob sie Berufseinsteiger sind oder bereits 20 Jahre Erfahrung haben und noch andere Qualifikationen mitbringen nebenbei.
Wie cooper schon gesagt hat, du musst das separieren und nach deiner Region suchen und dann auch noch nach deinem eigenen Status. Du schreibst selbst, dass du Berufseinsteiger bist aber selbst diese unterscheiden sich. Manche können gar nichts vorweisen außer ihrem Abschluss, andere haben schon ein wenig gearbeitet neben dem Studium vielleicht in der gleichen Branche und damit einen höheren Marktwert als jemand, der das nicht hat. Hat man vorher eine Ausbildung in diesem Bereich gemacht und bringt dort noch Erfahrungen mit, hat man ebenfalls einen anderen Marktwert als jemand der nur das Studium hat.
Schaue ich allgemein für meine Branche nach dem Durchschnittslohn, dann sind wir mit 60.000 Jahresgehalt dabei. Das ist aber schon sehr gering und wird durch die vielen Berufsanfänger nach unten gezogen, wie auch durch bestimmte Regionen in Deutschland. Werfe ich den Blick auf meine Region, dann fängt das hier bei 85.000 Jahresgehalt an und dazwischen liegen dann schon 15.000 Bruttogehalt was Netto auch einiges ausmacht.
Wobei ich übrigens sehr verwundert bin, dass jemand, der studiert, nicht weiß, was mit Durchschnittseinkommen gemeint ist und auch nicht in der Lage ist, die Zuverlässigkeit einer Quelle einzuschätzen. Denn das ist doch eigentlich Schulwissen und wird spätestens ab der Mittelstufe in fast jedem Fach bis zum Erbrechen geübt.
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