Arbeitgeber haftet nicht für Unfall auf Betriebsfeier

Das Hessische OLG in Frankfurt/Main entschied nun, dass ein Arbeitgeber nicht für einen tödlichen Unfall haftet, wenn sich dieser auf einer Betriebsfeier ereignete und somit auch keinen Schadensersatz leisten muss (Az 17 U 11/07).

Geklagt habe die Witwe eines Mitarbeiters, der während einer Betriebsfeier angetrunken von einem Boot vor Malta fiel und ertrank und bei dem ein Blutalkoholgehalt von 2,99 Promille nachgewiesen werden konnte. Die Witwe sah die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Boot als unzureichend an.

Das Gericht konnte dieser Argumentation nicht folgen und wies die Forderung der Witwe als offensichtlich unbegründet ab, da der Beklagte nicht für den Alkoholkonsum der Mitarbeiter während der Betriebsfeier verantwortlich sei und solange diese nicht auffällig werden nicht daran hindern muss, somit also auch keine Verkehrssicherungspflichten verletzt habe.

Das ist ein sehr tragischer Unfall. Dass ein Mitarbeiter zu viel trinkt auf der Betriebsfeier und deshalb vom Boot fällt, das kann kein Arbeitgeber vorhersehen. Die Frage ist allerdings, ob die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Boot wirklich unzureichend waren für nicht betrunkene Fahrgäste. Dann wäre gegen den Eigentümer des Bootes zu klagen. Aber mit 2,99 Promille Alkohol im Blut kann trotz bester Absicherung etwas passieren.

Gerade bei einer Betriebsfeier auf einem Boot kann ich nicht verstehen wie man da ungesehen untergehen kann. Mit entsprechender Hilfe wäre das sicherlich nicht so tragisch ausgegangen. Wobei ich auch finde, dass man dem Arbeitgeber nichts vorwerfen kann, weil er den Arbeitnehmer ja nicht dazu gezwungen hat so viel zu trinken. Wobei ein Boot schon einigermaßen gut gesichert sein muss. Die Witwe kann einen nur leid tun.