Nach dem Uni-Abschluss fachfremd arbeiten vorstellbar?
Durch den Rat einer Bekannten, die zufälligerweise Absolventin meines Studienfaches ist, habe ich mich vor längerer Zeit bei einer Seite angemeldet, die Absolventa heißt und wo man wohl schnell einen Job finden soll. Sie hat die Seite wirklich empfohlen und schaut da auch regelmäßig nach, ob sich da etwas neues für sie ergibt.
Heute bekam ich ein Jobangebot durch diese Seite vermittelt, das ich mir dann neugierig durchgelesen habe. Im Endeffekt kommt dieser Job für mich aber nicht wirklich in Frage, denn er hat weder inhaltlich etwas mit meinem Studium zu tun, noch interessiert er mich besonders.
Ich bin Naturwissenschaftlerin und habe nichts mit Pharmazie, Biotechnologie, Medizintechnik oder der Lebensmittelbranche zu tun. In dem Angebot steht aber, dass ich Spezialisten aus diesem Bereich rekrutieren soll und auch Fachmessen und Jobmessen aus diesen Bereichen besuchen soll, was mich eher langweilt, wenn ich ehrlich bin.
Ich gebe zu, dass ich medizinisch-epidemiologisch interessiert bin, aber dieses Menschen vollschwafeln und abwerben liegt mir so gar nicht. Ich arbeite lieber an kleinen Projekten und setze diese um, so wie wir das bei uns im Studium eben machen. Außerdem will ich nicht umsonst studiert haben. Könnt ihr euch vorstellen, nach dem Uni-Abschluss fachfremd zu arbeiten? Oder käme das für euch überhaupt nicht in Frage?
Fachfremd zu arbeiten ist in manchen Studiengängen sogar eher die Regel als die Ausnahme. Zu meiner Unizeit (Studiengang Diplomübersetzen) hieß es an Der Uni, dass etwa 75% der Absolventen fachfremd arbeiten. Nun ist das schon eine weile her, aber wenn ich mir bei uns im Betrieb anschaue, was so unsere Projektmanager alles studiert haben, so ist da wirklich alles Mögliche darunter.
Allerdings ist es schon wichtig, dass man sich bei einem Jobangebot für das Fachgebiet der Firma interessiert und sich für die meisten dort geforderten Aufgaben begeistern kann. Spaß bei der Arbeit hilft schon bei den Einstiegsschwierigkeiten.
Ich selbst könnte mir nach über zehn Jahren Berufserfahrung auch durchaus vorstellen, völlig fachfremd noch mal neu anzufangen. War für mich aber auch nach der Uni nier wirklich ein Problem .
Ich denke, dass es wichtig ist überhaupt eine Arbeit zu haben und es nicht zwingend darauf ankommt ob man jetzt nun den passenden Abschluss dafür hat. Außerdem muss man in keinem Job ewig sein und kann durchaus dann wieder in dem Bereich arbeiten, in dem man studiert hat. Schlimm finde ich es aber auch nicht, wenn man ein paar Jahre etwas anderes macht.
Ja natürlich kann man fachfremd arbeiten, wenn man gut eingearbeitet wird. Ich selber bin gelernter Vermessungstechniker und bin über das Programmieren in die Informatik hereingerutscht und habe dies später sogar noch studiert.
Oftmals sind fachfremde Mitarbeiter sogar sehr erwünscht, weil sie eine neue Denkweise in den Betrieb mit einbringen. Sie beleuchten die Sachen aus einem anderen Blickwinkel, und das kann sehr wertvoll für die weitere Entwicklung sein. Natürlich muss derjenige, der fachfremd ist, auch das Potenzial besitzen sich in die neue Materie einzuarbeiten und dort auch wertschöpfend tätig zu sein.
Warum sollte das nicht vorstellbar sein? Nur weil man bestimmte Schwerpunkte in der Uni hatte, muss man diese nachträglich nicht noch in seinem Beruf dann auch wieder finden. Ich habe Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt auf Marketing und Vertrieb studiert, heute arbeite ich etwas ganz was anderes, zwar habe ich auch mit Zahlen und Co zu tun, aber nichts mit Vertrieb oder Marketing. Mir gefällt es und durch das gelernte im Studium hat man einen anderen Horizont als jemand, der sich nur auf ein Fachgebiet versteift und in diesem auch nur arbeiten will, anstatt mal über den Tellerrand nach draußen zu schauen und sich mit dem Arbeiten in anderen Bereichen auch zusätzliche Qualifikationen erlangen kann.
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