Wegen Prüfungsangst keine Anforderungen wissen wollen?

Eine Bekannte von mir hat extreme Prüfungsangst, wobei sie einfach nicht weiß, wie sie das Problem am besten angehen könnte. Sie hat schon verschiedene Sachen ausprobiert, beispielsweise vorher eine Prüfung zu simulieren, Therapie, Hypnose, Beruhigungsmittel und dergleichen, aber nichts brachte den gewünschten Effekt.

Jetzt wurde ihr der Rat erteilt, sich vorher einfach nicht zu erkundigen, welche Prüfungsanforderungen von den Lehrern und Dozenten gestellt werden und sich blind vorzubereiten. Denn wenn man nicht wüsste, wie wichtig manche Themen sind, desto weniger würde man sich verrückt machen, dass man alles nicht perfekt genug weiß.

Ich halte diesen Rat ehrlich gesagt für ziemlich schwachsinnig, wobei meine Bekannte so verzweifelt ist, dass sie das doch tatsächlich ausprobieren möchte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert. Wenn ich Prüfungsanforderungen nicht wüsste, dann würde ich persönlich mich noch verrückter machen und das würde bei mir eine potentielle Prüfungsangst eher verstärken und nicht abschwächen.

Wie ist das bei euch? Haltet ihr es für sinnvoll, wenn man es ich wegen Prüfungsangst nicht für die Anforderungen einer Prüfung interessiert und sich auch nicht damit beschäftigt? Kann so ein Verhalten die Prüfungsangst wirklich besiegen oder ist das unsinnig?

Ich halte das auch für keine gute Idee, sich nicht nach den Anforderungen für die Prüfung zu erkundigen. Ich habe auch sonst Prüfungsangst gehabt und bei mir hätte es dies noch verschlimmert, wenn ich so gar nicht gewusst hätte, was gefordert würde oder eben an Stoff dran kommt. Ich hatte das bei meiner Zwischenprüfung damals und fand das wirklich schlimm. Man hat zwar trotzdem versucht sich vorzubereiten, was eben schwierig war.

Wenn ich weiß, was eben wahrscheinlich gefragt wird, kann ich mich auch vorbereiten. Dann bin ich zwar noch etwas aufgeregt und frage mich, ob ich wirklich alles weiß und gut gelernt habe, aber es ist besser als ganz unvorbereitet zu sein. Mich würde das erst recht verrückt machen, eben gar nichts zu wissen.

Das ist doch ein absolut dämlicher Vorschlag. Man muss doch trotzdem lernen und es ist doch immer besser zu wissen, was man lernen muss und welche Gewichtung gewisse Themen haben. Immerhin kann man, wenn man bei einem Thema sehr gut, was hauptsächlich bewertet wird, noch einiges ausgleichen, was man sonst nicht kann. Prüfungsangst zu haben ist okay, aber man sollte dennoch nicht wie ein starres Stück Fleisch auf die Abschlachtung warten. Ich würde so etwas wissen wollen um mich gezielt vorzubereiten.

Ich kann dem Vorschlag ebenfalls nichts abgewinnen. Meines Erachtens nach, erhöht das sogar noch den Druck wenn man gar nicht erst weiß was dran kommt und welche Anforderungen gestellt sind. Dann bereitet man zwar vieles vor, aber im Endeffekt ist das auch verschwendete Zeit wenn man auf Themen lernt die gar nicht abgefragt werden und damit die eigentlichen Themen nicht so stark beachtet wie man es eigentlich sollte.

Eher würde ich in die Richtung gehen, dass die Vorbereitung entsprechend sauber laufen muss. Kann man alles, dann ist auch der Druck wesentlich geringer und man kann entspannter in die Prüfungen gehen. Ist es allerdings auch knapp von den Noten her, dann hat man wieder eine andere Form von Druck im Nacken sitzen als wenn man ansonsten gut ist und sich auch mal einen Fehltritt erlauben könnte.