Seht ihr Sarah Wagenknecht am rechten Rand schwimmen?
Sarah Wagenknecht ist eine linke Politikerin, die aktuell immer häufiger in Schlagzeilen gerät. Die einen feiern sie, die anderen nicht und andere wiederum behaupten, dass sie am rechten Rand der AFD schwimme. Im Kern vor allem deswegen, weil sie zum Terroranschlag von Berlin gesagt hat, dass diesen auch Frau Merkel und ihre Flüchtlingspolitik zur Last gelegt werden muss.
Natürlich gab es in der Vergangenheit auch andere Aussagen, wo Frau Wagenknecht durchaus gegen Frau Merkel sowie die aktuelle Politik preschte. Mal ganz unabhängig über die Richtigkeit ihrer Aussagen oder nicht. Sie polarisiert deutlicher aus der Partei der Linken heraus, als andere. Sie ist auch bis vor Kurzem das Steckenpferd der Partei gewesen und galt einst als orthodoxe Lady, die eben für alle in DE tolle Verhältnisse gerne auch mit neuen Staatsschulden wollte.
Nun gibt es jedoch auch Kritik aus den eigenen Reihen und vorwiegend auch wegen der offenen Kritik gegen Merkel. Ich wüsste daher gerne von Euch, ob ihr Sarah Wagenknecht nach all den Aussagen der letzten Monate noch als "Linke" einstuft oder ihr derselben Meinung seid, dass sie am rechten Rand schwimmt? Möglicherweise denkt ihr auch, dass sie vollkommen Recht hat? Was sagt ihr dazu?
Es ist schon seltsam, wie sehr sich die Begriffe Links und Rechts in der Politik so hartnäckig nach über Einhundert Jahren halten. Ursprünglich wurden diese Begriffe benutzt um die Menschen im Reichstag der Kaiserzeit nach ihren politischen Vorstellungen einzuordnen. Also Schublade pur. Und heute wendet man diese Begriffe immer noch an.
Sarah Wagenknecht ist Sozialistin. Und zwar eine überzeugte. Wenn sie die eine oder andere These vertritt, welche nicht unbedingt mit dem Lehrbuch für Sozialisten übereinstimmt, so macht es sie nicht automatisch zu etwas vollkommen Anderen.
Wir sollten uns einfach hüten, Menschen grundsätzlich einzuordnen, das kann gehörig in die Hose gehen. Ich kann zwei Beispiele geben, wo dieses gängige Muster Links und Rechts versagt hat.
Beispiel 1 ist Horst Mahler. Er war Gründungsmitglied der RAF und Anwalt. Er verteidigte Baader und Meinhof und wurde selbst aktiv. Er wurde verurteilt als Terrorist und nach seiner Freilassung wurde er bekennender Neonazi. Verrückt nicht wahr? RAF galt als Ultralinks und er wurde ultrarechts.
Das andere Beispiel ist noch viel prominenter. Als gegen Ende der 20er Jahre die NSDAP aufkam, so kam ein gutes Teil der Stimmen für diese Partei dadurch zustande, dass sie sich ja klar gegen die sogenannten „Rechten“ abgrenzen wollte und dies dadurch erreichte, indem sie ja selbst im Namen den Begriff „Sozialistisch“ und „Arbeiter“ verwendete. Ja, die Nazis verkauften sich eigentlich als Sozialisten und Partei für die Arbeiter.
So viel zu links und rechts. Man sollte einen Politiker in seiner Gesamtheit sehen und dadurch wird er dann auch zu Menschen und nicht zur Marionette seiner Partei.
Ich persönlich bin sowieso eine Person, die das ganze "Links und Rechts" Gehabe nicht leiden kann. Denn Frau Wagenknecht teilt zum Beispiel im genannten Fall meine vollkommene Zustimmung und ich empfinde sie bei Weitem nicht als rechtsradikal oder rechts angehaucht. Das ist jedoch mittlerweile, wie auch der FDP Politiker Lindner meinte, allgegenwärtig, sobald man Kritik übt.
Wer in der heutigen Politik im Ansatz auch nur wagt Kritik gegen die Flüchtlingspolitik von Frau Merkel zu wettern, der wird immer sofort als rechter Hetzer, rechter Populist oder Rechter geoutet. Das ist seit zwei Jahren hier der O-Ton Standard. Sei es der Lindner der die Politik kritisiert, die Wagenknecht oder auch der ehemalige Bosbach. Alle äußern Kritik und werden als rechts diffamiert.
Ich finde das auch sehr bedenklich, dass sich Politiker aller Spektren dieser Pauschalisierung widmen und dies für gut heißen, jemanden an den rechten Rand drücken zu wollen, weil er eine qualifizierte Meinung äußert. Die muss halt nicht jedem in den Kram passen, aber bei weitem war sie nicht rechts angehaucht.
Doch im Umkehrschluss ist es immer gern gesehen, wenn man alle Menschen, die ein leichtes bis schweres rechtes Gedankengut ohne Gewalt usw. führen, als Idioten usw. zu bezeichnen. Da sind die Politiker die ersten. Dann aber wiederum auf Toleranz anderer Meinungen pochen und Sarah Wagenknecht und etlichen anderen, diese nicht geben wollen, weil sie einem nicht passt.
Was aktuell politisch gesehen hier los ist, ist wirklich ein Mundtot machen par excellence. Es sei denn, man ist derselben Meinung und ein für mich "Arschkriecher" der Kanzlerin. Das ist jedoch nur meine Meinung, die ebenfalls niemand teilen muss.
Inzwischen kann doch jeder sehen, wohin uns die Politik Merkels gebracht hat. Der IS ist bei uns nun genau so heimisch wie in Bagdad. Frau Wagenknecht gehört einer Partei an, die noch mehr von dieser Sorte ins Land holen würde. Deswegen ist sie für mich völlig unglaubwürdig. Das Geld für die Flüchtlinge hätten wir besser in armutsfeste Mindestrenten, einen Dritten Arbeitsmarkt, menschenwürdige Regelsätze und eine Teilentschuldung Griechenlands investiert. Dafür hätten die 250 Milliarden von Bund und Ländern locker gereicht.
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