Lebenshaltungskosten in Deutschland und der EU

vom 28.10.2011, 00:07 Uhr

Alljährlich erstellt ja das Statistische Bundesamt den sogenannten Preisindex welcher die Lebenshaltungskosten in Deutschland widerspiegeln soll. Nur wie seriös wird dieser auch erstellt? Der dort erstellte virtuelle Warenkorb ist der vielleicht auch beliebig veränderbar?

Nun habe ich gelesen das man diese Erhebung für die ganze EU durchführt (jedoch ohne Warenkorb) und das stellt sich zumindest für mich als absolutes Flickwerk dar. Welche Bedeutung messt ihr derartigen Statistiken zu? Glaubt ihr den Statistiken liegen seriöse Zahlen zu Grunde? Kann man überhaupt einen Preisindex für die gesamte EU berechnen?

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» schraxy » Beiträge: 1085 » Talkpoints: 52,15 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Manchmal gibt es Statistiken, die durchaus in etwa auf den aktuellen Stand sind und passen können. Ich halte das aber manchmal auch für schwierig, die Lebensunterhaltskosten in Deutschland sowie der gesamten EU statistisch aufzuwerten. Immerhin frage ich mich als Bürger, der diese Statistik liest, wie man zu diesen ganzen Zahlen kam.

Ich wurde nie gefragt. Werden Zahlen aus Haushaltswesen der Politik genommen? Werden Mieten verglichen, Preise usw? All das würde mich ja dann am Ende immer interessieren, wie man dann auf die Zahlen kommt, die dann eine Statistik ausmachen. Ich halte das immer für etwas schwieriger, um das beurteilen zu können und dann wiederum mehr wert der Statistik zu zu muten.

Zumal ja dann in den Lebensunterhaltskosten oftmals nicht enthalten ist, was ein örtlich Berufstätiger verdient. Die Lebensunterhaltskosten in Finnland sind an manchen Stellen deutlich teurer, aber nur an manchen Stellen. Dafür verdient dort ein LKW-Fahrer 4000,- Euro, was hier in DE bei einer 40 Stunden Woche auch nicht verdient wird. Jedenfalls nicht mehr wirklich.

Ich kann mir schon vorstellen, dass einiges stimmt und einiges nicht. Mich lassen die Statistiken aber auch erst einmal kalt, weil ich die gesamte Situation mit Lohn & Co nicht kenne. Das Rumänien arm ist, wissen wir. Die Löhne sind auch arm, dass wir in DE etwas reicher sind als viele in der EU, wissen wir auch. Das sagt für mich aber alles nicht so viel aus, wenn ich nicht weiß, wie die Zahlen zustande gekommen sind.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Es werden dazu einige wenige Befragt und die restlichen Zahlen holt man sich von den Ämtern und Behörden. Dort weiß man ganz genau, was Kätzchen für eine Miete bezahlt und was Kätzchen für ihre Versicherungen zahlt. Auch was Kätzchen an Einkommen hat, ist dem Finanzamt bekannt wie auch der Bank.

Auf solchen Daten basieren hauptsächlich die Zahlen. Dann kommen noch einzelne Befragungen von zufälligen Personen mit getroffen, z.B. vor dem Supermarkt und auch Online, was sie bereits sind für dieses und jenes auszugeben. Diese Befragungen gehen teilweise weltweit und hat man genug Menschen aus einer bestimmten Zielgruppe zusammen, rechnet man es auf die anderen hoch und hat damit einen Schnitt. So kommen die Zahlen zustande.

Natürlich gibt es immer welche, die weniger verdienen und welche die mehr verdienen. Diese Zahlen sagen auch nicht aus, dass Kätzchen nun 3200 Euro jeden Monat Netto in der Tasche hat, sondern nur, dass das der Schnitt für einen Bundesbürger ist. Dass die wenigsten das auch haben, ist eine ganz andere Sache. Auch ob jemand nun bereit ist für einen Liter Milch 10 Euro zu bezahlen und andere nur 80 Cent spielt weniger eine Rolle, es wird dann ein Mittelwert errechnet.

Daher sind die Zahlen zwar nett, mehr aber auch nicht. Zu 100% darauf verlassen kann man sich nicht, da nur ein Querschnitt genommen wird aber wenn man es sich im Detail anschaut wohl so gut wie niemand genau diesen Schnitt auch als Person verkörpert.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Wenn man sich die Ergebnisse ansieht, dann liegt die Erhebung doch gar nicht so falsch. Dass die Preise für Lebensmittel in Dänemark am höchsten sind, das sagt nicht nur die Statistik. Das wissen auch die regelmäßigen Urlauber, die mit möglichst vielen Lebensmitteln im Kofferraum anreisen, damit der Urlaub bezahlbar bleibt.

Wer die Niederlande kennt, der weiß auch, dass das Leben dort teurer ist als bei uns. Ich war gerade eine Weile in Irland. Da schlackert der Deutsche im Aldi aber mit den Ohren. Der Liter Milch kostet 75 Cent, fettarme Milch ist nicht billiger. 10 Eier kosten 1,95 Euro, streichfähige Butter ist für 2,09 Euro zu haben. Schweinekotelett liegt bei über 8 Euro pro Kilogramm. Hähnchenbrustfilet liegt auch bei 10 Euro im Discounter. Und nur weil die Wohnungen übel sind, sind sie nicht billig. In Großbritannien ist es nicht besser.

» cooper75 » Beiträge: 13376 » Talkpoints: 509,41 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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