Arbeit ohne finanzielle Vergütung - eure Erfahrungen?

vom 23.02.2013, 03:06 Uhr

Neben Arbeitsverhältnissen gegen Vergütung gibt es auch unterschiedlichste Angebote von Mitarbeit ohne finanziellen Ausgleich, sondern man stattdessen bei "Ausbildung gegen Mitarbeit" seine Ausbildung finanziert, segelt bei "Hand gegen Koje" mit um die Welt, arbeitet als Woofer in landwirtschaftlichen Unternehmen mit und bekommt dafür Unterkunft und Verpflegung gestellt. Welche weiteren Angebote dieser Art kennt ihr noch?

Habt ihr selbst bereits Erfahrungen mit solchen "Jobs" gemacht? Wenn ja, als was wart ihr tätig und wie waren die Vereinbarungen? Warum habt ihr euch für diese Möglichkeit entschieden und was wären die Alternativen gewesen?

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin wohl alt und spießig geworden, aber meiner Meinung nach sind derlei Tauschgeschäfte etwas für junge und/oder abenteuerlustige Zeitgenossen, bei denen es aus den unterschiedlichsten Gründen vorübergehend oder dauerhaft nicht darauf ankommt, den Lebensunterhalt zu sichern. Das können Studierende sein, die mal ein paar Monate als Erntehelfer Auslandserfahrungen sammeln, Au Pairs oder ehrenamtliche Helfer in allen möglichen und unmöglichen Bereichen.

Die Erfahrungen, die man dabei sammelt, sind sicher unbezahlbar, aber meiner Meinung nach muss man schon sehr idealistisch sein, um länger als ein oder zwei Jahre in relativer Armut seine Runden zu drehen. Anders sieht es natürlich aus, wenn man aus reichem Hause kommt oder viel gespart hat und die paar mickrigen Euros/Dollars/Peseten aus eigener Tasche aufbessern kann, sodass man sich noch Land und Leute anschauen und shoppen gehen kann, obwohl man "offiziell" gegen Kost und Unterkunft 16 Stunden am Tag Rüben verziehen müsste. :wink:

Ich habe schon ehrenamtlich bzw. gegen Kost und Unterkunft gearbeitet, meistens im Rahmen irgendwelcher Jugend-Austauschprogramme und dabei interessante Erfahrungen gemacht, die ich nicht missen möchte. Aber so idealistisch bin ich dann doch nicht, dass ich mich dauerhaft auf diese Art durchs Leben schlagen möchte, sondern sehe derlei Tätigkeiten eher als Aktivurlaub an denn als Broterwerb.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich bin viele Jahre für einen Sportpferdevermarkter geritten. Geld benötigte ich keines, ich hatte noch nicht einmal so viele Stunden arbeiten dürfen, weil ich zu jung war. Der Deal war genial. Ich hatte Zugang zu Pferden, die ich mir nie hatte leisten können, Unterricht auf hohem Niveau und zwei Pferde komplett zur eigenen Entwicklung.

Dazu Essen und Trinken, Material und Kleidung, Unterkunft für die Wochenenden, Startgeld, Fahrtkosten zu den Turnieren und so weiter. Später blieb es dann bei den Vergünstigungen und dazu kam dann noch eine vernünftige Bezahlung. Für mich hat sich das sehr gelohnt. Ich habe später viele Jahre mein Leben mit Reiten finanzieren können und hatte damit mein Hobby, um mein Studium und die eigenen Pferde zu finanzieren.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



So etwas kann durchaus Spaß machen, wenn man es sich leisten kann und ein gutes Angebot bekommt, also nicht ausgenutzt wird. Ich habe aber auch mal von einer Frau gehört, die in einem Modegeschäft arbeitet und als Lohn nur Kleidung bekommt. Davon kann sie aber auch nichts zahlen und letztendlich ist sie nicht mehr so jung, dass sie einen anderen Job finden würde, sie nimmt also was sie bekommen kann. Das ist dann schon nicht mehr so toll und sicherlich rechtlich auch nicht in Ordnung.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Kenne ich nur von meinen Urlauben her, wenn man mitgenommen werden wollte im Auto, sich einen Schlafplatz erarbeitet hat und dort auch einige Tage bleiben wollte. Ich mache gerne Urlaube, bei denen nichts mit Hotel vorher gebucht worden ist, sondern man sich nur das Land aussucht und dann los zieht. Die Sprache sollte man allerdings beherrschen und auch nicht jedes Angebot annehmen, was man dann bekommt.

So stand ich dort auch schon auf dem Feld und habe Zäune für Viecher gezogen, Wiesen sauber gemacht von Hinterlassenschaften der Tiere, bei der Ernte mit geholfen und Heu gemacht. Gegenleistungen waren nicht selten ein kostenloser Schlafplatz wie auch Verpflegung bis man weiter wollte oder auch einfach der Fahrdienst, wenn man keine 200 Kilometer bis zur nächsten Stadt laufen wollte.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^