Sich politische Reden in voller Länge anschauen?

Ich weiß noch, dass wir in der Oberstufe damals verschiedene (politische) Reden analysieren mussten, dabei spielte es keine Rolle, ob es jetzt Reden von deutschen oder von amerikanischen oder britischen Personen war. Es wurde halt alles sehr ausführlich durchgekauft und die Rede von Martin Luther King im Gedächtnis mit "I Have A Dream".

In den Nachrichten werden ja auch immer wieder Ausschnitte von Reden verwendet um bestimmte Aussagen zu untermauern oder zu widerlegen. Mir reichen diese Ausschnitte vollkommen und ich habe da ehrlich gesagt nicht so das Interesse dran, mir politische Reden in voller Länge anzuhören, auch wenn es vielleicht sinnvoller wäre. Denn es kommt ja leider auch vor, dass bestimmte Aussagen aus dem Kontext gerissen werden (siehe Merkels: "Wir schaffen das"), vollkommen falsch interpretiert wird und Unmut macht sich breit.

Ich denke, wenn sich viel mehr Menschen die Mühe machen würden, die Reden in voller Länge anzuschauen und sich eine eigene Meinung zu bilden, dann wäre man auch nicht so anfällig für Missverständnisse, die dadurch entstehen, dass man Zitate aus dem Kontext reißt und in neue Kontexte setzt. Wie seht ihr das? Sollte man sich politische Reden in voller Länge anschauen und macht ihr das auch? Oder reichen auch die Schnipsel und Puzzle-Teile aus den Medien?

Ich schaue mir durchaus politische Reden in voller Länge an. Viel in letzter Zeit von Frau Sarah Wagenknecht. Da habe ich zum Beispiel bis zum letzten auch zugehört, weil mir die Kritik teilweise aus der Seele spricht und ich gewisse Aspekte in jedem Fall genauso teile und auch sehe. Da kam mir das ganz gelegen, dass ich mir das auch bis zum Ende ansehe.

Frau Merkel höre ich nur noch bedingt zu. Die labert immer denselben Mist so emotionslos daher. Jedes Jahr aufs Neue will sie Regelungen für Gewalttäter aus anderen Ländern erhärten, jedes Jahr wollte sie die Asylregelungen verhärten usw. Gekommen ist nicht viel und mehr Geschwätze als getan wurde. Dabei hat sie doch durchaus was auf dem Kasten, aber ist offenbar zu weit vom Volke weg, um die wahren Probleme richtig zu sehen.

Ich habe vor Kurzem auch eine Sitzung der AFD gesehen in Sachsen oder so. Frau Dr.Petry hat dort Demonstranten nach vorne geholt, die wohl Flyer verteilt haben, wo steht, dass sie homophob seien, ausländerfeindlich, rassistisch usw. Sie gab den jungen Menschen ein Wort sich dazu zu erklären, wieso sie das denken und hat gegenargumentiert. Ich mag sie nicht, aber Fakt ist, sie hat die Bälger argumentativ mit Niveau ausgestochen, sodass denen kaum ein Hut mehr passte.

Ich schaue mir eben das an, was mich auch wirklich interessiert. Gerne auch mal etwas von Thilo Sarazzin, der ja auch mit den Meinungen immer sehr hart ist. Christian Lindner höre ich manchmal auch bis zum Schluss zu, weil er ja nicht ganz so doof ist und durchaus viel auf dem Kasten hat und gute Ansätze. Kommt eben darauf an, wer was von sich gibt.