Wann lohnt sich ein programmierbares Thermostat?

Die Heizung in meiner neuen Wohnung heizt in der Regel sehr stark, allerdings wärmt sie immer sehr unterschiedlich. Manchmal kann man sie auf 2 stellen und sie wird nur lauwarm und manchmal wird sie so heiß, dass es nicht auszuhalten ist und ich sie runterdrehen muss. Da ich Haustiere habe, die es relativ warm brauchen, wäre es besser, wenn in meiner Wohnung eine konstante Zimmertemperatur herrschen würde.

In einigen Geschäften habe ich in letzter Zeit eine Auswahl an Thermostaten gesehen, es gab sie in unterschiedlichen Preisklassen und man konnte auch unterschiedlich viele Programmierungen vornehmen. Bei einigen konnte man nur eine einzige Programmierung vornehmen, die dann jeden Tag gleich war, einige Thermostate boten jedoch auch eine individuelle Programmierung für jeden Wochentag an. Das würde sich für mich auf jeden Fall anbieten, weil ich jeden Tag einen unterschiedlichen Ablauf habe und zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause komme.

Manchmal ist es aber auch so, dass ich an zwei gleichen Wochentagen zu ganz unterschiedlichen Zeiten zu Hause bin. Und dann lohnt es sich auch wieder nicht wirklich, dass man das Thermostat so einstellt, weil es kalt zu Hause ist und man es manuell ändern muss, ohne die Programmierung ungültig zu machen. Daneben stelle ich es mir schwer vor die richtige Temperatur einzustellen.

Das Thermostat misst die Temperatur ja nur in direkter Nähe zur Heizung, wo sie deutlich höher ist, als im restlichen Raum. 20 Grad an der Heizung entsprechen also keineswegs 20 Grad Raumtemperatur und da müsste man dann sowieso noch etwas rumprobieren, wie hoch man das Thermostat einstellt, damit die gewünschte Temperatur im Zimmer herrscht.

Habt ihr selbst eure Thermostate ersetzt und euch programmierbare Thermostate gekauft? Welchen Nutzen habt ihr euch dadurch erhofft? Angeblich kann man damit auch Heizkosten sparen, aber mir geht es in erster Linie darum, dass man die Zimmertemperatur gut regeln kann. Mit welchen Thermostaten habt ihr gute Erfahrungen gemacht, empfehlt ihr eher die günstigen oder eher die teuren Modelle? Wann könnt ihr den Gebrauch eines solchen Thermostats empfehlen, ist das überhaupt sinnvoll, wenn man immer sehr unterschiedliche Tagesabläufe hat?

Gerade bei unterschiedlichen Tagesabläufen finde ich programmierfähige Thermostate vorteilhaft. Ob und wie sich diese Thermostate lohnen, ist schwierig zu beurteilen, aber komfortabel sind sie allemal. Es gibt ja sogar WLAN-fähige Thermostate und ich bin mir nicht ganz sicher, aber diese kann man ja vielleicht auch aus der Ferne per Smartphone ansteuern.

Ich hatte mir zu Beginn der letzten Heizperiode einen ganz einfachen programmierbaren Thermostat bei Lidl oder Aldi gekauft. Er kostete exakt 15 Euro und hat alle möglichen Funktionen. Ich kann jeden Tag einzeln einstellen und da auch noch etliche unterschiedliche Zeiten, ich habe eine Urlaubstaste, er merkt wenn das Fenster geöffnet wird weil die Temperatur plötzlich absinkt und es gibt auch so eine Art Schnelltaste die die einprogrammierten Funktionen außer Kraft setzt.

Die Montage war absolut narrensicher dank beiliegender bildhafter Montageanweisung und die Programmierung kinderleicht durch gute Erklärungen. Da ich wahrscheinlich an der Programmierung in Zukunft nicht viel ändern werde musste ich mir gut überlegen wo ich die Bedienungsanleitung ablege damit ich sie schnell wiederfinde. Sie liegt jetzt in unmittelbarer Nähe des Heizkörpers in meinem Nachtschrank. Ohne das Heftchen dürfte es schwer fallen sich da durchzuprobieren.

Eingebaut habe ich den Thermostat bei uns im Schlafzimmer wo es für uns wirklich Sinn macht. Wir haben ein großes Haus mit etlichen ungenutzten Zimmern. Dort benötige ich natürlich keine programmierbaren Thermostatventile und auch nicht in den Räumen wo sich ständig jemand aufhält. Meine Frau ist immer zu Hause und die Oma auch, da kann jeder selbst die Temperatur so regulieren wie er möchte. Beim Schlafzimmer ist es aber so dass sich dort tagsüber niemand aufhält. Bis Mittag wird gelüftet, danach würde bis 23 Uhr völlig unnötig geheizt werden was nur zusätzlich kostet. Mit der Programmierung spare ich deutlich weil dann die Heizung nur noch eine Stunde kurz vor der Schlafenszeit den Raum beheizt.

Früher ging das natürlich auch ohne Programmierung, es war eben nur umständlicher weil man mehrmals die Treppe hoch musste um die Ventile auf- oder zu zudrehen. Natürlich kam es dann auch mal vor dass es vergessen wurde und die Heizung dort lief den ganzen Tag oder es war abends hundekalt. So etwas ist jetzt eigentlich ausgeschlossen.

Ich halte das für eine sehr sinnvolle Erfindung und durch das günstige Preis-Leistungsverhältnis amortisiert sich das meines Erachtens auch sehr schnell. Natürlich kann man auch viel teurer kaufen und auch alle Räume mit diesen Thermostatventilen ausstatten, aber da stehen dann doch schon wieder die Kosten im Raum. Das einzige was mich ein bisschen stört sind die doch beträchtlichen Ausmaße des Reglers.

Bei mir ist das Ventil so angebracht dass es waagerecht weg vom Fenster in den Raum ragt. Wer viel Platz hat dem dürfte das egal sein, aber bei uns ist der Gang dazwischen doch recht schmal so dass ich morgens schon etwas aufpassen muss um dort nicht anzustoßen. Wer also Möbelstücke oder eine Couch direkt an seinem Heizkörper stehen hat der sollte das also mit in Betracht ziehen damit es später keine unangenehmen Überraschungen gibt.

Mein Thermostat befindet sich nicht an der Heizung, sondern an der Wohnzimmerschrank und misst die Raumtemperatur. Ich habe eine konstante Temperatur und möchte dieses elektronische Thermostat nicht mehr missen. Ich habe es so programmiert, dass ich tagsüber 21 Grad habe und die Heizung in der Nacht herunterfährt. Eingebaut wurde es vom Vermieter und ich bin hochzufrieden.

Ich habe es wie Freidenker, auch hier ist das ganze nicht direkt an der Heizung angebracht, sondern an der gegenüberliegenden Wand. An der Heizung selbst bringt es nur wenig, da es dort immer warm ist wenn diese läuft aber der restliche Raum ebenfalls kalt sein kann. Entsprechend meldet das Gerät wenn die Raumtemperatur zu kalt ist und reguliert dann von alleine, entsprechend der eingestellten Programmierung.

Sinn macht es immer dann, wenn man zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause kommt an jedem Tag und weitere Energie sparen möchte. So kann ich zwar alles auf 13 Uhr stellen, da ich am Freitag dort nach Hause komme, aber alle anderen Tage komme ich ganz unterschiedlich zwischen 20 und 23 Uhr nach Hause und habe dann eine überheizte Bude oder gar eine kalte. Am Wochenende bin ich auch oftmals Zuhause und gehe nicht weg, dann brauche ich eine Absenkung in der Zeit in der ich sonst abwesend wäre ebenfalls nicht und entsprechend ist das auch programmiert und eingestellt.

Mein Beitrag ist nun zwei Jahre alt und ich muss mich etwas revidieren. Von der Sache halte ich so ein automatisches Thermostatventil immer noch für sinnvoll (wenn es sich wie bei uns zum Beispiel nur um ein Schlafzimmer handelt welches nur kurzzeitig beheizt werden soll). Aber praktisch gibt es doch einige Probleme.

Fast unmöglich ist es auf spontane Nutzungen zu reagieren. Einfach mal das Ventil hochdrehen und darauf warten dass es wärmer wird geht nicht, hier muss jedes Mal umprogrammiert werden. Da ich das nie im Kopf hatte musste ich auch jedes Mal in der Gebrauchsanweisung nachlesen. Möglich dass es bei teureren Geräten auch eine Schnelltaste gibt die alle Funktionen außer Kraft setzt, aber unser Billigteil für 15 Euro konnte das nicht.

Auch war unser Heizkörper so ausgelegt dass das bisherige Thermostat-Ventil direkt in den Raum ragt. Das war bisher kein Problem da bekanntlich so ein Ventil doch ziemlich fest mit dem Heizkörper verbunden ist. Es schadet einfach nichts wenn man mal aus Versehen beim Vorbeigehen dagegen stößt.

Das automatische Ventil benötigt aber deutlich mehr Platz. Erst einmal ist der Kasten mit der Anzeige wesentlich größer und zum anderen benötigte ich zur Installation dann auch so eine Art Ventilverlängerung als Adapter. Letzteres lag auch bei so dass ich die nicht extra kaufen musste, aber das brachte noch einmal ein paar Zentimeter zusätzlich.

Selbst bei größter Vorsicht blieb es nicht aus dass man im Dunkeln und auch im Hellen dagegen stoß was regelmäßig zur Folge hatte dass das Ventil und einige Einzelteile über den Fußboden polterten. Bei uns liegt Kork und darüber noch ein dicker Läufer so dass nichts kaputt ging, aber darauf verlassen sollte man sich nicht unbedingt.

Als echt gemein empfand ich jedoch den Total-Defekt ganz kurz nach Ablauf der Garantiezeit. Ich wollte nur mal kurz die Heiz-Zeit um 20 Minuten verlängern als sich das Gerät komplett abstellte und auch nicht wieder zu einem Neustart zu bewegen war. Da blieb dann nur noch die Tonne, ein neues habe ich mir auch nicht wieder angeschafft.