Versteht ihr die Debatte über FakeNews?

vom 31.12.2016, 06:52 Uhr

Ich höre immer wieder Beschwerden über die FakeNews, wie Falschmeldungen genannt werden, die in sozialen Netzwerken (insbesondere Facebook) verbreitet werden und die scheinbar sehr viele Menschen einfach blind glauben ohne diese zu hinterfragen. Daher fordern manche Politiker auch härtere Maßnahmen gegen die FakeNews, unter anderem soll Facebook schneller reagieren und im Extremfall mit Sanktionen rechnen müssen, wenn Facebook nicht schnell genug mit Löschung auf solche Beiträge reagiert.

Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich das ziemlich albern und kindisch finde. In der Regel sind ja überwiegend Erwachsene bei Facebook angemeldet und ich finde, dass es die Bürger irgendwo auch entmündigt, wenn man ihnen quasi unterstellt, dass sie - pardon - zu „blöd“ sind um diese FakeNews selbst kritisch zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Ich lese bei Facebook auch manchmal FakeNews, aber in der Regel google ich den Inhalt der Schlagzeile und suche nach einer weiteren - seriösen - Quelle zur Bestätigung.

Wenn ich keine Quelle finde und Facebook quasi die einzige Quelle ist, kann das ja nur Fake sein und ich glaube auch nicht, was ich da lese. Versteht ihr diese Debatte um die FakeNews? Recherchiert ihr Nachrichten von Facebook noch einmal nach oder lasst ihr das bleiben? Fühlen sich die Bürger nicht entmündigt, wenn man ihnen das Denken quasi abnimmt?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es geht ja auch darum, dass das Menschen glauben, die vielleicht nicht so schlau sind noch mal selber nachzulesen. Es gibt leider nicht nur schlaue Leute, sondern auch doofe und die sind leider auch wahlberechtigt, weswegen man auch irgendetwas machen muss. Außerdem ist leider nicht auf den ersten Blick zu erkennen was Müll ist und was nicht, weswegen man wirklich noch mal nachlesen muss und das macht nicht jeder.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wer Facebook als Nachrichtenquelle ernst nimmt, dem ist ja meiner Meinung nach, sowieso nicht zu helfen. Aber was die Debatte über Fake-News angeht, da bin ich auch etwas gespaltener Meinung. Denn gerade die, die jetzt am lautesten schreien und Präventionsmaßnahmen fordern, die stehen ja gerade in letzter Zeit massiv unter Beschuss, gerade was Desinformation oder auch das Zurückhalten von Informationen anbelangt.

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» falscher fuffziger » Beiträge: 153 » Talkpoints: 30,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann mich meinem Vorposter anschließen, wer Facebook und Co als Informationsquelle her nimmt, dem ist nicht mehr zu helfen. Mit dem Fakenews lässt sich sehr viel Geld verdienen, daher wird das auch gerne gemacht, gerade im Ausland. Dort denkt man sich etwas aus und postet es und ich würde auch einmal wetten, dass jeder der das einfach so teilt noch nicht einmal recherchiert hat ob das den Tatsachen entspricht einfach nur blindes teilen, damit man in seinem Freundeskreis als informiert dasteht.

Daher kann ich schon nachvollziehen, dass nun mehr Sanktionen darauf stehen sollen. Immerhin ist das eine Verbreitung von Lügengeschichten und Unwahrheiten, die auf Verleumdung basieren und Aussagen angeblich gemacht wurden, die so gar nicht stimmen. Was dort für ein Image Schaden entsteht und auch finanzieller Schaden für die einzelnen Personen, ist gar nicht abzusehen da sich solche falschen Meldungen lange hinterher im Netz halten und auch in den Köpfen der Menschen.

Ich unterstelle der Generation Whats App und Facebook schon lange, dass diese dumm sind und sich nicht informieren. Ein großer Anteil dessen, dem geht es nur darum Informationen zu streuen und hinterfragt diese nicht. Dann kommen Kommentare dazu, die mich ebenfalls daran zweifeln lassen ob der Beitrag überhaupt gelesen und verstanden worden ist. Aber genau diese Altersgruppe verwendet das ganze, die kleineren sind auf Facebook nicht aktiv und teilen solche Nachrichten und die älteren haben das gar nicht.

Damit ist das alles die "neue" Generation die hier verblödet und alles teilt, was ihnen in die Finger kommt und angezeigt wird. Ich kenne kaum jemanden, der sich auch hinsetzt nach einer solchen Meldung und erst einmal recherchiert ob das der Wahrheit entspricht bevor er teilt. Wäre auch aufwendiger, als nur einen Button zu drücken und andere damit zu belästigen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Die meisten Artikel, die bei Facebook geteilt werden, werden gar nicht oder nicht komplett gelesen. Und damit sind nicht die Leute gemeint, die Artikel in ihrem Feed sehen und ignorieren sondern die Leute, die diese Artikel teilen. Die klicken praktisch auf den "share" Button weil ihnen die Überschrift zusagt, der Rest des Artikels ist irrelevant.

Ich selber halte mich auch für eine kritische Medienkonsumentin und schaue bei wichtigen Meldungen fast immer nach der Quelle und was andere Quellen sagen. Aber Tatsache ist wohl, dass das bei der Mehrheit der Facebook Nutzer ganz anders läuft.

Ich fühle mich bei dem deutschen Reflex sofort nach mehr Staat, mehr Regeln und mehr Verboten zu schreien aber auch immer von der dummen Mehrheit bevormundet und es gibt ja schließlich schon die Möglichkeit Inhalte gezielt auf Facebook zu blockieren. Wenn jemand einen Artikel von xy.com postet kann ich in der rechten Ecke auf den Pfeil klicken und "hide all from xy.com" auswählen. Funktioniert bei "fake news" und bei "real news".

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Leider sind manche Dinge auf Facebook nicht richtig. Einige erkenne ich auf Anhieb und andere nicht. Es sollte daher danach immer mal wieder gegooglet werden, ob man ähnliche Artikel von seriöseren Quellen findet, um gewisse Dinge glauben zu können. Das ist schon ein Problem, welches in den Zeiten des World Wide Webs weit verbreitet ist, weil sich mit Fake-Nachrichten durch Klicks auch Geld verdienen lässt.

So wurde ein Zitat gemauschelt, welches angeblich von Renate Künast gewesen sein soll. Das stimmte jedoch nicht, sodass sie es zur Anzeige brachte. Diese Fake-News gerade in politischen Themen feuern aktuell die Debatten unmissverständlich an und schaffen es, die Grundstimmung in Deutschland weiter zu beeinflussen. Somit ist das schon als Problem zu werten.

Ich finde es auch schon ganz gut, wenn FakeNews ausgesondert werden. So hat man durchgehend oder die Hoffnung durchgehend gute Quellen, auch via Facebook zu erhalten. Doch es sollte auch weiterhin fair bleiben, sodass auch News mit nationalem Background weiterhin veröffentlicht werden und nicht, weil der Staat da mehr Kontrolle übernehmen will, mauscheln wir das Thema mal wegen der Brisanz unterm Teppich usw. So natürlich nicht.

Ansonsten gibt es auch viele ausländische Medien, die bewusst hier Fake-News schüren. Wie die USA, die behauptet haben, dass in Dortmund auf eine Kirche die von "Rechtsorientierten" besetzt wurde, Raketen abgefeuert wurden.

Die arabischen Medien muss man allgemein auch besser kontrollieren, was sie hier auf FB & Co posten dürfen, da sind nicht selten Hassbotschaften drin und Dinge, die mit unseren Grundgesetzen nicht vereinbar sind. Da muss man auch mal mehr machen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Schon, denn mit der Digitalisierung, Social Media und dem Netz generell hat die Dynamik in Sachen Informationen noch mehr zugenommen. Daraus resultiert meistens oft, dass die Zeit zum Verifizieren einer Information fehlt. Was neben der gezielten Desinformation durch die Medien zu Problemen führt.

» KleinerKarsten » Beiträge: 80 » Talkpoints: 14,40 »



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