Was sind und bedeuten Inhaberaktien?

Was Aktien sind, das weiß ich ja mittlerweile, aber was sollen denn mal bitte Inhaberaktien darstellen? Ist denn nicht jeder ein Aktieninhaber, wenn man Aktien kauft oder hat das damit weniger oder gar nichts zu tun? Sind Inhaberaktien auch für Privatanleger geeignet? Wart ihr schon mal im Besitz von Inhaberaktien oder wisst auch so, wie man diese erklären könnte?

Soweit ich das verstehe, handelt es sich in Deutschland bei den meisten Aktien um Inhaberpapiere. Wer so ein Papier quasi hochhalten oder vorweisen kann, der weist sich damit eben auch als "Mitbesitzer" der betreffenden Aktiengesellschaft, also als Aktionär aus. Die Papiere kann er nach Belieben verkaufen, verschenken oder sich klauen lassen. Und er nächste, der sie in der Hand hält, ist dann der aktuelle Aktionär. So können diese Papiere auch recht einfach gehandelt werden.

Da muss ich widersprechen, Bellikowski. Inhaberaktien sind das Gegenteil von Namensaktien, der Begriff Inhaber bezieht dabei auf die Aktie und nicht auf das Unternehmen. Die Sache wird klar, wenn man die beiden verschiedenen Aktientypen miteinander vergleicht.

Bei Namensaktien ist eine Aktie auf einen konkreten Inhaber ausgestellt. Nehmen wie an, Max Muster besitzt eine Aktie der Firma Musterhaus. Da Max Muster namentlich in der Aktie als Inhaber der Rechte aus der Aktie genannt wird, kann nur Max Muster diese Rechte geltend geltend machen. Nur Max Muster darf zur Aktionärsversammlung und nur Max Muster kann die fälligen Dividenden einfordern. Kaufe ich die Aktie von Max Muster, kann ich damit rein gar nichts anfangen.

Bei einer Inhaberaktie dagegen erhält der aktuelle Inhaber der Aktie alle Rechte aus deren Besitz. Die Beziehung zum Unternehmen ist anonym. Diese Aktie kann man jederzeit verkaufen und der neue Besitzer, also Inhaber, erhält alle Rechte, die sich an den Besitz der Aktie knüpfen. Inhaberaktien sind eben das, was allgemein gehandelt wird. Man kann sie einfach kaufen und verkaufen, was bei Namensaktien eben nicht geht.