Für Einstellungstests vorher üben oder spontan machen?

vom 14.04.2016, 18:02 Uhr

Mein Freund muss in einigen Tagen einen Online-Einstellungstest absolvieren und übt dafür mehrere Stunden am Tag. So wie ich es verstanden habe, handelt es sich um einen recht klassischen Test, bei dem solche Sachen wie Logik, räumliches Denken, Allgemeinwissen und Mathematik abgefragt werden. Fachspezifisches Wissen soll nicht dran kommen, das wurde beim Gespräch davor abgefragt und das wird wohl auch beim Gespräch danach kommen.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich persönlich nicht für solche Tests üben würde. Natürlich würde ich mir einiges an Wissen aneignen, wenn es fachspezifische Fragen geben würde, aber für einem normalen Einstellungstest würde ich nicht wirklich üben. Ich meine, man weiß ja ohnehin nicht genau, was drankommen wird und kann sich ja auch nicht richtig vorbereiten. Ich würde dann nur schauen, dass ich am entsprechenden Tag konzentriert bin.

Übt ihr für Einstellungstests oder macht ihr so etwas auch eher spontan? Denkt ihr, dass es etwas bringt, wenn man viel dafür lernt? Ich denke, dass man da einen zu hohen Druck aufbaut und viel zu verkrampft an die Sache geht weshalb das dann vielleicht nicht so gut werden könnte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, für einen Einstellungstest zu üben und würde das auch nicht machen. Ich denke mir, dass manche Fragen und Aufgaben bewusst so gestellt sind, dass man sie gar nicht auf Anhieb richtig beantworten kann. Ich vermute, dass da eher getestet werden soll, wie man mit überraschenden Konfrontationen klar kommen und wie man unlösbare Aufgaben versuchen würde zu lösen.

So wird das Verhalten bei Stress und Druck getestet und selbst wenn das Üben von Einstellungstest einen positiven Effekt hätte, würde das ja das Ergebnis total verfälschen finde ich und wenn die Arbeitgeber in der Probezeit dann merken, dass die da jemand ganz anderes sitzen haben als die eigentlich wollten, dann kann der Job schnell Geschichte sein.

» Capri » Beiträge: 658 » Talkpoints: 8,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich sehe das komplett anders, jemand der sich auf einen solchen Einstellungstest vorbereitet der erhofft sich dadurch auch bessere Chancen und geht anders motiviert an die Sache heran, als jemand der meint das ganze locker aus der Hand zu machen. Das merkt auch der Arbeitgeber, wenn sich entsprechend jemand darauf vorbereitet hat und das ist immer ein Pluspunkt, denn so zeigt man dem Arbeitgeber gleich das man arbeitswillig und ehrgeizig ist, entsprechend haben diese Bewerber auch die besseren Chancen.

Man sollte sich auch vor einem Einstellungstest über die Firma an sich vorbereiten und nicht nur über die genannten Themengebiete. Denn oftmals folgt daran direkt ein Gespräch und dort werden diese Fragen gestellt, ob man sich bereits mit dem Unternehmen beschäftigt hat, ob man weiß wie der Arbeitsplatz aussehen könnte und welche Tätigkeiten man dort übernimmt. Wenn man dann da sitzt und nichts sagen kann, dann ist das nicht nur peinlich für den Bewerber, sondern dort auch meistens dafür das dieser abgelehnt wird, da kein wirkliches Interesse gezeigt wurde.

Ich bereite jedes Einstellungsgespräch und jeden Einstellungstest akribisch vor und das teilweise sogar schon 1-2 Wochen im voraus. In der letzten Woche hatte ich wieder einen Einstellungstest, bei dem ich mich gegen frische Abiturienten und Schüler messen sollte am Schulwissen. Peinlich, dass ich nachdem ich bereits 14 Jahre aus der Schule draußen war 95% der Fragen richtig beantworten konnte, hingegen andere die das gerade erst hatten in ihren Abschlussprüfungen gerade einmal 30-40% richtig hatten. Entsprechend fiel auch die Bewertung aus und viele sind nicht mit ihrem Einstellungsziel nach Hause gegangen.

In diesem Einstellungstest ging es auch im Sport. Es mussten bestimmte Übungen in bestimmten Zeiten absolviert werden. Die Zeiten die dafür benötigt werden waren vorher bekannt, wie auch die Übungen. Und trotzdem sind von 25 Leuten 17 durchgefallen die meinten "ich dachte ich schaff das, habe das davor einfach nicht geübt" darunter war auch ein Arbeitsloser der meinte er hatte keine Zeit dafür. Da sind nicht nur den Prüfern die Augen aus dem Kopf gefallen sondern auch mir.

Ich finde auch, dass eine gute Vorbereitung den Druck aus den Tests und den Einstellungsgesprächen heraus nimmt. Da man sich im Vorfeld bereits Gedanken über seine Antworten und auch seinen Werdegang gesammelt hat, mit denen man dann Argumentieren kann. Bei Einstellungsgesprächen und Tests haben frische Abgänger von Schulen und Universitäten noch einen Welpenbonus, heißt er greift für die ersten Einstellungen. Danach gibt es das ganze nicht mehr, je jünger desto mehr Bonus besteht. Jemand der mit 30 fertig wird mit seinem Studium, an den werden ganz andere Erwartungen gestellt als an einen 16 Jährigen der gerade seinen Abschluss gemacht hat.

Natürlich bringt es nicht nur etwas, wenn man für die Tests sich entsprechend vorbereitet und hinterher eine faule Socke ist. Das Verhalten sollte dann natürlich auch entsprechend beibehalten werden, denn damit tut man sich im Berufsleben deutlich einfacher und man hat auch mehr Möglichkeiten z.B. durch Beförderungen. Die faulen kommen dabei in der Regel nicht zum Zuge, sondern die die sich auch Einbringen und entsprechende Leistungen bringen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Bei den meisten Einstellungstests wird Allgemeinwissen gefordert. Das kann man nicht von heute auf morgen lernen. So etwas muss man beherrschen. Dann kommen oft noch bereichsspezifische Fragen dran, die man aus der Ausbildung kennen sollte. Also nein, ich denke, ein Üben vor einem Einstellungstest ist nicht zwingend nötigt. Allerdings reicht die Zeit alle Male für ein Auffrischen.

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» Violet » Beiträge: 74 » Talkpoints: 0,50 »



Man kann sich nur in einem Punkt vorbereiten, nämlich das Wissen um die Branche, in der man den Job bekommen möchte. Das heißt, dass man sich ein wenig dahingehend vorbereiten sollte, was die typischen Anforderungen der Branche sind, die Probleme und solche Dinge. Dann kann und muss man sich genauestens über die Firma informieren, in der man anfangen möchte, Hat man diese beiden Dinge getan, ist man schon recht gut vorbereitet.

Was die anderen Dinge betrifft, deren Wissen vielleicht abgefragt wird, so ist das entweder Allgemeinwissen oder berufsspezifische Dinge. Beide Dinge kann man nicht so schnell erlernen, die Sachen weiß man oder eben nicht. Da hilft keine Vorbereitung mehr. Vielleicht ein ganz wenig durchsehen was man im Beruf erlernt hat, aber nur ganz oberflächlich. Und sich einfach darauf konditionieren ruhig und locker zu bleiben.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde es recht schwierig sich für einen Einstellungstest vorzubereiten und denke, dass dies eigentlich nur möglich ist, wenn man vielleicht ungefähr weiß, was darin eben abgefragt wird. Ich würde mich daher vielleicht noch etwas mehr mit der Stelle und der Firma beschäftigen, dass kann ja nie schaden.

Bei mir war es allerdings auch schon so, dass ich eingeladen wurde und gar nicht wusste, dass es einen Einstellungstest geben würde. Ich war daher doch sehr überrascht und hatte daher auch eher keine Gelegenheit mich darauf vorzubereiten, aber auch keine, um wirklich schlimm nervös zu werden.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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