Muss Wissenschaft die Religion schwächen?

vom 18.03.2015, 18:01 Uhr

In einem Interview hat Steven Weinberg (bekannter Physiker und Nobelpreisträger einmal gesagt:

Wir Wissenschaftler sollen alles tun, um die Macht der Religion zu schwächen. Dies wird sich schlussendlich vielleicht als unser wichtigster Beitrag zur Zivilisation erweisen.

Mit diesem Zitat verweist Weinberg auf die schrecklichen Taten, die Dank der Religion zu Stande gekommen sind, denn in der Antike hat die Religion die Wissenschaft verdrängt und ihren Fortschritt behindert. Neugier galt damals als Unglauben und so wurden viele Akademien geschlossen und verboten.

Weinberg sieht auch sonst mehr schlechtes in der Religion, als gutes, denn viele Kriege wurden im Namen der Religionen ausgetragen und selbst heute in einer vermeintlich modernen Zeit fürchten wir uns vor dem Islam und anderen Extremisten. Das Christentum selbst ist etwas milder geworden und hatte seinen Höhepunkt der Grausamkeit vermutlich im 16. - 17. Jahrhundert, aber dafür treten jetzt andere Religionen in die gleichen Spuren.

Deswegen sei es wichtig, dass die Wissenschaft den Menschen den Weg zeigt und im Moment ist es ja auch so, dass sich immer mehr Menschen von der Religion ab und der Wissenschaft zu wenden. Im Namen der Wissenschaft ist bisher noch kein Krieg ausgebrochen.

Ich selbst sehe es ähnlich wie Weinberg, denn es erschreckt mich jedesmal, wie naiv und blind viele Menschen sind, die gläubig sind. Ich habe auch sehr gläubige Großeltern, die versuchen sich alles mit der Religion zu erklären und manchmal habe ich schon das Gefühl, dass es ihnen und ihren Mitmenschen eher schadet, als das es nützt.

Wie steht ihr zu diesem Thema? Seit ihr eher auf der Seite der Wissenschaft oder eher auf der Seite der Religion und glaubt ihr, dass man heutzutage noch beide Seiten vereinen kann? Findet ihr es gut, dass die Wissenschaft die Religion in den letzten Jahrhunderten geschwächt hat, oder hättet ihr euch was anderes gewünscht?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Diese Ansicht mag im Mittelalter sicherlich eine Relevanz gehabt haben, aber heutzutage ist sie zumindest in der westlichen Welt überholt. Schließlich lässt sich Wissenschaft und Religion in der modernen Welt problemlos vereinbaren.

Was man nicht vergessen darf ist die Tatsache, dass Religion oftmals auch nur ein Vorwand war, um Macht auszuüben. Deshalb wurden im Mittelalter Kriege im Namen des Christentums geführt und heute Terrorismus im Namen des Islam ausgeübt. Mit der Religion an sich hat das nichts zu tun.

Genauso ist es mit der Wissenschaft. Nicht die Religion verteufelte die Wissenschaft, sondern Menschen. Wissen ist Macht und die Herrscher im Mittelalter haben ihre Macht gesichert, indem sie den Menschen Wissen verwehrt haben. Die Religion war nur ein Werkzeug.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Große Wissenschaftler hielten Religion und Wissenschaft immer für vereinbar. Wobei diese Wissenschaftler dann auch eher von dem Begriff Glauben an etwas Übernatürliches ausgingen und nicht von einer konkreten Religion mit ihren Vorschriften und ihrer Starrheit.

Wissenschaft ist etwas, das alles in ihrem eigenen Bereich beschreibt. Mehr nicht. Ein großer Denker würde niemals behaupten, dass es keinen Gott oder Schöpfer geben kann. Das wäre unseriös zu behaupten, nur weil die Wissenschaft die Schöpfung nicht erklären kann.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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