Verhalten von Langzeitsingles komisch finden?

vom 03.10.2015, 18:35 Uhr

Eine Bekannte von mir hat neulich die Theorie geäußert, dass sich Langzeitsingles merkwürdig benehmen würden. Sie ist um die 50 Jahre alt und auf ihrer Arbeit gibt es mehrere Frauen und Männer in diesem Alter, die Singles sind und keine Familien haben.

Eine dieser Frauen wäre beispielsweise sehr häufig krank. Ein Mann wiederum würde auf sie immer sehr lebensmüde und sogar depressiv wirken. Eine andere Frau wiederum würde sich mit sehr großer Leidenschaft für Flüchtlinge einsetzen, so dass meine Bekannte auch direkt denkt, dass die Frau damit etwas ausgleichen möchte.

Findet ihr das Verhalten von Personen die schon sehr lange Single sind mitunter auch komisch? Interpretiert ihr dann auch immer hinein, dass diese Personen unglücklich sind und die mangelnde Familie durch andere Dinge ausgleichen? Oder findet ihr Langzeitsingles ganz normal?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ja, auf jeden Fall. Irgendwie ist es so, als ob man mit sich selber immer mehr einsumpft. Ich habe beispielsweise einen Kumpel, der sich nun absolut in sein Hobby versteift und das Hobby auch so gewählt hat, dass er wohl keine Frau bekommen wird, die das mitmacht. Er geht dann absolut in diesem einen Thema auf und versteift sich da auch total.

Ich denke, dass man sich dann irgendwann ein Thema sucht, was einen davon ablenkt Single zu sein und dann total darin aufgeht, was einen schrullig wirken lässt. Jedoch sind nicht alle so, es kommt eben darauf an, wie sehr man sich selber auch von außen betrachtet und reflektiert.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Letztendlich kommt es darauf an, wie man sein Single-Leben lebt. Ich glaube, die Sache welche hier angesprochen wird, bezieht sich eher auf Personen, die alleine sind, keinen Sexualpartner haben und dadurch bedingt sich für andere Dinge einsetzen. Das nennt man in der Psychologie Sublimierung.

Es gibt aber glückliche Singles, die sind wirklich zufrieden. Die suchen sich regelmäßig Sexualpartner, oder haben kurze Affären, laden sich zum Wochenende Jemanden ein und haben Spaß. Diese Menschen würden ihr Leben niemals gegen ein anderes eintauschen wollen.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das kommt doch auf die Person selbst an. Nicht für jeden ist eine Beziehung im Leben erstrebenswert, entsprechend sind auch nicht alle Langzeitsingles unglücklich und versuchen, irgendetwas zu kompensieren. Ich finde es seltsam, dass immer so selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass Singles unglücklich sind und ihnen etwas im Leben fehlt.

Sicherlich gibt es Leute, die nicht gut allein sein können oder die sich eine Beziehung wünschen. Wenn das aus irgendeinem Grund nicht klappt, werden sie in ihrer Unzufriedenheit komisch, suchen sich intensive Hobbys oder beginnen gar im Allgemeinen unglücklich zu werden.

Aber von Krankheiten oder starkem sozialen Engagement auf Unzufriedenheit im privaten Leben zu schließen, finde ich schlicht falsch.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich glaube, dass fast jeder irgendwelche schrulligen Angewohnheiten hat, auch Menschen, die in Partnerschaften leben. Wenn wir mal tief in uns hineinhorchen, da findet jeder bestimmt etwas, wo man sagen könnte, dass das schrullig ist, nur meistens bekommt das ja das Umfeld nicht unbedingt alles so mit. Aber irgendwelche Macken hat jeder.

Dass es nicht schön ist, alleine zu sein, wenn man eigentlich eine Beziehung will, ist sicherlich nicht schön. Und 50 ist ja auch ein Alter, wo man vielleicht darüber nachdenkt, was man so erreicht hat und merkt, was einem fehlt, sodass der Ärger über die Fehlende Partnerschaft intensiver wird als bei jüngeren.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Nicht jeder ist darauf verpicht auch eine Beziehung zu führen. Manche machen auch nur ihr Ehrenamt und haben eine Familie hinten dran, bekommen dann nicht einmal mit wie diese kaputt geht. So war es auch bei einem Kollegen, vor lauter Flüchtlingshilfe, Sanitätsdiensten und ehrenamtlich Rettungsdienst fahren neben dem Hauptjob war er so gut wie nie Zuhause. Seine Frau ist munter fremd gegangen, seine Kinder haben keinen Ton mehr mit ihm gesprochen und selbst als sie mit den Kindern ausgezogen ist, hat er das erst eine Woche später bemerkt da er nie Zuhause war. Damit war er kein Single aber dennoch komisch nichts mehr vom Leben mit zu bekommen.

Ich finde es schon reichlich unverschämt und auch frech zu sagen, dass man wegen eines Hobbys keine Frau mehr finden kann. Es wird immer eine geben, die die Ansichten teilt und vielleicht möchte der besagte Freund auch keine Beziehung führen. Nur weil Ramones eine hat und für sie das dazu gehört, schließt sie gerne auf alle anderen die das auch haben müssen um glücklich zu sein.

Ich habe keine Beziehung und ehrlich gesagt bin ich auch nicht daran interessiert eine weitere anzufangen. So habe ich Zeit für mich, für meine Hobbys und muss mich nicht wegen eines Mannes einschränken. Bin ich deswegen unglücklich? Gar nicht, ganz im Gegenteil sogar. Durchaus habe ich auch "merkwürdige" Hobbys die nicht jede Frau verfolgt, wen juckt es? Haben andere auch und ich kann mit Nagellack und Mode nichts anfangen auch wenn das angeblich alle Frauen mögen müssen.

Mit all den genannten Dingen nur auf Frust zu schließen warum man keine Beziehung hat ist definitiv falsch, denn Krankheiten kommen sicherlich nicht daher, dass man keine Beziehung hat und Single ist. Gleiches auch wenn man sich für das Ehrenamt interessiert, ansonsten würde man ja direkt auch unterstellen, dass jeder der sich engagiert Single ist und kein eigenes Leben mehr am Start hat und deswegen darin so aufgeht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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