Nicht alle Liebesbekundungen vom Partner annehmen wollen?
Jeder wird wohl die berühmten drei Worte in einer Partnerschaft kennen und sie mehr oder weniger oft vom Partner hören. Allerdings gibt es ja weitaus mehr Möglichkeiten, als dem Partner klassisch "Ich liebe dich" zu sagen.
Mein Freund sagt mir zwischendurch beispielsweise auch mal, dass er mich lieb hat und schmückt das Ganze dann auch noch etwas aus, indem er versucht, das darzustellen, wie lieb er mich hat. Ich finde das immer extrem niedlich und freue mich darüber. Natürlich sagt er auch ab und an, dass er mich liebt, aber das eher seltener und in besonderen Momenten, das andere dann eher auch mal zwischendurch.
Als ich das meiner Freundin erzählte, war sie völlig ungläubig und meinte, sie würde ihrem Partner etwas erzählen, wenn er meinen würde, sie "nur" lieb zu haben. Das würde für sie gar nicht gehen und da hätte sie auch das Gefühl, dass er sie gar nicht lieben würde.
Muss es für euch immer ein klassisches "Ich liebe dich" sein, wenn ihr eurem Partner eure Gefühle offenbaren wollt? Oder variiert ihr da auch gerne? Würde ein "Ich hab dich lieb" bei euch dazu führen, dass ihr direkt daran zweifeln würdet, dass euer Partner euch noch liebt?
Die gleiche Diskussion hatte ich mal mit meiner Schwester. Sie hat mitbekommen, dass ich meinem Mann am Telefon zum Abschied gesagt habe, dass ich ihn lieb hab. Wir machen das nämlich auch so, dass wir uns "mal eben so" eher sagen, dass wir uns lieb haben und seltener, in passenden Momenten "Ich liebe Dich".
Meine Schwester fand das auch seltsam. Dabei machte sie es im Endeffekt nicht viel anders. Sie und ihr Freund sagten sich in solchen mal-eben-so-Momenten "Lieb Dich", in einem eher kindlichen Ton. Das war auch süß. Ich will das nicht abwerten. Aber es ist halt was anderes, als sich tief in die Augen zu sehen und wirklich "Ich liebe Dich" zu sagen. Um ehrlich zu sein, ich habe das "Lieb Dich" bisschen für meine Tiere übernommen.
Ich will aber auch tatsächlich alles hören und würde mich nur mit "Ich liebe Dich" gar nicht wirklich zufrieden geben. Meiner Meinung nach sollte man sich in einer Beziehung mögen, liebhaben und lieben. Das sind ja durchaus unterschiedliche Dinge, die auch unabhängig voneinander bestehen können. Davon kann jede Frau ein Lied singen, die sich mal in ein Arschloch verliebt hat. Das geht ja auch. Von daher bin ich auch froh zu hören, dass mein Mann mich als Person wirklich mag.
Und ich finde es eben nicht gut, wenn man "Ich liebe Dich" so abwertet, indem man es ständig benutzt. Man könnte sich natürlich auch ständig die Zeit nehmen, es ernsthaft und tiefempfunden zu äußern. Auch, wenn der andere nur mal eben für eine halbe Stunde weggeht. Aber das fände ich auch komisch. Es gibt eben solche und solche Momente und man kann das nicht erzwingen.
Ich würde mir nichts erzwingen. Wenn mein Mann sagen möchte, dass er mich lieb hat, dann ist es eben so, da muss er nichts ausschmücken oder zwingend sagen, dass er mich liebt. Das ist doch albern und man muss es auch nicht immer alles gleich übertreiben. Gerade solche Frauen, die sich dann auch über das Kompliment aufregen und mehr verlangen finde ich sehr dreist.
Ich nehme alle Liebesbekundungen von meinem Mann an. Ich freue mich auch über alles, was er zu mir sagt und selber sage ich auch ab und zu mal, dass ich ihn lieb habe. Man muss ja nicht immer die großen Komplimente herausholen und kann durchaus auch mal kurze knappe Dinge sagen um sich gegenseitig wertzuschätzen, da muss man doch deswegen kein Fass aufmachen.
Ich finde es nicht schlimm, wenn man "Ich hab dich lieb" oder "Lieb dich" zu seinem Partner sagt. Das ist doch zwischendurch mal ganz schön und muss nicht immer ein "Ich liebe Dich" sein. Ich würde das nicht so eng sehen und mich darüber sicherlich nicht aufregen. Noch dazu würde ich weg solchen Liebesbekundungen auch nicht in Frage stellen, ob mich mein Partner überhaupt noch liebt. Das halte ich da doch für übertrieben.
Ich denke man kann das gar nicht festmachen. Nicht jeder ist für das "Ich liebe dich" auch zu haben und spricht es aus, da es doch sehr starke Worte sind. Gerade am Anfang einer Beziehung wird so etwas gerne missbraucht und hinterher stellt sich heraus, dass mehr als "lieb haben" doch nicht drinnen ist. Würde man dann die Liebesformulierung benutzen, dann würde das doch einfach nur eine unaufrichtige Geste sein.
Von daher würde ich mir schon Gedanken machen, wenn es am Anfang der Beziehung gesagt worden ist und dann im weiteren Verlauf nicht ein einziges mal mehr fällt über einen langen Zeitraum. Aber auch die Gesamtsituation spielt eine Rolle dabei, distanziert sich der Partner von einem und mehr als ein "mag dich" kommt nicht mehr, dann kann man schon davon ausgehen, dass es nicht mehr wirklich rund läuft. Wechselt sich alles ab, dann würde ich mir darum keinen Kopf machen da man es mal so und mal so sagt.
Ich finde es teenagerhaft und lächerlich, wenn man tatsächlich an der Beziehung zweifelt, wenn der Partner nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit "Ich liebe dich" blökt, sondern in der Wortwahl mal etwas differenziert. "Ich hab dich lieb" hört sich für mich zudem wie etwas an, was sich bestenfalls dreizehnjährige Mädels gegenseitig ins Ohr hauchen, aber das ist bestimmt auch Geschmackssache.
Kritisch würde ich es erst sehen, wenn ich auf meine Liebesbekundungen keine adäquaten Antworten mehr bekommen würde. Mein Partner und ich haben in bald 18 Jahren Beziehung alle möglichen Formulierungen, Floskeln und Kosenamen, die wir uns gegenseitig ins Öhrchen flüstern, aber die behalte ich schon allein deswegen für mich, damit sich niemand übergeben muss vor lauter Süßlichkeit.
Wenn jedoch nur ein "Hm, na ja.", ein "OK, aber der Müll ist trotzdem noch nicht heruntergebracht:" oder ein gequältes "Du, äh, bedeutest mir auch noch relativ viel." als Antwort kommen würde, würde ich mir eher Sorgen machen, als wenn der gute Mann nicht immer reflexartig "Ich liebe dich!" aushusten würde, damit ich auch ja nicht das Zicken anfange, sondern auch mal etwas anderes Nettes sagt.
Da ich selber auch ein privater und diskreter Mensch bin und mich vor überschwänglichem Süßholzgeraspel in der Öffentlichkeit scheue, nehme ich auch an, dass es anderen Paaren ähnlich geht und hüte mich daher, aus den verbalen "Liebesbekundungen" auf die Qualität der Beziehung zweier Menschen zu schließen. Manche verstehen sich auch ohne Worte, oder haben es in Gegenwart Dritter lieber etwas dezenter.
Umgekehrt ist mir auch schon aufgefallen, dass Paare, die sich am liebsten vor Zeugen quasi pausenlos versichern, dass sie sich lieben (also nicht liebhaben, mögen oder sonst etwas Halbherziges für Anfänger) oft eher eifersüchtig und besitzergreifend wirken als so, als seien sie sich einander und der Beziehung sicher.
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