Wie gut kommt ihr mit den Reifenkennzeichnungen klar?
Weil ich mir mal ein paar Winterreifen kaufen wollte, habe ich mich mal im Internet umgesehen und bin aber mit den ganzen Kürzeln der Reifenkennzeichnungen irgendwie überfordert. Da stehen dann Bezeichnungen wie beispielsweise: 205/55 R16 91W oder 215/65 R16 93H und bis auf die erste Zahl, die ja wohl die Reifenbreite angibt, verstehe ich da nur Bahnhof. Kommt ihr denn gut mit diesen ganzen Reifenkennzeichnungen klar oder lasst ihr euch da lieber im Fachhandel beraten? Wisst ihr was diese Kürzel bedeuten und welche davon unbedingt wichtig sind?
Hundertprozentig kenne ich nicht alle Kürzel, aber im Großen und Ganzen kenne ich mich damit schon aus. Wenn man neue Reifen braucht, ist es im Wesentlichen auch nur wichtig, zu wissen, welche Reifen/Räder man an seinem Fahrzeug montieren darf und diese Angaben findet man in der Zulassungsbescheinigung bzw. dem COC-Dokument. Vergleichen kann diese Angaben nahezu jeder.
In Deinem Beispiel hast Du ganz richtig erkannt, dass die erste Zahl die Reifenbreite angibt. Und zwar in Millimetern. Der Wert hinter dem Schrägstrich gibt die Höhe der Reifenflanke in Prozent der Reifenbreite an. Das R steht für die Bauart, hier ein Radialreifen (auch Gürtelreifen genannt), die Zahl dahinter nennt den Felgendurchmesser in Zoll.
Die nächsten Ziffern stehen für den Traglastindex (manche schwerere Fahrzeuge brauchen Reifen mit höheren Traglasten als andere), der Buchstabe dahinter ist der Geschwindigkeitsindex. Hierbei handelt es sich dann als um einen Reifen mit 205mm Breite, 113mm Höhe, Felgendurchmesser 16 Zoll, Traglastindex 91 (Belastung bis maximal 615kg) und der Geschwindigkeitsklasse W (frei bis 270 km/h).
Die beiden letzteren Daten, Geschwindigkeits- und Traglastindex, dürfen auf jeden Fall ohne Eintragung höher sein als vorgegeben. Wenn der Hersteller sagt, Du brauchst mindestens Buchstaben S (bis 180 km/h), dann kannst Du natürlich denselben Reifen montieren lassen, wenn stattdessen zum Beispiel H drauf steht (bis 210 km/h) und er mehr aushält. Das Gleiche gilt beim Tragfähigkeitsindex, es schadet natürlich nicht, wenn der Reifen mehr Gewicht verträgt, als vom Hersteller minimal empfohlen.
Ganz ehrlich sind mir solche Dinge auf das Herzlichste egal. Ich latsche in die Werkstatt meines Vertrauens, wenn mir der Werkstattmeister irgendwann gesagt hat, denke mal vor dem nächsten TÜV oder vor dem Winter über neue Reifen nach. Das merke ich mir, lege mir Geld zur Seite und dann darf mir der werte Herr neue Reifen besorgen und montieren. Ich sage ihm dann lediglich, dass ich nicht die Reifen mit der Goldkante und der Diamantbeschichtung wünsche.
Im Grunde ist die Kennzeichnung relativ einfach, nehmen wir zum Beispiel meine aktuellen Winterreifen der Größe 225/45R17 94V.
Die erste Zahl, in diesem Fall 225 steht für die Reifenbreite in Millimetern, also 225 mm beziehungsweise 22,5 cm. Die nächste Zahl, hier die 45, gibt den Reifenquerschnitt in Prozent an. Das bedeutet in diesem Fall dass die Länge zwischen Felge und Reifenlauffläche 45 Prozent der Reifenbreite entspricht. Darauf folgt ein Buchstabe, der die Bauart des Reifens angibt, hier R für Radialreifen. Radialreifen sind ganz normale Reifen, die am meisten verbreitet sind. Ansonsten gibt es häufig noch Reifen mit ZR-Kennzeichnung, das sind Radialreifen mit Zulassung für Geschwindigkeiten von über 240 km/h. Der Reifenbauart folgt wieder eine Zahl die die Größe der Felge angibt, in diesem Fall 17 für eine 17 Zoll Felge.
Am Schluss steht eine Zahl gefolgt von einem Buchstaben. Die Zahl, bei meinen Reifen 94, gibt die Tragfähigkeit des Reifens an, die man in einer Tabelle nachschlagen kann, 94 entspricht dabei 670kg. Das bedeutet, dass diese Reifen nur verbaut werden dürfen, wenn die Achslast geringer ist als das Doppelte der Tragfähigkeit des Reifens. Der Buchstabe am Schluss gibt die zugelassene Höchstgeschwindigkeit des Reifens an, dies kann ebenfalls in einer Tabelle nachgeschlagen werden. V entspricht dabei 240 km/h und bedeutet, dass ich mit diesen Reifen nicht schneller als 240 km/h fahren darf, da die Reifen dafür nicht ausgelegt sind und es zu Schäden kommen kann.
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