Sind Veganer verblendete Menschen?

vom 24.08.2016, 12:17 Uhr

Gerade jetzt, wo der Trend zur fleischlosen Ernährung an Fahrt aufnimmt, wundert es mich nicht, dass wieder die allerbesten Tierschützer daher kommen. Die Rede ist natürlich nur von all jenen Veganern, die keine Meinungen zu lassen, sich für das Übermaß an Tierschützer halten und der Meinung sind, nur sie sind die wahren Vorbilder für jeden, der Tiere retten möchte.

Nun haben wir eine Diskussionsrunde gehabt, die es wirklich in sich hatte. Veganer A meinte, dass jeder der Fleisch frisst, für das Tierleid verantwortlich ist. Auch dafür, dass in Afrika und anderswo Kinder sterben, weil die Ressourcen durch den enormen Wasserverbrauch bei der Fleischverarbeitung verschwendet werden.

Veganer B stimmte den zu und setzte mit dem Satz einen drauf, dass der Mensch ohne Weiteres vegan ernährt werden kann. Es sei Quatsch, dass Mangelerscheinungen eintreten usw.

Mein Freund fing dann bei Veganer A an zu kontern. Er meinte, ob er Strom aus der Steckdose nutzt, woraufhin der Veganer dies mit einem "Ja" beantwortet. Mein Freund erklärte ihm dann, wie gefährliche Atomkraftwerke sind, was sie schon für Leiden auf den Erden brachten und er mit jedem Kilowatt die Stunde dies ebenso unterstützt und damit verbunden auch Tierleid wie in Fukushima oder Tschernobyl.

Veganer B musste sich die Vitamin Tabelle usw. anhören, eine Ärztin die vegan lebte und wiederum jetzt ein wenig Fleisch isst, weil die Mangelerscheinungen nach sieben Jahren zu heftig wurden. Darauf konnte er kaum etwas sagen.

Doch letzten Endes waren beide wieder einmal ein Paradebeispiel dafür, wie militant krank im Kopf man denken kann, um sich als Übermacht zu sehen. Das sehe ich jetzt aber auch nicht das erste Mal, sondern nimmt die Zahl derer eben zu.

Deswegen würde ich gerne wissen, ob Veganer verblendet sind und woran es bei vielen Veganern liegt, dass sie so radikal werden? Es gibt auch Ausnahmen, aber die werden offenbar immer weniger.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



"Verblendet" ist ein hartes Wort und trifft wohl eher auf die Extremfälle zu, aber dogmatische Ernährung ist schon ein erste Welt Phänomen und hat oft etwas mit Glauben zu tun und nimmt teilweise sogar den Platz einer Religion ein. Viele Behauptungen lassen sich ja wissenschaftlich überhaupt nicht belegen, also bleibt ja nur Pseudowissenschaften und Behauptungen, die schlicht und einfach nicht stimmen.

Vielleicht ist dieses Verhalten einfach eine Möglichkeit für Menschen mit dem extremen Überangebot an so ziemlich allem klar zu kommen. Wenn man die Menschheitsgeschichte betrachtet ist unsere Situation heute ja schon sehr außergewöhnlich. Unsere Vorfahren haben gegessen, was auf den Tisch kam, weil sie froh waren, dass etwas auf dem Tisch war.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich denke, dass es wie bei jeder Gruppe oder Lebenseinstellung ist, dass es darunter auch richtige Fanatiker gibt. Diese meinen eben, dass nur ihre Einstellung oder Lebensweise die richtig ist und diese müssen sie dann meist auch unbedingt allen anderen Leuten auf quatschen.

Ich hatte auch eine Fleischlose Phase in meinem Leben, war jedoch nicht vegan. Ich habe dies damals jedoch nicht an die große Glocke gehängt und auch keine großartigen Reden darüber geschwungen. Ich habe das ganz alleine für mich ausgemacht. Ich denke, dass es solche fanatischen oder wie du schreibst, verblendeten Menschen bei jeder Gruppe gibt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Teilweise kann man schon sagen, dass Veganer verblendete Menschen sind, denn oftmals lassen sich Züge einer Sekte erkennen. Oder Eigenschaften, welche aufzeigen, dass man zwar in gewisser Weise Recht hat, aber eben nicht in allen Dingen. Veganer laufen mit ebenso einem Halbwissen herum, wie andere Gruppierungen, die denken, sie hätten den Stein der Weisen gefunden. In gewisser Weise handeln Veganer wie so manche Angehörige bestimmter esoterischer Strömungen. Da wird Halbwissen mit Überzeugung gemischt und das nenne ich Verblendung. Veganer verhalten sich in meinen Augen genau gegenteilig wie wissenschaftlich denkende Menschen.

Ich will mal die Fakten vor Augen führen: Es wird behauptet, dass Fleischkonsum ungesund sei. Das stimmt aber so nicht. Der Mensch ist als Allesfresser in der Evolution hervorgegangen und hat sich sogar in seiner späteren Entwicklung explicit dem Fleischkonsum angepasst. Der Mensch braucht in seinem natürlichen Umfeld Fleisch, um alle Nährstoffe möglichst einfach zu sich zu nehmen. Er braucht auch Obst und Gemüse. Die veganer hätten Recht, wenn Fleisch gleichbedeutend wäre mit Currywurst und Salami, oder hochgezüchtetes Schweinefleisch. Diese Dinge sind in der Tat ungesund. Aber von einer Frikadelle auf Fleisch an sich zu schließen ist im höchsten Grade unwissenschaftlich.

Veganer behaupten, dass sie keine Mangelerscheinungen hätten. Das ist unwahr. Sie können es sicherlich mit ausgeklügelter und auch teurer Kombination verschiedener Lebensmittel schaffen, die Mängel auszugleichen, aber das ist recht schwierig.

Unbestreitbar ist allerdings die ethische Grundlage des Veganismus. Dem kann man nichts entgegensetzen. Sich der Versklavung von Tieren und deren Ausbeutung entgegenzusetzen ist ein gutes Ziel. Da können wir Fleischesser uns sicherlich an die eigene Nase fassen. Aber muss es gleich so radikal sein? Keine Milchprodukte? Und warum keinen Fisch? Was ist mit Insekten? Sind das wirklich Tiere mit Bewusstsein? Warum darf man Pflanzen essen? Sind das keine Lebewesen? Wo ist die Grenze?

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Verblendet klingt wirklich etwas krass. Wobei ich mir das schon gut vorstellen kann, wie manche alle, die Fleisch essen, als ganz schlimme und tiermordende Menschen darstellen. Man hat ja da sicherlich ein Bild dazu im Kopf, dass Veganer auch mitunter militant sind und andere missionieren müssen. Wobei man ja sagen könnte, dass es egal ist, wie sich jemand ernährt, so lange man mich damit in Ruhe lässt.

Ich esse gerne Fleisch, auch jeden Tag. Ich liebe Hackepeterbrötchen und Kasslerbraten, Curry Wurst oder einfach nur mal eine Scheibe Wurst - darauf wöllte ich nicht verzichten. Und ich finde auch, dass Fleischersatzprodukte da nicht dran kommen und meistens übelst trocken schmecken. Zudem vertrage ich die nicht, hab schon mehrfach Durchfall von Fleischersatzprodukten bekommen. Und ich möchte da auch nicht bequatscht werden.

Was mich auch nervt, ist, wenn man mit jemandem essen geht, der dann immer nachfragt, ob ja nirgends Fleisch drin ist. Meine Tante ist Vegetarierin und wenn man mit ihr essen geht, dann fragt sie immer nach und diskutiert dann auch manchmal mit dem Kellner, das ist sehr peinlich. Wenn sie das lassen würde, wäre es ja ok. Aber so ist es mitunter Fremdschämen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Sind es nur die Veganer? Für mich fängt das schon vorher an, bei den Vegetariern die das Fleisch ablehnen da die armen Tierchen dann weniger Leiden und angeblich auch weniger gezüchtet werden und sterben. Dass die tierischen Dinge neben dem Fleisch auch weitere Dinge beinhalten und es nichts ausmacht wenn niemand mehr Fleisch ist, will man dabei nicht sehen. Dann werden halt nur noch die Felle, Knochen und Leder verwendet und das Fleisch landet in der Tonne. Denn diese Nebenprodukte die durchaus von Veganern und Vegetariern ebenfalls benutzt werden, werden aus dem gleichen Tier gewonnen welches hinterher als Schnitzel in der Pfanne landet mit seinem Fleisch.

Wenn es danach geht, dürfte ein Vegetarier und ein Veganer noch nicht einmal mehr Elektronik benutzen. Denn damit das Kupfer gereinigt werden kann, werden tierische Produkte mit beigesetzt. Demnach müssten diese Menschen leben wie in der Steinzeit und auch auf diese Annehmlichkeiten verzichten. Gleiches auch beim Abbau von den Edelmetallen die dafür gebraucht werden, werden ebenfalls weitere Tierchen ihr Leben lassen beim Abbau. Und welcher Veganer lebt ohne Smartphone, lebt ohne seinen Laptop und verwendet nicht das Internet? Es ist nicht nur der Strom, damit die Leitungen gelegt werden können, geben auch Tierchen ihr Leben. Was meinst du wie viele Vögel noch im Umspannwerk jedes Jahr kleben bleiben damit der Veganer Licht hat? Aber sich selbst in das rechte Licht rücken und als Tierschützer auftreten nur wegen einer Ernährungsweise.

Für mich wird dabei einfach zu wenig Gedacht und an meint alleine damit, dass man mit einer Ernährung in der veganen Art die komplette Gesellschaft verändern kann, die Tierwelt schützen usw. aber das auch alle anderen Bereiche sich dessen bedienen wird dabei komplett missachtet und nicht praktiziert, da es einfach wenig komfortabel wäre auf das alles zu verzichten. Dann bitte lieber den Mund halten anstatt solche Dinge von sich geben mit Tierleid, Mangelernährungen die man angeblich gänzlich vermeiden kann usw.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich glaube, dass alle Menschen, die an irgendetwas glauben oder nur nach bestimmten Regeln leben verblendete Menschen sind. Gehen wir mal weg vom Veganer, ein stark religiöser Mensch ist doch auch nicht klarer im Denken. Mit solchen Menschen fällt eine Diskussion auch schwer, weil letztendlich immer nur damit argumentiert wird, dass es eben so ist.

Ich denke, dass man als Veganer eigentlich nicht nutzen kann, nichts machen kann und den ganzen Tag in einer Höhle leben müsste, wenn man es wirklich komplett durchziehen wollen würde. Letztendlich ist es gut eine Meinung zu vertreten, aber dann muss man auch niemanden bekehren und sich als Übermenschen hinstellen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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