Männer umerziehen als typisch weiblicher Irrglaube
Ich hatte heute mal meine Tante gefragt, warum sie meinen Onkel überhaupt geheiratet hat, denn sie meckert viel über ihn und meinte, sie hätte nie heiraten sollen, weil die beiden total gegensätzlich sind. Ihre Antwort war, dass sie damals verliebt war und dass sie schon gemerkt hat, dass sie verschieden sind, aber sie dachte, sie könne ihn sich noch zurechtbiegen und etwas umerziehen, so wie sie ihn haben will.
Das habe ich so schon öfters von anderen Frauen gehört und früher habe ich das auch gedacht. Man ist verliebt in den Charme und das Aussehen einer Person, findet aber manche Charaktereigenheiten nicht so toll und denkt sich, dass man das dem Mann doch bestimmt noch abgewöhnen kann. Leider klappt das nicht, zumindest habe ich noch nie gehört, dass es funktioniert hätte.
Habt ihr auch schon mal gedacht, dass ihr einen Mann noch „zurechtbiegen“ werdet? Hat das bei euch geklappt?
Ich finde es nicht gut, wenn man sich einen Mann erst erziehen muss. Meiner Meinung nach passt es dann nicht und man muss es lassen. Sicherlich kommt es aber auch darauf an, ob einen Kleinigkeiten nicht passen oder ob es wirklich grundsätzliche Dinge betrifft. Grundsätzliche Dinge müssen schon stimmen, aber wenn ein Mann beispielsweise gerne seine Füße auf den Tisch legt oder solche Dinge, kann man sie ihm sicherlich schnell abgewöhnen.
Meiner Meinung nach sollte man sich aber nun auch nicht das genaue Gegenteil von einem suchen, das bringt ja nichts. Ich denke, dass man in einer Beziehung eher klarkommt, wenn man sich sehr ähnlich ist und nichts ändern muss.
Was hat das damit zu tun, wie ähnlich man sich ist? Mein Mann und ich sind wie Feuer und Wasser. Das wussten wir aber von Beginn an und keiner von uns hat irgendwelche Ambitionen, den anderen zu ändern. Ich bin nicht seine Mutter, Erziehung gehört nicht in eine Beziehung. Trotzdem ist unsere Beziehung älter als das Jahrtausend und es funkt immer noch.
Außerdem warum in Gottes Namen sollte ich mein Leben mit jemandem verbringen wollen, den ich erst noch modifizieren muss, damit ich ihn dauerhaft ertragen kann? Ich nehme doch nicht den erstbesten Mann, der Interesse zeigt, gut aussieht und verantwortungsbewusst erscheint, und nehme an, dass man den schon zurechtbiegen kann. Da suche ich ja meine Hunde sorgfältiger aus.
Ich habe auch schon öfters gehört, dass einige Frauen ihre Männer bezüglich der Körperhygiene umerzogen haben, also dass sich die Herren regelmäßig duschen und auch die Unterhose wechseln, was ich schon ein wenig merkwürdig finde, aber nun gut, wenn es eben so ist und das bei beiden Personen funktioniert, dann muss man dazu auch nicht viel sagen.
In meinem Bekanntenkreis soll es eine Dame geben, die einen sehr wilden und kontaktfreudigen Mann bändigen wollte. Sie wollte Zuhause bleiben und kuscheln, aber er wollte immer auf die Piste und mit seinen Freunden Spaß haben und viel Alkohol konsumieren. Die beiden sind auch aneinander geraten und sie hat es nicht geschafft, ihren Mann umzuerziehen.
Ich muss dann immer an folgenden Witz denken:
Ich war männlich, verwegen, ich war frei und hatte lange Haare.
Meine Frau lernte mich kennen, nicht umgekehrt. Sie stellte mir förmlich
nach. Egal wo ich hinkam, sie war schon da. Es ist nun zwölf Jahre her.
Damals war ich eingefleischter Motorradfahrer, trug nur schwarze
Sweat-Shirts, ausgefranzte Jeans und Bikerstiefel, und ich trug lange
Haare.
Selbstverständlich hatte ich auch ein Outfit für besondere Anlässe. Dann
trug ich ein schwarzes Sweat-Shirt, ausgefranzte Jeans und weisse
Turnschuhe.
Hausarbeit war ein Übel, dem ich wann immer es möglich war aus dem Weg
ging.
Aber ich mochte mich und mein Leben. So also lernte sie mich kennen. "Du
bist mein Traummann. Du bist so männlich, so verwegen und so frei."
Mit der Freiheit war es alsbald vorbei, da wir beschlossen zu heiraten.
Warum auch nicht, ich war männlich verwegen, fast frei und ich hatte lange
Haare.
Allerdings nur bis zur Hochzeit. Kurz vorher hörte ich sie sagen: " Du
könntest wenigstens zum Frisör gehen, schliesslich kommen meine Eltern zur
Trauung." Stunden, - nein Tage später und endlose Tränen weiter gab ich
nach und liess mir eine modische Kurzhaarfrisur verpassen, denn schliesslich
liebte ich sie, und was soll`s, ich war männlich, verwegen, fast frei und
es zog auf meinem Kopf. Und ich war soooo lieb.
"Schatz ich liebe Dich so wie Du bist" hauchte sie.
Das Leben war in Ordnung obwohl es auf dem Kopf etwas kühl war. Es folgten
Wochen friedlichen Zusammenseins bis meine Frau eines Tages mit einer
grossen Tüte unterm Arm vor mir stand. Sie holte ein Hemd, einen Pollunder
(Bei dem Wort läuft es mir schon eiskalt den Rücken runter ) und eine neue
Hose hervor und sagte:" Probier das bitte mal an." Tage, Wochen, nein
Monate und endlose Papiertaschentücher weiter gab ich nach, und trug Hemden,
Pollunder ( Ärrrgh) und Stoffhosen.
Es folgten schwarze Schuhe Sakkos, Krawatten und Designermäntel. Aber ich
war männlich, verwegen, totchic und es zog auf meinem Kopf.
Dann folgte der grösste Kampf. Der Kampf ums Motorrad.
Allerdings dauerte er nicht sehr lange, denn im schwarzen Anzug der ständig
kneift und zwickt lässt es sich nicht sehr gut kämpfen. Ausserdem drückten
die Lackschuhe was mich auch mürbe machte. Aber was soll`s, ich war
männlich, spiessig, fast frei, ich fuhr einen Kombi, und es zog auf meinem
Kopf.
Mit den Jahren folgten viele Kämpfe, die ich allesamt in einem Meer von
Tränen verlor. Ich spülte, bügelte, kaufte ein, lernte Deutsche Schlager
auswendig, trank lieblichen Rotwein und ging Sonntags spazieren. Was soll`s
dachte ich, ich war ein Weichei, gefangen, fühlte mich scheisse und es zog
auf dem Kopf.
Eines schönen Tages stand meine Frau mit gepackten Koffern vor mir und
sagte:" Ich verlasse Dich."
Völlig erstaunt fragte ich sie nach dem Grund.
"Ich liebe Dich nicht mehr, denn Du hast Dich so verändert. Du bist nicht
mehr der Mann den ich mal kennengelernt habe."
Vor kurzem traf ich sie wieder. Ihr "Neuer" ist ein langhaariger Biker mit
zerrissenen Jeans und Tättowierungen der mich mitleidig ansah.
Ich glaube ich werde Ihm eine Mütze schicken.
Das stammt nicht von mir, der Verfasser ist unbekannt, der Witz kursiert im Netz.
Als Mann lese ich die Dinge, die hier angesprochen werden mit großem Unbehagen. Zumal es mir bereits einmal passiert ist, dass eine Frau mich umerziehen wollte, und es sogar zeitweise geschafft hatte. Zum Glück hatte sie nachträglich die Quittung dafür bekommen.
Ich habe es schon oft gehört, dass eine Frau ihren Mann umerziehen will. Und ich selbst habe es am eigenen Leibe selbst erlebt, einmal ist es einer Frau ja, wie oben angedeutet, auch gelungen. Ob es das auch andersherum gilt, dass ein Mann seine Frau umerziehen will, das habe ich noch nicht erlebt. Nun gut, aber ich will da jetzt auch keinen Streit vom Zaune brechen und behaupten, dass Männer dies nicht tun würden. Ich habe es nur bisher noch nie erlebt.
Man lernt einen Menschen kennen und so wie er ist, so sollte er auch bleiben. Mit allen seinen Macken und Marotten. Darauf sollte man eben einfach achten. Einen Mann umerziehen gelingt zunächst recht einfach, aber es ist wie ein Ball, den man zusammenquetscht, irgendwann platzt er. Wie gesagt, ich wurde einmal von einer Frau wirklich umerzogen, das ging über 5 Jahre, und ich hatte es noch nicht einmal gemerkt. Sie verbot mir alles, war krankhaft eifersüchtig und machte mir ständig Vorschriften. Nun ja, nach 5 Jahren wachte ich auf, merkte, was mir da passiert war und rächte mich auf meine Weise.Ich betrog sie nun ständig, achtete darauf, dass sie es herausbekommt und war sie los.
Ja dieses Thema "Umerziehen" kenne ich von vielen. Da heißt es dann immer, wenn einen etwas stört, dass man diesen Menschen umerziehen möchte. Insbesondere von Frauen kommt das, die merken, dass der Mann besonders an ihnen interessiert ist, um sich diesen dann so zu deixeln, wie sie ihn gerne hätten. Würde ich jetzt jedenfalls vermuten und finde ich natürlich nicht Okay.
Jeder hat seinen an sich, die nicht toll sind. Mein Partner liebt mich so wie ich bin. Doch was er manchmal anmerkt ist, dass ich an vielen Stellen im Alltagsgeschehen kalt und herzlos wirke. Ich bin eben sehr gefühlskalt in Situationen, wo man schon etwas mehr Gefühl haben müsste. Ich weiß, wo Gefühl erwartet wird und habe mir daher angelernt, es in diesem Moment zu zeigen, aber es gar nicht zu meinen. Klingt kompliziert, ist aber ein nachweisliches Krankheitsbild bei mir.
Ich kann es eben nur verbessern, anbessern und gesellschaftlich etwas anpassen. Ich habe mir die Fähigkeit erlernt, Gefühle vorzutäuschen, die gesellschaftlich jetzt erwartet werden. Eben nach dem Motto "och das tut mir vom Herzen leid". Ich weiß, wann das alles notwendig ist, aber eben fühle ich es nicht so, wie ich es sage.
Das wusste er. Er meinte auch mal, er müsse mich umerziehen, aber das war nur eine witzige Beilage die er im Spruch mal erwähnte. Ich bin eben sehr schwer. Doch ich bin der Meinung, wer mich für das liebt, was ich bin, der hat schon von mir als Gegenpart zu erwarten, dass ich ihn nicht umerziehen möchte. Denn er hat viele Macken, aber so what? Ist eben so, wir ergänzen uns, sind ein lustiges Pärchen und er weiß, dass ich schwer bin.
Doch die Weiber, die gerne ihre Kerle umerziehen möchten, da kriege ich das Kotzen. Das ist für mich immer so grausam, weil das macht man einfach nicht. Ein Mann soll so bleiben, wie er ist. Denn ich dachte, man verliebt sich in den Herren, weil man ihn liebt und nicht, weil man sich gewisse Teile denkt, umerziehen zu können? Komische Gedankenweise, wenn ich das mal so anmerken darf.
Ich könnte jedesmal lauthals lachen, wenn jemand davon redet, einen Mann umerziehen zu wollen. Sowas geht nie gut. Das ist, als versuche man, jemanden einer Gehirnwäsche zu unterziehen.
Erziehung steckt in jedem von uns drin. Aber nicht nur das. Auch die Gene und die Erfahrungen, die wir im Leben machen, machen uns zu dem Menschen, der wir sind. Das kann man einem Menschen nicht austreiben. Man kann nur versuchen, ihn in eine bessere Richtung zu lenken. Aber auch nur, wenn er das will. Unter Zwang wird ein Mensch (egal ob Frau oder Mann) unglücklich und wird eventuell versuchen dagegen aufzubegehren, sei es durch Trennung, heimliche Treffen mit Menschen, die ihm gut tun, heimliches Weitermachen oder Streit mit der Person, die ihn ändern will.
Ich habe mal einen Spruch gehört: Man sucht sich einen Partner, mit dessen Fehlern man am ehesten leben kann. Alles andere macht keinen Sinn.
Ich musste auch herzlich lachen wenn ich schon lese, dass man einen Mann nimmt weil man meint ihn noch umerziehen zu können damit er einem auch zu 100% in den Kram passt. Jeder hat seine Eigenheiten und Dinge die einem nicht gefallen, aber deswegen muss man doch nicht alles perfekt auf sich abstimmen sondern damit sich arrangieren und zurecht kommen. Denn dann ist es wesentlich interessanter.
Und mit dem zusammen passen hat das ebenfalls rein gar nichts zu tun, eine Beziehung die komplett identisch ist von beiden Partnern, dass es quasi als die selbe Person durchgehen kann ist ebenfalls langweilig und bietet ebenfalls Konfliktpotential. Viel mehr kommt es darauf an, ob man sich damit arrangieren kann und darüber hinweg sehen oder nicht.
Sicherlich gibt es immer wieder Situationen im Leben bei denen sich die Erwartungen ändern und man sich weiter entwickeln muss. So kann ein Mann nicht immer auf dem Stand von einem Jugendlichen sein sondern muss auch mal weiter sehen wie es mit seinem Leben weiter geht, anstatt in den lieben langen Tag zu leben wie es ihm gefällt, fallen dann auch Pflichten an. Aber das ist dann seine Sache ob er sich der ganzen Situation stellt und sich weiter entwickelt und nicht die Aufgabe der Partnerin ihn entsprechend in diese Bahnen zu lenken und zu erziehen.
Ich habe keinen meiner Partner umerzogen und würde auch keinen nehmen den ich mir erst passend machen muss damit ich mich damit arrangieren kann. Jedoch habe ich auch festgestellt, dass manche sich einfach nicht weiter Entwickeln wollten und auf ihrem alten Stand stehen geblieben sind, was dann auch dazu geführt hat, dass es eben nicht mehr gepasst hat und man in unterschiedliche Richtungen gegangen ist. Anstatt ein krampfhaftes Umerziehen zu probieren habe ich dann diese Männer verlassen und bin meinen Weg weiter gegangen, wie sie ihren eigenen auch.
Ich finde so eine Denkweise ziemlich lächerlich und habe dafür überhaupt kein Verständnis. Natürlich hat jeder Mensch seinen Charakter, seine Ecken und Kanten, aber warum sollte man einen Charakter "zurechtbiegen" und umerziehen können? Ich denke, dass man höchstens die eine oder andere Gewohnheit verändern kann, die mit dem Charakter an sich nichts zu tun hat, aber sogar das hält sich meiner Meinung nach in Grenzen.
So gibt es bei uns zum Beispiel feste Plätze was Gegenstände wie Locher, Tacker, Schere und Kugelschreiber und dergleichen angeht. Früher musste die jeder von uns suchen, weil der jeweils andere dafür ganz andere Plätze ausgesucht hatte, um sie dort zu hinterlegen. Da einigt man sich auf ein halbwegs funktionierendes Ordnungssystem und dann findet man solche Sachen auch immer wieder. Mir bricht schließlich auch kein Zacken aus der Krone, wen ich die Kugelschreiber nicht sonstwohin verschleppe, sondern sie immer in den Stifteköcher neben das Telefon packe. Das hat in meinen Augen aber mit der Änderung des Charakters nichts zu tun.
Ich käme niemals auf die Idee, den Charakter eines Menschen einfach umzukrempeln, besonders in einer Beziehung nicht. Wenn ich mir nicht vorstellen kann, mit allen Ecken und Kanten eines Menschen zusammenzuleben, warum dann überhaupt eine Beziehung eingehen? Ich halte das für eine Illusion, den Charakter eines Menschen überhaupt ändern zu können, gerade wenn dieser Mensch erwachsen ist. Ich würde das auch nie bei meinem Partner machen, ich bin schließlich seine Freundin und nicht seine Mutter, die ihn erzieht.
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