Art der Kondolenz abhängig machen von Verhältnis zur Person?

In einem anderen Beitrag habe ich ja schon erwähnt, dass ich je nach Person ganz unterschiedlich kondoliere. So würde ich bei Arbeitskollegen zum Beispiel nicht anrufen und mein Beileid aussprechen, wenn ich da von einem Todesfall erfahren würde. Auch eine Nachricht bei WhatsApp oder per Email finde ich ziemlich unpassend. Ich würde da wahrscheinlich eher eine Karte schicken oder am Arbeitsplatz ein paar Worte sagen, wenn man sich trifft.

Ich habe auch schon mal das Telefon als Mittel zu diesem Zweck gewählt, als ein enger Verwandter seine Ehefrau verloren hat. Da ich zu weit weg wohne, war ein spontaner Besuch nicht möglich. Ich wurde deswegen auch schon kritisiert. Eine Freundin meint nämlich, dass sich Kondolenz über das Telefon so gar nicht gehören würde, ein Kumpel ist jedoch der Ansicht, dass das doch in Ordnung ist, solange das Verhältnis zu der Person eng genug ist. Kennt sich jemand aus, was die Etikette in dieser Hinsicht angeht? Gibt es da Regeln, wem man auf welche Art kondolieren darf und wem nicht? Haltet ihr euch dran oder verlasst ihr euch eher auf euer Gefühl?

Eigentlich schreibe ich auch immer eine Beileidskarte, wenn ich höre, dass jemand gestorben ist, den ich kannte. Aber ich habe es auch bei nahestehenden Verwandten schon so gemacht, dass ich zuerst angerufen habe und auch gefragt habe, ob ich etwas für die Hinterbliebenen tun kann. Ich habe dann aber trotzdem noch zusätzlich eine Beileidskarte geschrieben.

Einmal habe ich auch über das Internet mein Beileid mitgeteilt. Weil ich zwar die verstorbene Mutter kannte, aber die Tochter nicht unbedingt. Da habe ich dann trotzdem mein Mitgefühl ausdrücken wollen. Ich würde es immer von den Menschen und den Umständen abhängig machen. Ich denke, dass es den meisten auch fast egal ist, auf welchem Wege sie Beileidsbekundungen erreichen. Nur denke ich, dass eine Karte am wenigsten aufdringlich ist und die Angehörigen sie eben lesen können, wenn ihnen danach ist.