Seid ihr für eure Freunde auch gute Freunde?

vom 03.02.2015, 15:27 Uhr

Wenn man wirklich gute Freunde hat und für diese Freunde auch ein guter Freund ist, dann ist man immer für diese Person da und man hat keine Ausreden, dass man nicht helfen kann. Sei es, wenn diejenige oder derjenige irgendeine Hilfe braucht oder einfach mal jemand zum quatschen braucht.

Bei mir können diejenigen, die wirklich gute Freunde sind, auch jederzeit anrufen oder vorbeikommen. Ich habe immer ein offenes Ohr für diese Personen und ich denke auch, dass ich jederzeit zu ihnen kommen kann.

Wir haben uns in unserem Freundeskreis mal unterhalten. Und da waren einige, die auch gesagt haben, dass sie nicht unbedingt immer für die Freunde da sein können. Und es auch mal ablehnen mit einem zu sprechen, wenn sie gerade müde sind. Müdigkeit ist für mich keine Ausrede. Aber wenn man arbeiten muss ist das schon was anderes, wobei ich dann aber direkt nach der Arbeit zu meinen Freunden gehe, wenn sie Hilfe benötigen.

Wie sieht es bei euch aus? Seid ihr für eure Freunde auch gute Freunde und sind eure Freunde auch für euch immer da oder habt ihr auch schon festgestellt, dass ihr Leute als gute Freunde aussortiert habt, die nur noch Bekannte sind?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich bin für meine Freunde zu 100% da, wenn sie ein Problem haben, dann erkläre ich das irgendwie auch zu meinem Problem und versuche zu helfen, wo ich kann. Mein bester Freund wohnt weiter weg, so haben wir momentan nur über Internet und so weiter Kontakt, aber ich weiß genau, wenn ich schreibe, dass es mir schlecht geht, steht er wenige Stunden später vor meiner Tür und so bin ich auch mit meinen Freunden.

Es ist schwer so richtig gute Freunde zu finden und Menschen, die gut zu mir sind, zu denen bin ich auch gut. Dafür habe ich auch nicht Unmengen an Freunden, sondern nur ein paar Freunde, die aber wirklich klasse sind und bei denen man beidseitig gibt und nimmt. So etwas ist mir einfach wichtig im Leben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke, dass man das selbst schlecht beurteilen kann, ob man wirklich für andere ein guter Freund ist. Man selbst meint sicherlich immer, dass man alles richtig macht. Ich denke, dass man schon seine Freunde fragen sollte.

Von mir selbst denke ich auch, dass ich eine ganz passable Freundin bin. Es gibt eigentlich fast nichts, was meine Freunde nicht von mir bekommen würde und ich bin natürlich auch da, wenn sie mich mal brauchen, weil es Stress in der Beziehung gab oder sonst irgendwas. Bei bestimmten Dingen biete ich dann auch meine Hilfe an. Aber ich denke, dass dies alles normal in einer Freundschaft sein sollte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich bin also ein schlechter Freund, nur weil ich nicht direkt aufspringe und zu meinen Freunden fahre wenn dort ein Furz quer steckt? Also ehrlich, man muss die Kirche auch einmal im Dorf lassen. Nicht jeder kann erwarten, dass jeder auch zu jeder Zeit für jede Person parat steht wenn diese anruft und etwas braucht oder will. Absagen gehören auch dazu und wieso sollte ich mich vollends nach Freunden richten? Das erwarte ich doch auch von keiner anderen Person die ich als meine Freunde bezeichne?

Wenn es mir möglich ist, dann bin ich doch gerne bereit zu helfen. Aber ich lasse doch nicht mein eigenes Leben komplett stehen und werfe alles weg, nur weil einer meiner Freunde gerade eine Trennung durchmacht und ich deswegen die Taschentücher halten muss und die Schulter tätscheln? Echt irgendwo muss man schon einen Punkt ziehen und ich kann mich auch nicht in mehrere Teile teilen, wenn ich arbeiten muss und nicht frei bekomme, dann kann ich auch einem Freund nicht nebenbei beim Umzug helfen. Oder soll ich dafür auf Arbeit blau machen und mich krankschreiben lassen? Mit Pech sieht man mich dann und ich darf die Konsequenzen alleine ausbaden dafür, denn die Freunde werden dafür nicht ggf. ihren Arbeitsplatz verlieren, ich schon.

Von daher kann man sich selbst zwar in den Himmel loben und meinen immer alles richtig zu machen, aber das sehen andere nicht so. Manchen ist es durchaus lästig, dass die Freunde direkt auf der Matte stehen wenn sie nur etwas kurzes sagen oder einfach nie aus dem Hintern kommen und leere Versprechungen treffen. Somit sind mir die Leute doch am liebsten die einfach ehrlich sind und auch sagen, dass sie mal keine Zeit oder Lust haben auf ein Gespräch oder ein Treffen, anstatt einfach andere Ausreden zu missbrauchen oder mich zu überfallen, weil sie gerade der Meinung sind mir geht es schlecht obwohl ich einfach nur meine Ruhe will.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich glaube schon, dass meine Freunde mich für eine gute Freundin halten, wenngleich es mit Sicherheit eine Menge Leute gibt, die das ganz anders sehen würden. Letztlich hängt das ja mit den Erwartungen an die Freundschaft zusammen. Meine engen Freunde sind Gott sei Dank ziemlich genau so drauf wie ich, insofern passen wir da gut zusammen.

Ich bin niemand, bei dem man unangemeldet vor der Tür stehen kann. Ich hasse es, stundenlang über Probleme zu reden und rumzuheulen. Wenn man mich nachts anruft, wird man mich in den seltensten Fällen erreichen weil ich schlafe. Manchmal hört man auch wochenlang nichts von mir, weil ich meine Ruhe brauche. Ich hab auch öfter mal keine Lust auszugehen oder mich mit Leuten zu treffen. Und wenn man mich nach meiner Meinung fragt, gebe ich mir keine Mühe, diese schonend kundzutun.

Für Leute, die von guten Freunden erwarten, dass sie immer für einen da sind, zuhören, reden, beraten, einfühlsam sind und helfen wäre ich wohl der Alptraum einer Freundin. Für Leute, die selbst völlig "unabhängig" sind, Dinge mit sich selbst ausmachen, mit teils ruppiger Ehrlichkeit gut umgehen können und lieber gemeinsam zocken als Probleme zu besprechen bin ich hingegen durchaus als gute Freundin geeignet.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


MissMarple hat geschrieben:Bei mir können diejenigen, die wirklich gute Freunde sind, auch jederzeit anrufen oder vorbeikommen. Ich habe immer ein offenes Ohr für diese Personen und ich denke auch, dass ich jederzeit zu ihnen kommen kann.

Ich finde hier sollte man schon unterscheiden zwischen Theorie und Praxis und ich denke, dass das Alter hier auch eine wichtige Rolle dabei spielt. Eine Freundschaft unter Schülern ist etwas ganz anderes als eine Freundschaft unter Erwachsenen. Denn Schüler haben in der Regel keine Jobs und massenhaft Freizeit. Dass man da immer parat stehen kann, ist für mich eher nachvollziehbar als bei Erwachsenen.

So habe ich zum Beispiel eine gute Freundin, die zwei Kleinkinder zu Hause hat und inzwischen verheiratet ist. Sie hat also Ehemann und zwei Kinder zu versorgen. Warum sollte ich dann erwarten, dass sie alles stehen und liegen lässt, nur weil ich nachts um 3 Anrufe, weil von mir aus der Hund überfahren worden ist oder der Chef den Arbeitsvertrag nicht verlängern will? Das ist doch Quatsch mal ehrlich.

Zu einer guten Freundschaft gehört es für mich, dass man auch versucht alleine klarzukommen und die anderen nicht wegen jedem Piep belästigt. So würde ich gerade meine oben erwähnte Freundin nie nachts um 3 anrufen und belästigen. Sie braucht ihren Schlaf, der Job als Mutter mit zwei so kleinen Kindern ist anspruchsvoll und stressig genug. Da muss ich nicht noch einen drauf setzen.

Eine andere Freundin ist Lehrerin und da hat man beruflich auch in der Freizeit genug zu tun, wegen der Korrektur von Klassenarbeiten und Klausuren beispielsweise und der Vorbereitung der nächsten Unterrichtsstunden. Da käme ich auch nie auf die Idee, sie direkt zu behelligen wenn - um Sorae zu zitieren - "ein Furz quer sitzt". Ich finde das gehört sich auch gar nicht. So würde ich umgekehrt aber auch keine "Problem-Anrufe" von Freunden annehmen, wenn ich gerade auf Arbeit bin und ganz genau weiß, dass der Chef das nicht gerne sieht, wenn man Privatgespräche am Arbeitsplatz führt.

Versteht mich nicht falsch, ich gehöre nicht zu der Sorte, die am lautesten schreien, wenn sie Hilfe brauchen und wenn die anderen mal Hilfe brauchen hat man grundsätzlich nie Zeit. Solche Menschen gibt es ja leider auch. Aber ich finde hier sollte man schon eine Grenze ziehen. Ich bin nicht bereit, so zu helfen und immer parat zu stehen, dass ich dadurch berufliche oder private Nachteile bekomme. So würde ich niemals die Arbeit oder das Kind vernachlässigen oder das Studium, wenn ich eins hätte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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