Mitleid mit getötetem Torero oder Stier haben?
Vor ein paar Tagen ist in Spanien nach längerer Zeit, mal wieder ein Torero zu Tode gekommen und prompt schlagen natürlich wieder die Diskussionen über Sinn und Unsinn des Stierkampfes hohe Wellen. Dabei hält sich mitunter das Mitleid für den getöteten 29-jährigen Torero erstaunlicherweise in argen Grenzen. Welche Empfindungen habt ihr denn bei derartigen Meldungen? Spürt ihr da Mitleid und wenn ja, für wen? Denn schließlich wurde der lebende Stier im Anschluss des Kampfes auch sofort getötet?
Also ich gönne niemanden den Tod und wünsche es auch niemanden. Doch wer diesen Sport ausübt, bekommt von mir auch alles andere als Mitleid. Ich werde damit allerdings nicht in Facebook unter RTL usw. hausieren gehen, dass er das bekommen hat, was er verdient oder wie andere schreiben "Kama".
Ich spüre Mitleid für jeden einzelnen Stier der dort auf grausame Weise gehetzt und getötet wird, was an grausamer Tierquälerrei durch das verbluten nicht zu toppen ist. Natürlich mit anderen tierquälerischen Dingen, aber ich meine jetzt bewusst nur auf die Stierkämpfe usw. bezogen.
Mexikanische Studenten haben vor Kurzem eindrucksvoll bewiesen, dass ein junger Stier gar nichts tut, obwohl allesamt auf engstem Raum herumstanden und das Tier um sie herumrannte. Traurig, dass solch ein Experiment bei den Spaniern und in einigen Teilen Südamerikas nicht zum umdenken führt.
Ich habe kein Mitleid mit dem Torero und auch nicht mit der heulenden Frau. Ja, jetzt kommt es wieder. Kätzchen du bist so gemein und unmenschlich. Ne, mir ist es scheiß egal. Und ich bin die Letzte, die ihm hinterher weinen wird, die letzte die die Wut der Leute nicht verstehen kann und ich bin die Letzte, die seine Frau Mitleid schenken würde. Ob man mich dafür verstehen kann oder nicht, das sei dahingestellt.
Für mich sind Stierkämpfe eine Tierquälerei auf hohem Niveau. Doch sie hat ausnahmslos keinerlei traditionelle Werte mehr, denn viele Spanier wollen sie nicht mehr haben. Es ist nur noch der reine wirtschaftliche Aspekt wie Pamplona mit der Stierhetzroute, wo Millionen Ausländer sich beteidigen. Da habe ich auch kein Mitleid mit jedem, der aufgespießt wird.
Nun Mitleid habe ich natürlich nicht. Der Mann ist selber Schuld und hat es aus meiner Sicht auch durchaus verdient getötet zu werden, denn er hat den Stier ja angegriffen. Mit dem Stier habe ich auch wenig Mitleid. Diese Stiere werden deutlich besser gehalten als das Durchschnitts-Rind. Mitleid habe ich nur mit den Angehörigen des Toreros.
Mein Mitgefühl hält sich schon allein deswegen in Grenzen, weil es sich um einen mir unbekannten Menschen handelt, der hier ums Leben gekommen ist. Es kommen täglich Menschen auf die unterschiedlichsten Arten zu Tode, und auch mitfühlendere und sozial besser entwickelte Menschen als ich können mir nicht einreden, dass sie jedes Mal gefühlsmäßig involviert sind, wenn sie davon hören, dass jemand sein Leben leider gelassen hat.
Dazu kommt noch, dass es nun mal eine blöde Idee ist, im Bolerojäckchen vor einem aggressiven und panischen Tier herum zu hüpfen in der Absicht, es zu foltern. Da geht hin und wieder mal ein Punkt an den Stier, das liegt in der Natur der Sache. Die Angehörigen (des Toreros, weniger des Stiers) tun mir schon irgendwo leid, aber auch nicht mehr als wenn ich im Radio von einem tödlichen Verkehrsunfall höre.
Dass Tiere um der Unterhaltung willen zu Tode geschunden werden, ist natürlich für jeden halbwegs gefühlsbegabten Zeitgenossen eine indiskutable Unsitte. Aber auch hier ist meiner Ansicht nach niemandem geholfen, wenn man mit einem einzelnen Stier "Mitleid" hat, nur weil man den persönlich als Torero-Killer kennen gelernt hat. In deutschen Schlachthöfen geht es auch nicht human zu. Davon abgesehen erachte ich es eher als sinnvoll, wenn man Tierschindereien aller Art weder finanziell noch durch Teilnahme unterstützt, als dass man im Einzelfall die Emotionen auspackt.
Wenn sich niemand mehr einen Stierkampf anschaut oder in Pamplona unschuldige Rinder provozieren geht, hätte der Spuk wahrscheinlich ganz schnell ein Ende. Aber solange sich die Zuschauerränge noch füllen, müssen wohl auch weiterhin Rinder ihr Leben lassen, damit paillettenbestickte Wichtigtuer sinnlose Männlichkeitsrituale vorführen können.
Ich habe absolut kein Mitleid mit diesem Mann. Er ist schlichtweg selber dran Schuld, dass ihm das passiert ist. Man muss kein Tier auf so eine Art und Weise quälen und wenn man dann wegen so einer Tierquälerei stirbt, dann ist das Karma. Er hat es sich einfach verdient und obwohl er eine trauernde Familie hinterlässt habe ich da einfach kein Mitleid. Um das Tier hätte ja auch niemand getrauert.
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe mit dem Stier Mitleid, der Torero hat das Tier gequält und er hat es nicht besser verdient. Aber die Spanier werden nichts daraus lernen und weiterhin diese sinnlosen und grausamen Veranstaltungen durchführen. Mir tun besonders die kleinen Kinder leid, welche das mit ansehen mussten, die sind sicherlich stark verstört.
Dieses Töten von Stieren zur reinen Volksbelustigung muss man verbieten, wenn man wirklich einen Funken Menschlichkeit in sich trägt. Es ist eine bodenlose Schande, dass so etwas überhaupt stattfindet.
Mit dem Torero habe ich nur begrenzt Mitleid. Er wusste, worauf er sich eingelassen hat. In den meisten Fällen gewinnt der Torero, aber manchmal wird eben aufgezeigt worum es wirklich geht, Um einen Kampf zwischen Mensch und Tier, den der Mensch dazu noch in feiger Weise derart beeinflusst, dass das Tier kaum eine Chance hat.
Ganz ehrlich? Ich habe keinerlei Mitleid mit dem Torero, der meint, einem Stier irgendwelche Stöcke in den Körper zu rammen, damit er wild wird und Schmerzen erleidet. Mir gilt mein ganzer Mitleid dem Stier, der einfach nur versucht sich zu wehren und es aussichtslos ist. Leider passiert den Toreros viel zu wenig und ich bin bestimmt kein Mensch, der jemanden den Tod wünscht. Aber leiden muss so ein Torero, damit diese Quälerei endlich ein Ende hat.
Warum soll ich Mitleid mit einem Menschen haben, der sich aus freien Stücken in diese Gefahr begibt und auch noch die Gefahr dermaßen provoziert, dass es einfach so weit kommen muss. Mit tun die Tiere leid, die nicht wissen, dass sie aussichtslos für sich kämpfen.
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