Geben Selbstgespräche Motivation und Kraft?

Je stärker wir uns fühlen umso einfacher kann man mit schwierigen Situationen und schwierigen Aufgaben umgehen. Meine Erfahrungen mit Selbstgesprächen haben mich auch stark gemacht. Wenn ich Probleme hatte oder es lief in verschiedenen Situationen nicht so gut, habe ich mir Luft gemacht und in Gedanken oder laut mit mir Selbstgespräche geführt und bestimmte Sätze die ständig vor mich hergesagt habe, haben mir auch geholfen. Zum Beispiel: „Ich bin stark“ oder „Ich habe viel erreicht“.

Führt ihr auch manchmal Selbstgespräche und habt ihr auch bestimmte Sätze die ihr ständig wiederholt und haben sie euch auch geholfen, Motivation und Kraft gegeben?

Ich habe nicht solche Sätze die ich mir in einem Selbstgespräch selbst sagen muss damit ich motiviert bin und auch Kraft habe. Durchaus führe ich Selbstgespräche mit mir und spreche meine Gedanken auch aus. Denn so kann ich mir manche Dinge auch einfacher merken als wenn ich sie nur im Kopf behalten, so stand ich auch soeben vor der Waschmaschine und habe mit mir selbst gesprochen, dass ich noch bei den Stadtwerken anrufen muss, bei der Abfallgesellschaft usw. würde ich das nicht machen, dann würden solche Dinge bei mir meistens untergehen und ich nicht mehr dran denken.

Der Rest folgt automatisch, ist aber auch vom Wesen und Charakter abhängig. Jemand der nicht viel Selbstbewusstsein am Start hat, muss sich das vermutlich eher sagen als jemand der das ganze hat und es auch weiß. Gleiches auch mit der Kraft, ich weiß was ich leisten kann und was ich bereit bin zu leisten. Da hilft mir ein Mantra auch nicht mehr, wenn körperliches Ende erreicht ist, dann ist das Ende auch erreicht. Wem es hilft der soll es machen, ich brauche das nicht und mache es daher auch nicht.

Ich kenne den Tipp, sich beispielsweise vor den Spiegel zu stellen und sich selber Dinge zu sagen wie: "Ich bin schön", oder "Ich kann alles erreichen, was ich will" vor allem aus diversen Frauenzeitschriften. Für mich selber finde ich Selbstgespräche zu Motivationszwecken ein bisschen albern, da ich ja in der Regel nicht gerade eine Invasion starten oder ein Solo vor Publikum tanzen möchte, sondern für den Alltag immer noch genug Motivation zusammenkratzen kann.

Und mein Selbstwertgefühl in Bezug auf mein Äußeres muss ich auch nicht durch Floskeln aufpäppeln, oder dadurch, dass ich mir etwas einrede, was nicht den Tatsachen entspricht. Ich bin zwar nicht hässlich, aber ich habe auch nicht das Bedürfnis, mich durch Selbstgespräche zur Sexgöttin hoch zu pushen.

Aber dennoch findet in meinem Kopf natürlich ein reger Dialog mit mir selber statt! Ich halte es nur oft ähnlich wie Sorae und sage mir vor, was ich noch alles erledigen muss. Manchmal weise ich mich auch selber streng zurecht, weil ich mal wieder meinen eigenen Anweisungen nicht gehorcht habe.

Pippi Langstrumpf lässt grüßen! Auf "laut" schalte ich meinen inneren Dialog jedoch nur selten, da er praktisch ständig stattfindet und ich eher aufpassen muss, dass aus meinem Innenleben nichts nach außen blubbert, was gar nicht geplant ist. Generell führe ich nur Selbstgespräche, wenn ich privat und allein unterwegs bin, um nicht noch verschrobener zu wirken, als es sowieso schon der Fall ist.

Mir geht es da wie Sorae. Ich denke in erster Linie laut, damit ich mir Sachen besser merken kann. So erinnere ich mich auf diese Weise dann gerne mal daran, dass Tante Helga nächste Woche Geburtstag hat, ich ein Paket noch von der Post abholen muss oder die Spülmaschinentabs schon wieder leer sind und neu gekauft werden müssen.

Mir fällt es einfach leichter, mich an Sachen zu erinnern, wenn ich sie laut wiederhole. Das führt dann aber gerne zu witzigen Situationen, gerade wenn mein Freund meint, dass ich ihn an bestimmte Sachen erinnern möchte und nicht so ganz registriert hat, dass ich eigentlich mit mir selbst rede.

Ich habe es noch nie für nötig empfunden, mir in Selbstgesprächen Motivation und Kraft für Vorträge, Prüfungen oder sonstiges zuzusprechen und ich denke auch nicht, dass das bei mir funktionieren würde. Denn ich wüsste ja, dass ich das nur sage, um mich zu beruhigen und mich zu motivieren und nicht, weil ich das wirklich glaube.

Ich kann nicht behaupten, dass ich durch Selbstgespräche mehr Motivation oder Kraft habe. Ich rede dann eher in Gedanken mit mir, als so etwas laut auszusprechen. Früher habe ich allerdings immer Vokabeln laut ausgesprochen und sie mir so besser einprägen und merken können.

Wenn mir eine schwierige Situation bevor steht, dann sage ich mir im Geiste eher, dass ich das schon schaffe. Man könnte auch meine Gespräche mit meinen Haustieren sicherlich als Selbstgespräche interpretieren. Da sage ich auch schon mal irgendwas, damit ich es eben nicht vergesse.