Dem Zweitjob oder der Familie Vorrang geben?
Bekannte von mir sind gerade in einem Zwiespalt. Der Alleinverdiener möchte gern einen Zweitjob aufnehmen, schlicht und ergreifend aus dem Grund, um mehr Geld in die Haushaltskasse einfließen zu lassen. Nun machen sich aber beide gleichermaßen Gedanken, inwieweit das Familienleben (inklusive 2 Kindern) dann total auf der Strecke bleibt.
Für mich ist es natürlich auch schwierig, da irgendetwas anzuraten, da ich noch nie in solch einer Situation war. Wenn ihr jetzt in genau dieser selben Situation wärt, wem oder was würdet ihr denn den Vorrang geben, dem Zweitjob oder der Familie?
Ganz einfach. Ich würde, wenn es so knapp mit dem Geld ist, dass der Alleinverdiener einen zweiten Job annehmen muss das lieber so machen, dass der Alleinverdiener, wenn er zu hause ist auf die Kinder schaut und dann muss eben auch mal die Frau arbeiten gehen. Voraussetzung ist, dass der Mann als Alleinverdiener auch einen Handschlag im Haushalt mit macht und auch zuverlässig auf die Kinder schaut.
Macht er es nicht und geht lieber einem Zweitjob nach, dann muss er die Familie wohl, was die Zeit betrifft an zweiter Stelle stellen müssen. Aber durch das Geld, was reinkommt, können sie sich ja auch einiges mehr leisten und an freien Tagen Familienausflüge planen.
Es muss einfach eben alles organisiert werden und geschaut werden, wann und wo man mehr Zeit miteinander verbringen kann, wo mehr Geld rein kommt und was der Alleinverdiener denn jetzt verdient und ob es unbedingt notwendig ist, dass er einen zweiten Job nachgeht.
Ich sehe das genauso wie Diamante. Warum muss einer alleine arbeiten? Hinterher wird sich beschwert, dass der Alleinverdiener keine Zeit für die Kinder hätte, weil er nach den beiden Jobs so fix und fertig ist, dass er viel Zeit braucht um sich zu erholen. Dann ist das Geschrei groß, er würde Partnerschaft und Nachwuchs vernachlässigen und nichts beitragen. Das kann doch auch keiner wollen und das nur um bestimmte "Luxusbedürfnisse" zu befriedigen, die ich jetzt mal unterstelle.
Ich wäre auch immer dafür, dass beide Parteien eben arbeiten gehen. Mein Bruder zum Beispiel stand auch vor der Entscheidung, einen Minijob anzunehmen, damit mehr Geld für Luxusgüter da ist. Er und seine frau haben sich aber dagegen entschieden und es für besser gefunden, wenn sie eben auf Minijob-Basis arbeiten geht. So kommt sie unter Menschen und hat mehr Abwechslung vom Alltag (sie war davor in Elternzeit und Hausfrau) und er hat die Chance sich um das kleine Kind zu kümmern und die Bindung zu festigen. Die Jobs lassen sich auch gut vereinbaren, also sie kann die Arbeit immer so legen, dass er dann eben zu Hause ist, sodass man nicht auf Fremdbetreuung angewiesen ist.
Ich finde auch, dass dann die zweite Person versuchen muss etwas für ein paar Stunden zu finden. Dann muss man eben schauen wie man das mit der Betreuung der Kinder hinbekommt, aber letztendlich kann die Person, die am meisten arbeitet ja nicht auf noch mehr Zeit mit der Familie verzichten nur weil die Mutter nicht arbeiten will. So kann man sich super einig werden und einen gemeinsamen Plan entwickeln und hat dann eben auch das passende Geld, was man benötigt.
Wenn der andere Elternteil nicht durch Krankheit arbeitsunfähig ist, würde ich auch sagen, dass dieser dann einen Job annehmen sollte. So kann man sich die Zeit und Arbeit doch etwas mehr aufteilen und vielleicht auch trotzdem noch genügen Zeit zusammen als Familie verbringen.
Man kann sich ja auch vorher schon ausrechnen, wie viel Zeit einem dann durch die Arbeit bleiben. Vielleicht hat der Alleinverdiener aber auch ein gutes Angebot für einen zweiten Job. Das wäre dann sicherlich auch nicht zu verachten. Aber da kann man ja auch schauen, wie viel Freizeit dann noch bleiben würde oder eben den Job wieder kündigen, wenn es einfach zu viel wird und doch nicht so klappt.
Was ist das denn bitte für eine Beziehung? Das Geld reicht nicht und man ist nicht zufrieden damit, sonst würde sich die Frage mit einem zweiten Job gar nicht erst stellen. Daher ist es einfach albern, wenn der zweite Part in dieser Beziehung seinen Hintern nicht bewegt und arbeiten geht und stattdessen lieber weiter Zuhause auf seinem Hintern sitzt und die Kinder hütet.
Kinder können auch fremd betreut werden, da braucht man nicht Mutti die den ganzen Tag Zuhause sitzt und sich mit ihnen befasst und Kindern tut der Umgang mit anderen Personen deutlich mehr gut, als wenn sie über viele Jahre nur Mutti sehen. Daher ist es in meinen Augen schon eine Kindeswohlgefährdung, wenn man seinen Hintern nicht bewegt und die Kinder niemals abgeben will, auch nicht wenn es finanziell gar nicht notwendig wäre.
Was bleibt schon auf der Strecke? Es kommt doch ganz darauf an was man für einen zweiten Job annimmt und nicht alles muss am Tag sein wenn die Kinder wach sind. Man kann ebenfalls arbeiten gehen mit einem zweiten Job wenn die Kinder im Bett sind, oder brauchen die Kinder beim schlafen dann auch jemanden der dauerhaft am Bett sitzen bleibt? Ich denke mal nicht und somit hat man immer noch genug Zeit unter dem Tag für Familienleben und kann die Kasse aufwerten.
Ich bin Alleinerziehend und habe zu den besten Zeiten 4 Jobs auf einmal gehabt und dennoch Zeit für meinen Sohn gefunden. Diese Tätigkeiten wurden halt dann verrichtet, wenn er im Bett war und geschlafen hat. Tagsüber wenn er wach war, ging ich nur meinem eigentlichen Job nach und kam ganz normal nach Hause. Dazu muss man aber auch erst einmal bereit sein, denn von alleine macht sich die Arbeit sicherlich nicht und wenn man nicht am Familienleben einsparen möchte, dann geht es zu lasten von einem selbst.
Dessen sollte man sich schon bewusst sein und von daher ist es einfach sinnvoller, wenn beide Elternteile am Tag ihren Hintern bewegen und zum Einkommen beitragen, die Kinder Fremd betreut werden (später regelt das ohnehin die Schulpflicht mit den Stunden) und man sich den passenden Job sucht in dem man auch genug verdient. Dann muss nicht einer den Hanswurst machen und alleine das Geld heranschaffen während die andere Seite nur am Fordern ist und sich selbst nicht bewegt aus reiner Bequemlichkeit.
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