Hattet ihr ein typisches Essen während eurer Studentenzeit?
Ich höre ganz oft davon, dass Spaghetti mit Tomatensauce ein typisches Studentenessen sein soll, weil es einfach zuzubereiten ist und satt macht. Viele meiner Kommilitonen haben dabei tatsächlich regelmäßig Spaghetti mit Tomatensauce gegessen, wobei das auf mich eigentlich auch zutrifft. Spaghetti mit Tomatensauce gab es nun während meines Studiums sicherlich einmal die Woche. Es geht eben richtig schnell, man braucht nicht viele Zutaten und es ist sehr günstig.
Hattet ihr ein typisches Essen während eurer Studentenzeit, welches ihr ständig zubereitet habt, weil es so einfach zu machen war und die Zutaten günstig waren?
Ich kann es nun nicht auf die Studentenzeit beziehen, sondern eher auf die Schüler- und Ausbildungszeit. Da war ich ein extremer Fan von Kartoffelgratin und das gab es dann halt immer, wenn ich nach Hause gekommen bin. Ich hätte diese Speise dauernd essen können. Was es bei mir während dieser Zeit auch oft gegeben hat, ist selbstgemachte Hühnerbrühe oder Kartoffelsalat. Es hab also meistens Dinge, die man mindestens zwei Tage hintereinander essen konnte.
Ich bin damals im dritten Semester von Zuhause ausgezogen und musste mich dann selbst um einen kompletten Haushalt sowie die entsprechende Finanzierung kümmern. Da habe ich dann auch erstmals - und ziemlich erschrocken - feststellen müssen, wie teuer viele Zutaten und Speisen sind, die ich sonst bei meinen Eltern regelmäßig und gerne gegessen habe. Um mich nicht innerhalb eines Monats vollkommen pleite zu futtern, habe ich damals sehr streng gewirtschaftet und mir teilweise sogar vorgenommen, von lediglich 10 Euro Lebensmittelkosten im Monat zu leben.
Zu den klassischen "Studentengerichten", die ich in dieser Zeit sehr oft gegessen habe, zählten primär die bereits angesprochenen Nudeln mit Tomatensoße, Toast mit unterschiedlichen Belägen und Tütensuppen. Alle diese Speisen hatten eben den Vorteil, dass sie nur ein paar Cent gekostet haben, in der Regel für mehrere Tage reichten und auch weitestgehend gut gesättigt haben. Nudelreste habe ich auch regelmäßig mit etwas Gemüse oder Fleisch zu Aufläufen verarbeitet. Das war dann schon etwas aufwändiger und teurer, dafür aber auch lecker und etwas "besondereres" als der Standard-Speiseplan.
Von dieser Ernährungsweise hatte ich zugegebenermaßen aber relativ schnell die Schnauze voll, denn sehr abwechslungsreich und gesund war das natürlich nicht. Außerdem liebe ich frisches Obst und Gemüse und esse auch hin und wieder ganz gerne Fleisch, sodass ich darauf nur aus Kostengründen nicht dauerhaft verzichten wollte. Daher gab es - und gibt es auch weiterhin - ab einem gewissen Punkt zu jedem Essen zumindest einen kleinen Beilagensalat. Eisbergsalat, Tomaten und Gurken sind ja auch recht günstig zu bekommen, und es macht für mich schon einen deutlichen Unterschied in der Lebensqualität, wenn jeden Tag etwas frisches auf den Tisch kommt, selbst wenn die Zeit zum Kochen mal nicht ausreicht. Ein paar Blätter zu zupfen und einige Scheibchen Gemüse zu schneiden ist definitiv immer möglich.
Mag sein, dass Spaghetti mit Tomatensauce ein typisches Studentenessen sein soll, aber dann tanze ich offensichtlich komplett aus der Reihe. Ich mag nämlich keine Spaghetti mit Tomatensauce und habe das Zeug nicht ein einziges Mal zu meiner Studentenzeit gekocht und schon gar nicht, weil es besonders günstig ist und das Geld irgendwie reichen musste. Ich finde Tomaten total lecker, aber eher roh und im Salat. Ich mag die Konsistenz und den Geschmack von gekochten oder gebratenen Tomaten einfach nicht und kriege davon eher Brechreiz, daran ändert auch der Geldbeutel und das knappe Budget nichts.
Ich habe mir immer sehr gerne belegte Brötchen in der Mensa geholt. Das waren Schnittchen mit Mozarella oder Baguettes mit irgendwelchen tollen Quarksorten usw. - was man sich ja eigentlich nicht selbst macht, weil da so viele verschiedene Zutaten drauf sind, dass man die gar nicht hat. Das war für mich ein typisches Studentenessen.
Oder diese Fertignudelsuppen, über die man nur noch heißes Wasser kippen muss, habe ich auch gemocht. Ich fand die auch lecker. Noch ein Ei drüber und es war perfekt. Mir hat das vollkommen gereicht.
In meiner Studentenzeit sah das ganze schon anders aus, da bin ich nebenbei Vollzeit arbeiten gegangen und entsprechend waren die finanziellen Mittel auch anders gestellt als bei einem klassischen Studenten der sein Geld mehrmals umdrehen muss, bevor er es ausgibt. Klar greift man dann eher zu Dingen die billig sind, und das ist normalerweise nicht das Fleisch, welches doch sehr teuer ist. Nudeln und Tomatensauce macht man für wenige Cent, kann davon mehrere Tage essen und geht dazu noch schnell. Daher kenne ich das durchaus als beliebtes Gericht bei Studenten.
In meiner Ausbildungszeit war das Geld eher knapp und für Lebensmittel blieben 50 Euro im Monat übrig. Da sieht es dann schon ein wenig anders aus, auswärts Essen und jeden Tag ein Brötchen holen macht auf die Dauer nicht satt, aber abends noch etwas zu kochen war finanziell dann nicht drinnen. Daher gab es in dieser Zeit oftmals Suppe, einfach nur ein Brühwürfel aufgekocht mit ein paar Nudeln oder die Asia Instant Nudeln mit heißem Wasser. Diese habe ich teilweise im Karton nach Hause getragen und über Wochen nichts anderes gegessen, auch wenn sie mir schon zum Hals heraus gehangen sind, war das immer noch ein billiges Essen und ich kam mit 17 Euro im kompletten Monat hin.
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