Im Urlaub nur einem vorgefassten Reiseplan folgen?

Freunde meiner Mutter sind eigentlich relativ oft im Urlaub, aber bei diesen wundert es mich immer, dass sie in ihrem Urlaub dann einen festgelegten Plan haben, von dem sie auch nicht abweichen. Wenn sie also eine Woche im Urlaub sind, dann werden die Tage alle durchgeplant. Das könnte ich nicht. Wenn ich Urlaub habe, dann möchte ich zwar schon vorher schauen, was ich da machen kann, aber ich möchte auch spontan sein und eben vor Ort schauen, was sich wie verwirklichen lässt.

Manche Sachen muss man ja auch vom Wetter abhängig machen und dann eignet sich ein anderer Tag vielleicht besser als der Tag, den man ursprünglich für die Unternehmung eingeplant hatte. Darum muss ich sagen, dass so ein strenger Plan für mich im Urlaub nichts wäre. Wenn ihr einen Urlaub plant, macht ihr dann auch direkt einen Plan für die ganzen Tage, von dem ihr auch nicht abweicht? Oder wäre das für euch auch nichts und möchtet ihr lieber spontaner entscheiden, was ihr machen wollt?

Wir fliegen bald auf die Azoren und ich habe auch schon alles fest geplant. Einen Tag die Hauptstadt und zwei Tage geführte Ausflüge. In Italien hatte ich auch fixe Pläne, musste aber eine Stadt auslassen, weil es dermaßen schüttete, dass es keinen Sinn machte, zwei Städte im Regen an einem Tag sehen zu wollen. Leider musste ich wegen dem Wetter schon mehrmals Reisepläne modifizieren.

Mein Alltag ist die allermeiste Zeit derart durchgeplant, dass ich absolut keine Lust darauf habe, den gleichen Trott im Urlaub auch noch durchzuziehen. Für mich ist gerade das Schöne am Urlaub, dass man eben nicht um 8.00 Uhr morgens wo sein muss, sondern auch mal fünfe gerade sein lassen kann.

Ich fahre zwar recht gern weg im Urlaub und mache auch gerne Besichtigungstouren, aber ich finde nicht, dass der ganze Urlaub dann gleich gelaufen ist, wenn man beispielsweise in einer italienischen Stadt nicht alle 8 katholischen Kirchen besichtigt hat, sondern nur zwei, oder sonst alle unverpassbaren Empfehlungen des Reiseführers unbedingt abklappern muss. Ich habe sogar schon öfter die gegenteilige Erfahrung gemacht, nämlich dass man eine Stadt oder Gegend viel besser kennenlernt, wenn man sich einfach treiben lässt oder auch mal ein paar Stunden in einem Café sitzt und den Leuten zuschaut. So verpasst man zwar den Dom, in dem sich die anderen 5000 Touristen tummeln, aber das heißt ja nicht, dass es nur dann ein richtiger Urlaub ist, wenn man alles genauso macht wie vorgeschrieben.

Bei meinem letzten Urlaub hatte ich zwei Ausflugsziele eingeplant, aber auch diese abhängig von Lust und Wetter und nicht auf den Tag genau. Die meiste Zeit haben wir einfach nur mit Erholung zugebracht, und dieser Urlaub war einer der angenehmsten in meiner Erinnerung.

Ich mache das immer so, dass ich mir vor Urlaubsantritt zwar einige potentielle Reiseziele aussuche, aber diese nicht an einen Zeitpunkt verbindlich festlege. Ich habe es lieber, wenn man da noch Raum für Spontanität hat, denn das Wetter und die Lust spielt ja auch nicht immer mit oder man sieht vielleicht vor Ort noch etwas interessantes, was man lieber besichtigen würde und dann ist der Trip aber schon gebucht und man hat Pech.

Wenn ich jetzt zum Beispiel nach Rom reisen würde, dann würde ich mir solche flexiblen Ziele setzen wie die Besichtigung des Kolosseums zum Beispiel. Dann würde ich aber auch einige Tagestrips machen wollen wie zum Beispiel nach Pompei oder nach Venedig. Diese Tagestrips hätte ich zwar im Hinterkopf, würde sie aber erst spontan vor Ort buchen wollen und nicht drei Monate vor Urlaubsantritt. Im Urlaub bin ich gerne spontaner und flexibler, was im Arbeitsleben nicht immer möglich ist.

Strenge Pläne mag ich für den Urlaub eigentlich gar nicht. Es kann schon mal vorkommen, dass ich mich über gewisse Dinge vorher informiere, aber ich würde nie den kompletten Tag durchplanen und finde das auch reichlich nervig für den eigenen Urlaub. Immerhin hat man ja auch nicht zig Urlaubstage und seine Urlaubstage muss man ja auch nicht wie Arbeitstage gestalten, sonst braucht man auch gar nicht wegfahren. Ich liebe es spontan sein zu können und auch einfach mal die Umgebung selber erkunden zu können.

Ich habe eigentlich keine Lust, mich an bestimmte Pläne zu halten. Ich lege natürlich ein paar Dinge fest, die ich unbedingt sehen oder machen möchte. Ferner überlege ich mir Dinge, die man eben auch machen könnte, aber nicht muss. Meinetwegen halt ein Museum besuchen, aber dann halt, wenn es an einem Tag regnen sollte. Wenn das Wetter dagegen schön bleibt, dann sollte man die Tage anders nutzen.

Ferner bin ich auch ein Freund des Rumgammelns und Wirkenlassens. Irgendwo einfach mittendrin sitzen, Atmosphäre an und gut.