Israels Reaktion auf UN-Resolution völlig übertrieben?
Die UN hat eine Resolution zum Stopp des israelischen Siedlungsbaus in den Palästinensergebieten verabschiedet. Die USA unter Präsident Obama haben diesmal kein Veto eingelegt, wie es sonst üblich war,wenn die UN Resolutionen gegen Israels Interessen verabschieden wollte. Nun hat Israel die Botschafter sämtlicher Staaten einbestellt, die dieser Resolution zugestimmt haben und das ukrainische Staatsoberhaupt wurde wieder ausgeladen, weil auch die Ukraine dieser Resolution zugestimmt hat. Dabei ist der israelische Siedlungsbau sogar im eigenen Land sehr unbeliebt. Reagiert die israelische Regierung nicht völlig übertrieben auf diese Resolution? Haltet auch ihr die Forderung nach einem Stopp des Siedlungsbaus für angemessen und nicht israelfeindlich?
Juri1877 hat geschrieben:Die UN hat eine Resolution zum Stopp des israelischen Siedlungsbaus in den Palästinensergebieten verabschiedet.
Hier sollte vielleicht auch bedacht werden - um einen Eindruck der UN im Verhältnis zu Israel zu gewinnen - das es auch die UN waren, welche eine Resolution GEGEN Israel wg. seiner frauenfeindlichen Politik verabschiedet hatte. Offenbar war nur der Staat Israel für seine mangelnden Frauenrechte zu verurteilen. Saudi-Arabien, Indien, Afghanistan, Syrien oder z.B. der Iran mussten nie so eine Resolution fürchten. Wird so was nicht berücksichtigt, dann kann eigentlich gar keine Resolution gegen Israel richtig eingeordnet werden.
Dann bitte ich darum zu beachten, welche Staaten diese Resolutionsentwürfe regelmäßig einbringen. Dabei fällt auf, dass das Staaten sind, welche z.B. das Existenzrecht Israels als solches in Frage stellen. Hier wird schlicht noch mal auffällig, dass das Gremium hier zur Kriegspropaganda benutzt wird, um "den Juden unter den Staaten" zu bekämpfen. Hier geht es gar nicht um einen einzelnen Vorgang!
Um eben einen Vorgang zu betrachten, muss man festhalten, dass diese Resolution "gegen den Siedlungsbau" völliger Quatsch ist, weil Israel sehr wohl Siedlungen auch schon aufgegeben hat (gewaltsam gegen die eigenen Bürgerinnen und Bürger). Siedlungen werden aufgegeben und geräumt! Fakt ist aber, dass es tatsächlich immer noch umstrittene Gebiete gibt, welche gar nicht ohne weiteres auszugeben sind und die eben NICHT nicht zu Israel gehören.
Und unter dem "Siedlungsbau" wird eben auch der Erhalt und die Versorgung der "umstrittenen" Siedlungen verstanden. So etwas einzustellen, entspräche der Einstellung der Berlinversorgung aus der Luft nach Ende des zweiten Weltkriegs. Ich denke nicht, dass das wirklich von "der westlichen Wertegemeinschaft" gewollt werden kann. Im Resolutionsentwurf sind keine konkreten Gebiete genannt.
Juri1877 hat geschrieben:Die USA unter Präsident Obama haben diesmal kein Veto eingelegt, wie es sonst üblich war,wenn die UN Resolutionen gegen Israels Interessen verabschieden wollte.
Das ist leider auch eher vereinfacht ausgedrückt. Die USA sind die Schutzmacht Israels und es geht nicht "um die Interessen Israels" sondern um dessen Überleben. Das ist schon ein massiver Unterschied, welcher zu beachten ist.
Juri1877 hat geschrieben:Nun hat Israel die Botschafter sämtlicher Staaten einbestellt, die dieser Resolution zugestimmt haben und das ukrainische Staatsoberhaupt wurde wieder ausgeladen, weil auch die Ukraine dieser Resolution zugestimmt hat.
Das ist eigentlich eine übliche Reaktion und mehr kann der Staat Israel auch nicht machen. Hier muss schlicht der Protest auf diplomatischem Weg zum Ausdruck gebracht werden. Und sei es nur durch das Ausladen entsprechender Repräsentanten.
Juri1877 hat geschrieben:Dabei ist der israelische Siedlungsbau sogar im eigenen Land sehr unbeliebt.
Dem trägt die israelische Politik auch Rechnung und ist eben - seit Jahren - vom Expandieren abgerückt. Einseitig wurde - um des Friedens willen der trotzdem nicht kam - Land aufgegeben. Als Danke wurden die Angriffe auf Israel (militärisch!) verstärkt.
Juri1877 hat geschrieben:Reagiert die israelische Regierung nicht völlig übertrieben auf diese Resolution? Haltet auch ihr die Forderung nach einem Stopp des Siedlungsbaus für angemessen und nicht israelfeindlich?
Die Reaktion ist eher besonnen und zeugt tatsächlich vom Willen, immer noch eine friedliche Lösung (zu der es letztlich keine Alternative gibt) zu finden. Die Resolution so ist aber einfach gegen Israel als Staat gerichtet und hat nichts mit "Kritik" zu tun. Diese wäre schon deshalb unangebracht, weil nicht zur Sprache kommt, was denn auf der "Gegenseite" nach dem Rückzug der Israelis hinsichtlich einer friedlichen Lösung getan wurde.
Noch immer werden Attentäter auf palästinensischer Seite belohnt. Wenn Israelis gegen Araber Attentate verüben, werden diese hingegen - zu Recht - wg. Mordes verurteilt. Palästina benennt Straßen und Plätze nach den Attentätern und zahlt den Familien Renten für die Tat. Wäre das nicht mal Thema für eine UN Resolution?
Bei aller Freundschaft zu Israel halte ich den Siedlungsbau doch für problematisch und kann ihn beim besten Willen nicht verteidigen. Das Existenzrecht Israels wird hiermit meiner Ansicht auch nicht angetastet. Israel kann nicht jede unangenehme Resolution als Zeichen gegen Israel werten. Neuseeland und der Senegal sind in meinen Augen auch nicht unbedingt Horte des Antisemitismus.
Der Abzug Israels aus dem Gaza war wohl notwendig und die paar Siedlungen dort eh kaum zu verteidigen. Ob die Hamas sich dort halten kann, darf bezweifelt werden. Die Besetzung ist offenkundig auch keine Dauerlösung.
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