Wusste Tunesien, dass Amri Tunesier ist und log bewusst?
Es gibt ja eigentlich keine Zweifel mehr daran, dass Amri Anis der Terrortäter aus Berlin ist. Die Fingerabdrücke wurden im Führerhaus gefunden, seine Papiere und eben wohl auch nun das Handy. Hinzu kommt, dass die IS den Anschlag für sich reklamiert und es ein Video gibt, wo Anis Amri zu sehen ist und droht.
Festgestellt wurde jedoch auch, dass es Probleme bei der Abschiebung gab. Immerhin war Tunesien zunächst auf dem Stand, dass sie Anis Amri nicht als Tunesier gilt. Erst zwei Tage nach dem Anschlag waren die Papiere eingetroffen, die letzten Endes zu seiner Abschiebung notwendig waren. Wie Ralf Jäger kommentiere ich auch dieses seltsame Zeitspiel gerade mal nicht.
Auffällig ist jedoch, dass jetzt sein Neffe und drei weitere Mitwisser in Tunesien verhaftet wurden. Das lässt mich etwas stutzig werden, wo man doch vorher so getan hat, dass Anis Amri kein Tunesier sei und jetzt wird direkt solch ein Geschütz aufgefahren? Immerhin wusste man auch, dass er in einer Salafistenhochburg samt Familie groß geworden ist.
Nun will ich mal rein objektiv wissen, was ihr darüber denkt? Hat Tunesien bewusst gelogen, weil Anis Amri auch örtlich in Tunesien schon straffällig wurde? Eben nach dem Motto, soll der mal bloß weg bleiben? Was denkt Ihr, wieso das immer so schwer mit u.a. Tunesien ist, was Rückführungen angeht und wieso kommen ausgerechnet zwei Tage nach Berlin die Papiere?
Wissen kann ich es natürlich auch nicht. Aber ich denke schon, dass sie es wussten und ihn einfach nicht zurück haben wollten. Nicht dass sie wussten, dass er einen Anschlag plante oder so. Sie wollen nur einfach generell nicht unbedingt ihre Leute zurückhaben, weil sie denen ja gar nichts bieten können.
Sie würden in Tunesien nur rumhängen, nach Arbeit suchen und nichts finden. Zudem muss die Rückreise ja organisiert und finanziert werden. Die Herkunftsländer haben also einen finanziellen und bürokratischen Aufwand, aber überhaupt keinen Nutzen davon. Außer vielleicht die Verbesserung ihrer Beziehungen zu den Ländern, in die ihre Landsleute geflüchtet sind.
Gerade bei Menschen, die schon in irgendwelchen Registern geführt werden - wie bei Anis Amri im Strafregister - ist es doch eigentlich klar, wo sie herkommen. Bei jemanden, der bis auf seine Geburt noch keine behördliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, könnte ich es eher nachvollziehen.
Die Papiere wurden inzwischen geschickt und seine Brüder wohnen dort. Da kann kaum ein Zweifel daran bestehen, dass sie es wussten. Allerdings war er vorher "nur" ein Krimineller, den niemand haben wollte. Tunesien hat aktuell viele, viele andere Probleme. Obwohl es eigentlich noch das Positivbeispiel für die gelungene Umsetzung des Arabischen Frühlings ist und hier eine echte Demokratie entstand, hat der IS hier besonders viele Rekruten anlocken können. Daher kann ich es schon verstehen, wenn Tunesien auf solche Rückkehrer nicht besonders scharf ist und das Problem gerne anderswo hätte.
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