Haben dünne Menschen gute Bakterien oder umgekehrt?

vom 15.03.2015, 17:40 Uhr

In letzter Zeit sind viele Bücher, Artikel und Dokumentationen zum Thema Darmbakterien aufgekommen. Man hat herausgefunden das es mehrere Darmtypen gibt und man hat festgestellt, dass es Bakterien gibt die für eine schlanke Figur sorgen können und wiederum welche, die eher Übergewicht begünstigen. In meinem Umfeld gibt es einige Personen, die sich Bücher dazu zugelegt haben und oft kreisen die Gespräche um dieses Thema.

Ich habe vor kurzem dann auch ein Buch zu dem Thema gelesen und wundere mich über das Ergebnis. Man hat festgestellt, dass dünne Menschen bestimmte Bakterien im Darm haben, dicke Menschen haben andere. Man hat auch eine Person mit ''Moppelbakterien'' im Darm gefunden die aber dünn war und eine Nachfrage ergab, das der betroffene Mann sehr übergewichtig gewesen ist und nun sehr viel Sport machen muss und nur sehr wenig essen darf, um nicht zuzunehmen.

Letztendlich also hat man daraus geschlossen, dass bestimmte Bakterien dick machen und andere wiederum nicht und je nachdem was man zu sich nimmt, begünstigt man entweder die eine oder eben die andere Population, was sich dann auf die Figur auswirkt. Natürlich spielen noch andere Faktoren eine Rolle wie etwa genetische Veranlagung, aber bis zu etwa einem Drittel sollen wohl auch die Bakterien entscheiden, ob wir moppelig sind oder nicht.

Ganz verstehen tue ich das Prinzip nicht, denn an Mäusen hat man getestet, dass beispielsweise Mäuse dick oder dünn werden, wenn man ihnen jeweils die entsprechenden Bakterien einflößt. Bei der Studie haben die dünnen Mäuse mit den guten Bakterien dann aber auch gesundes Essen bekommen und die anderen eben nicht. Tat man die Mäuse zusammen, so wurden die dicken dünn da sie den Kot der anderen gefressen haben und weil sie gesundes Futter bekamen.

Ich persönlich sehe da keinen Zusammenhang zwischen den Bakterien und der Figur. Könnte man da nicht wie gewohnt sagen, dass jemand der sich ungesund ernährt dick wird und jemand der sich gesund ernährt dünn bleibt? Dabei siedeln sich dann die entsprechenden Bakterien im Darm an. Wenn man aber ungesund ist und gute Darmbakterien hat, dann werden aus den guten die bösen und so weiter.

Deswegen wüsste ich nicht, wie das Gewicht mit den Bakterien korrelieren sollte, offenbar ist es doch einfach so, dass man je nach Essgewohnheit entsprechende Bakterien im Darm hat, die auch einen Einfluss auf unseren Appetit und Stoffwechsel haben, aber wenn man abnehmen will, dann bringt es doch nichts die entsprechenden Bakterien umzutauschen, man muss sich einfach anders ernähren. Verstehe ich hier was falsch? Wie seht ihr das?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe auch mal davon gelesen und hatte das damals aber so verstanden, dass die Bakterien im Darm von Anfang an da sind, also dass man die bei der Geburt mitbekommt und dann die Art der Bakterien Einfluss darauf hat, wie viele Kalorien tatsächlich im Körper ankommen. Denn ansonsten müsste ja auch derjenige, der abgenommen hat, andere Bakterien haben, weil sich die Flora durch die neue Ernährung verändert haben müsste - hat sie aber scheinbar nicht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Dann müssten Geschwister ja immer auch die gleiche Figur haben, und das ist oftmals nicht der Fall. Solche Studien sind immer mit Vorsicht zu genießen, da sie an Mäusen durchgeführt wurden. Ich selber habe mich mein ganzes Leben lang ungesund ernährt. Ich hasse Obst und Gemüse, esse nur Pizza und Fleischwurst und McDonalds ist mein allerbester Freund. Ich bin knapp 1 Meter 90 groß und wog als 20jähriger junger Mann gerade mal 63 Kilo. Ich hatte es immer schwer zuzunehmen. Heute wiege ich dank Bodybuilding über 100 Kilo und habe immer noch relativ wenig Körperfett.

Ich habe eben in dieser Hinsicht eine gute Veranlagung, das ist alles. An der Ernährung kann es bei mir beim besten Willen nicht liegen. Ich denke mal, dass diese Darmbakterien Theorie nur eine neue Entschuldigung ist, damit man die Schuld auf das Gewicht woanders verorten kann. Die Sache ist, so glaube ich zumindest, hauptsächlich genetisch bedingt. Wenn einer in dieser Hinsicht eine schlechte Veranlagung hat, dann muss er eben noch sehr viel weniger essen, als ein anderer.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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