Wie angemessene Welpenpreise erkennen?

vom 14.12.2016, 16:29 Uhr

Wer sich einen Hund anschaffen möchte, und vom örtlichen Tierheim nicht bediente wird, weil die keine Familien mit Kinder als Halter wollen, überlegt einen Welpen zu kaufen. Allerdings habe ich festgestellt, dass die Preise für Welpen je nach Abgabegrund, Züchter und Rasse über mehrere Hundert Euro schwanken. Dabei muss es aus meiner Sicht kein Hund mit exzellenten Zuchtmerkmalen sein, sondern nur ein Tier von gesunden Eltern aus guter Kinderstube.

Klar möchte man möglichst ein Tier aus seriöser Zucht oder aus einem seriösen Tierschutzprojekt und keinen Tiervermehrer unterstützen. Aber woran erkennt man, welche Preise für welchen Welpen angemessen sind? Welche Anhaltspunkte gibt es dafür? Wen würdet ihr als Experten fragen, wenn es um eine bestimmte Rasse geht, ihr aber niemanden kennt, der einen Hund dieser Rasse hält?

Erkennt man so genannte Vermehrer immer am zu günstigen Preis, oder tummeln sich auch in den oberen Preisklassen skrupellose Vermehrer, die so versuchen, ihre Machenschaften zu vertuschen? Sind die Preise aus Fachbüchern aus dem Zoohandel noch auf dem aktuellen Stand?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich würde zunächst mal online nach den Hunden suchen. Da kann man denke ich schnell erkennen was ungefähre Richtwerte sind und kann sich auch schon mal Internetseiten von Züchtern ansehen. Diese sind ja auch in Zuchtvereinen und da kann man sich sicherlich auch erkundigen. Ein zu günstiger Preis ist in meinen Augen immer ein schlechtes Zeichen, auch wenn nicht angegeben ist ob der Hund bereits geimpft ist oder sie zu früh abgegeben werden sollen.

Wenn du hinfährst solltest du dir das Muttertier zeigen lassen und auch ein paar Fragen stellen. Da bekommt man dann auch noch mal schwarze Schafe mit. Außerdem solltest du nicht vorher zahlen und nur eine Zahlung gegen eine Rechnung machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Bei vielen Züchtern in unserer Region steht gar kein Preis dabei. Sie möchten, dass man das Tier besichtigen kommt und dann darüber redet. Letztlich ist dann aber eben das Problem gegeben, dass man dann vor Ort dumm dasteht. Wenn der Züchter uns fragt, was wir zahlen würden, würden wir ja auch gerne einen angemessenen Preis nennen. Weder zu wenig, noch einen unsinnig hohen Preis, den der Züchter vielleicht gar nicht erwartet hätte aber trotzdem dankend annimmt. Klar ist, dass ein gut aufgewachsenes Tier auch seinen Preis hat. Aber dann sind wir eben wieder bei dem Thema angekommen, was nun angemessen ist.

Preise sieht man zum Beispiel manchmal auch bei ebay Kleinanzeigen. Aber auch da ist die Spanne total groß, so dass man schwer sagen kann, was zu billig ist, was angemessen realistisch ist, was ein Liebhaberpreis für ein besonders schönes Tier ist und was ein Mondpreis ist beziehungsweise wo die Grenze zwischen den Bereichen etwa verläuft.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Muss es denn ein Züchter sein? Es gibt leider immer wieder Würfe, die nicht geplant waren, weil der Hund durch einen "Unfall" gedeckt wurde. Vielleicht wäre das auch eine Alternative. Natürlich würde ich da auch niemanden unterstützen, der unbedingt einmal Welpen haben wollte. Immerhin gibt es genug Welpen, die ein zu Hause brauchen.

Bei bestimmten Rassen würde ich auch zuerst mal im Internet die Preise beobachten und schauen, welche Preisschwankungen es da gibt. Das liegt wirklich an der Rasse und eben auch manchmal daran, ob der Züchter einem Verein wie dem VDH angehört. Jedoch ist dies leider auch kein Gütesiegel. Als ich damals einen bestimmten Rassehunde wollte, habe ich mich auch über die Preis im Internet schlau gemacht und dies mal beobachtet.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich hatte jetzt der Einfachheit halber Züchter geschrieben. Klar gibt es auch die Hundehalter, deren Hündin versehentlich trächtig wurde oder die das einfach mal ausprobieren wollten, weil sie neugierig waren. Trotzdem verschenken die ja die Welpen auch meistens nicht.

Wegen mir muss es nicht unbedingt ein Rassehund sein. Mir kommt es vor allem auf den Charakter an, dass es ein vernünftiger ernsthafter Hund wird, wenn das Tier erwachsen ist. Mein Partner will eigentlich schon möglichst einen Rassehund oder einen, wo nicht mehr als zwei verschiedene Sorten drin stecken.

Auch deshalb, weil eben bestimmte Rassen in der Regel bestimmte charakterliche Eigenschaften besonders häufig ausprägen, so dass man vorher schon ungefähr sagen kann, wie der Hund mal wird. Und eine komplett wilde Mischung ist halt eher eine Wundertüte und eher dann was, wenn man da vollständig flexibel ist.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Also ich würde mich in diesem Fall noch einmal in einem anderen Tierheim umschauen. Bei uns gibt es kein einziges Tierheim, das Familien mit Kindern die Hundehaltung vorenthält. Eher ist das Gegenteilige der Fall, es warten so viele Hunde auf einen Besitzer, dass man sich freut wenn irgendjemand bereit ist das Tier bei sich aufzunehmen und gerade Hunde sind oft sehr familienbezogen.

Ansonsten finde ich auch Tierschutzorganisationen eine wunderbare Sache, dort werden auch meistens die ersten Impfungen übernommen und der Hund ist sicher auf Krankheiten überprüft, soweit es sich um eine seriöse Firma handelt. Der Preis liegt dann immer noch weit unter dem was ein Züchter verlangt.

Soll es wirklich ein reinrassiger Hund sein, würde ich absolut nicht nach dem Preis gehen sondern der allgemeinen Seriosität der Zucht. Das heißt in meinen Augen, dass Papiere Pflicht sind, der Züchter rechtmäßig im Zuchtverein eingetragen ist, vielleicht auch regelmäßig züchtet und vor allem, dass man beim ersten Besuch merkt, dass es sich wirklich um Tierliebe und nicht um Massenvermehrung handelt.

Bei Mischlingen und angeblich reinrassigen Hunden von Personen die nicht in einem eingetragenen Zuchtverein sind, wäre ich eher vorsichtig. Sowohl die Mutter meines Partners, als auch meine Tante sind da leider schon an die falschen Adressen geraten und beide Hunde hatten chronische Krankheiten, einer von beiden ein Mischling, einer reinrassig.

Sicherlich kann man auch da Glück haben aber da müsste mich die Familie schon glaubhaft überzeugen, dass es ein Unfall war und die Tiere dort gut versorgt sind, oft stecken dahinter nämlich Personen die durch diese eigentliche Zucht ohne Papiere ihr Geld verdienen.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Auf die Angaben im Fachbuch kannst du dich definitiv nicht verlassen. Denn ein Hund mit einem Stammbaum von über 100 Jahren wirst du nicht zum Preis bekommen, wie einen rein rassigen der nur 10 Jahre nachweisen kann. Auch macht es einen Unterschied ob die Eltern prämierte Zuchttiere sind, in welche Kategorie sie fallen, ob sie Erfolge bei Turnieren hatten usw. Das fließt ebenfalls in den Preis mit ein.

So würdest du für einen Schäferhundwelpen bei meiner Cousine aus der Zucht einen hohen vierstelligen Betrag hinlegen dürfen, weil diese Merkmale alle vorhanden sind und auch nachgewiesen werden können. Für einen anderen Welpen der gleichen Rasse bei einem anderen Züchter bekommst du das für ein paar hundert Euro und man muss auch unterscheiden, ist das ganze eine Hobbyzucht oder züchtet derjenige um damit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Die Aussage von Ramones mit dem Muttertier ist einfach nur albern. Was meinst du wie viele "Züchter" ein falsches Muttertier als das der Welpen ausgeben und vorzeigen. Auch von Züchten aus dem Ausland ist das keine Seltenheit und welcher Laie erkennt schon definitiv zu 100%, dass es sich dabei um das echte Muttertier handelt was man dort hingestellt hat? Wenn man danach fragen muss, dann ist das immer ein schlechtes Zeichen. Ein seriöser Züchter zeigt das Muttertier und auch das Vatertier mit voller Stolz von sich aus. Wenn das Vatertier nicht vor Ort ist, dann haben die Züchter zumindest Bilder und sonstiges davon und präsentieren das ebenfalls. Jemand der dazu gar nichts sagen kann und sich als Züchter ausgibt, ist ebenfalls unseriös.

Warum eine Anzahlung direkt als unseriös abgestuft wird ist ebenfalls albern und alles auf Rechnung. Bei meiner Cousine besteht eine Warteliste wer einen Hund möchte, damit man auf diese aufgenommen wird muss eine Anzahlung geleistet werden da nicht wahllos und in rauen Mengen produziert wird mit den Würfen. Wer das nicht macht, der bekommt hinterher auch keinen Hund aus dieser Zucht und fertig. Nachfrage ist so oder so riesig und die Warteliste ist immer reich gefüllt auch Jahre im voraus.

Anzahlungen geben dem Züchter auch die Sicherheit, dass der Interessent auch ernsthaftes Interesse daran hat und nicht Zusicherungen macht und hinterher nicht mehr auftaucht und man auf dem Hund weiterhin sitzen bleibt. Ein ganz normaler Vorgang, absolut nicht unseriös. Wer einen Hund nur auf Rechnung kauft wie im Supermarkt, dass macht auf mich einen weniger guten Eindruck. Denn die Züchter suchen frühzeitig, bereits vor der Zeit der Abgabe nach Interessenten und reservieren diese auch gegen Anzahlung bis sie vom Muttertier getrennt werden können.

Finger weg von den Zuchtvereinen und was diese als Preis angeben. Kann man rein gar nicht danach gehen, da dort auch jeder sein eigenes Ding macht. Denn die Züchter sind in diesen Vereinen ebenfalls drinnen und nehmen ihre eigenen Preise dann als den Maßstab aller Dinge und geben das als den Standardpreis aus. Dabei ist das regional sehr unterschiedlich, je nach dem wie viele Züchter für eine Rasse auf dem Haufen sitzen. Jemand der dort etwas einzigartiges hat, der kann auch mehr verlangen als wenn dort fünf auf einem Haufen sitzen und sich gegenseitig im Preis drücken.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Sind jetzt Erkundigungen bei Zuchtvereinen eher gut oder eher schlecht? Sprich, wenn man sich dort nicht nach Preisen erkundigt, sondern nach guten und seriösen Züchtern, dann sollte das gehen, oder? Aber wenn man sich bei einem Zuchtverein erkundigt, dann bei welchem? Es gibt ja da auch mehrere. Teils Allgemeine, teils mehrere pro Hunderasse. Wie habt ihr euch da orientiert, was eure Anlaufstelle der Wahl war?

Und Tierschutzvereine finde ich ja prinzipiell auch gut. Aber wie erkennt man da, ob die seriös arbeiten? Sprich, ob das Tier wirklich so tierärztlich versorgt wurde, wie man einem sagt? Ob die Tiere wirklich gerettet wurden, oder ob einfach nur behauptet wird, man hätte die Welpen A und B auf der Straße gefunden, aber in Wahrheit hat man vielleicht heimlich ein Abkommen mit skrupellosen Vermehrern, die so ihre Welpen auf eine besonders hinterlistige Art an tierliebe Menschen abgeben? Gibt es da irgend welche Merkmale anhand derer man die Güte solcher Vereine einschätzen kann und wenn ja, welche nehmt ihr dafür? Ich meine, nur auf das Gefühl alleine würde ich mich ungern verlassen. Das trügt leider zu oft.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich würde da wohl nach Gefühl gehen was den Preis betrifft bzw. andere Halter dieser Rasse fragen was sie bei guten Züchtern bezahlt haben. Ein Mops wäre mir z.B. keine 100 Euro wert, weil einfach noch Tausende an Euros an Tierarztkosten hinzu kommen.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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