Sich für die Wünsche des Partners selbst aufgeben?

vom 25.11.2015, 12:08 Uhr

Ich bin schon dazu bereit, wirklich viel für meinen Freund zu tun und für ihn würde ich nun auch wo ganz anders hin oder sogar auch ins Ausland ziehen. Allerdings würde ich mich niemals für die Wünsche meines Partners selbst aufgeben. Ich möchte beruflich das machen, was ich mir wünsche und auch so leben, wie ich es will, wobei es mir jedoch nicht so wichtig ist, wo ich lebe.

Meine Mutter betont jedoch oft, dass sie sich für die Wünsche meines Vaters selbst aufgegeben hat. Sie ist schon mit achtzehn Jahren mit meinem Vater und seiner Familie nach Deutschland ausgewandert, wobei sie das eigentlich nie gewollt hatte. Obwohl sie immer einen bestimmten Beruf erlernen wollte, ist sie Hausfrau geblieben, weil mein Vater das gerne so wollte. Richtig glücklich ist sie damit leider nie geworden. Würdet ihr euch für die Wünsche eures Partners selbst aufgeben und habt ihr das vielleicht sogar schon einmal gemacht?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Eine Wahl hat man immer. Deine Mutter hätte sich ja auch gegen Deutschland entscheiden können, dann hätte sie sich aber trennen müssen. Das hat sie aber nicht getan, also so schlimm wird es ja wohl nicht gewesen sein.

Hinzu kommt, dass sie dich doch bekommen hat, also hatte sie doch eine Aufgabe und konnte nach Sprachkursen (und dir) ja schlecht eine Ausbildung machen, zumindest nicht bis du ein bestimmtes Alter erreicht hast.

Auf mich wirkt es offen gesagt ziemlich armselig, wenn man seine Wünsche nicht auslebt und dann dem Partner die Schuld dafür gibt. Auf mich wirkt es eher so als wäre deine Mutter zu feige, zuzugeben, dass sie selbst zu viel Angst hatte neue Wege zu gehen und dafür die Verantwortung zu übernehmen. Da ist es immer leichter, wenn man den anderen die Schuld gibt. Wer will, findet Wege, wer nicht will findet Gründe. :wink:

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke, dass man für niemanden seine Wünsche aufgeben sollte. Mein Partner sieht das zum Glück genauso und unterstützt mich sehr lieb bei meinen Träumen und Wünschen, was ich aber auch bei seinen Wünschen mache. Ich denke, dass man sonst auf Dauer unglücklich wird, wenn man sich immer nur nachgibt und sich aufgibt. Zumal man dann auch irgendwie die Zeit verschwendet, die man hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich weiß ja nicht wie alt deine Mutter ist. Früher war ja vieles anders, und es kam sehr oft vor, dass die Frau etwas oder alles aufgegeben hat, weil sie ihrem Mann folgen wollte. Das kann und mag man sich heute kaum noch vorstellen, aber früher war es so, dass Männer wesentlich mehr verdienten als die Frau, viel bessere Berufsaussichten hatten, und es auch eine fragwürdige Geschlechterverteilung gab.

Viele schimpfen heute über die Rolle der Frau im Islam, und übersehen dabei, dass es in unserer Gesellschaft früher gar nicht so anders war. Zum Glück hat sich das heute verändert, und auch wenn es noch keine vollständige Gleichberechtigung gibt, so hat man als Frau sein Leben selbst in der Hand und ist nicht mehr der Willkür irgendwelcher Moralvorstellungen ausgeliefert.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde es reichlich verschwendete Zeit, wenn man sich auf die anderen verlässt und sich nur nach deren Wünsche richtet. Das wirkt auch direkt so, als wenn man sich selbst nichts Wert ist und dafür die anderen in den Himmel gehoben werden müssen und Gottgleiche Wesen sind. Auch darauf zu hoffen oder zu meinen, dass ein Partner nie zurück steckt wenn er den anderen dabei unterstützt ist einfach nur naiv und dämlich.

Denn wenn Mutti noch studieren will, Zuhause die 5 Kinder springen ist es doch am Partner sich darum zu kümmern wenn sie in die Uni kriecht? Hat ihn dabei jemand gefragt, ob das dann auch sein Wusch ist und damit kastriert man den Partner ebenfalls und stellt sich auf eine andere, höhere Stufe.

Daher hat das jeder schon gemacht der in einer Beziehung ist, auch wenn das nicht so aufgenommen wurde und man nicht direkt immer aufspringt und nur alleine zurück steckt. Da ist es ein geben und ein nehmen, aber auch dort gibt man sich selbst immer ein Stück weit auf, damit diese Beziehung auch funktioniert und steckt ebenfalls zurück.

Ich bin Single und das ist auch gut so. Denn mir würde es nicht in den Sinn kommen, dass ich mich von einem Partner abhängig mache wie es das Beispiel deiner Mutter zeigt. Nimmt man mich selbst nicht wahr und fordert, dass ich immer zurück stecken muss und nur der andere sich entfalten kann, dann gehe ich meinen Weg alleine weiter ohne diese Person. Wozu soll ich mich in einen emotionalen Knast begeben, in dem ich selbst unglücklich bin obwohl nur ich selbst es ändern kann?

Ebenfalls würde es mir nicht in den Sinn kommen, einem Partner hinterher zu kriechen damit er im Ausland glücklich wird ungeachtet ob ich daran interessiert bin oder nicht und ich am besten noch alles abbrechen soll für einen Neuanfang damit der Herr sich dann "wohl" fühlt. Kommt das so nicht für mich in Frage, dann wird es eine Fernbeziehung oder man geht getrennte Wege aber zu etwas zwingen lassen oder von der Abhängigkeit her hinterher zu kriechen ist nicht meine Art und Weise.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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