Bei potentiellem Partner eine Augenfarbe direkt ausschließen

Mir ist es völlig egal, welche Augen- oder Haarfarbe ein Mann hat, solange sein Charakter stimmt. Ich gehe einfach nicht nach Äußerlichkeiten, da mit der Charakter sehr viel wichtiger ist. Für mich kann ein Mann aussehen wie ein Model - wenn sein Charakter mich nicht überzeugt, dann ist der Mann für mich auch nicht schön. Umgekehrt kann ich mich aber auch aufgrund des Charakters in jemanden verlieben, weshalb mir die Augenfarbe wirklich egal ist und das würde ich nun auch niemals als Ausschlusskriterium ansehen.

"Hässliche" Augenfarben gibt es ohnehin nicht, wie ich finde und ich finde alle Farben schön. Sie müssen einfach zu der Person passen und wenn das der Fall ist, kann ich mich auch mit jeder einzelnen Augenfarbe anfreunden. Jedenfalls kenne ich auch niemanden, der das anders sieht. Zwar gibt es immer Leute, die bestimmte Farben bevorzugen, wobei wohl niemand wegen so etwas eine Beziehung nicht eingehen würde.

Jedenfalls habe ich mir immer gedacht, dass ich braune und grüne Augen bei Männern besonders schön finde. Blau hat mir nie so gut bei Männern gefallen, was wohl aber auch daran liegt, dass ich blaue Augen habe und mir immer eine andere Farbe gewünscht hätte. Wie es der Zufall will, hat mein Partner jedoch blaue Augen - übrigens die gleiche Farbe, die ich auch habe. Das ist eigentlich recht witzig, wobei ich die Augen meines Freundes einfach wunderschön finde und ich finde es auch nur toll und witzig, dass wir sonst auch noch die gleiche Haarfarbe haben und auch von der Größe und Statur wie Geschwister sein könnten.

Warum wird eigentlich immer gleich unterstellt, dass der Charakter unwichtig ist, wenn gewisse Äußerlichkeiten auch stimmen müssen? Ich nehme da gleich mal mich selbst als Beispiel, schließlich kenne ich mich ziemlich gut.

Wenn bei einem Mann für mich die Augenfarbe, die Verhältnisse des Körperbaus, Mimik, Gestik und sein Bewegungsablauf passen, dann ist das doch nur ein kleiner Teil von all dem anderen, war auch noch passen muss. Und selbst wenn alles passt, dann heißt das immer noch nicht, das es funkt.

Ich habe einen sehr guten Freund, er begleitet mich seit mittlerweile deutlich mehr als 20 Jahren. Optisch ist dieser Mann für mich interessant. Ich liebe es, seinen Händen zuzuschauen, ich mag seine Stimme und seine Art zu reden. Seine Intelligenz, sein Humor, es ist einfach alles toll.

Wer uns zusammen kennen lernt, der hält und für ein Paar. Wir reden bis heute nächtelang, wir gehen zusammen spazieren oder sitzen zusammen irgendwo und schauen dem Sonnenuntergang oder dem Mond zu. Wir können miteinander reden und wir können miteinander schweigen.

Nur gibt es eben einen kleinen Haken: Wir sind wie Bruder und Schwester. Wir teilen ohne Scham ein Bett, wir können uns in einem Raum umziehen, wir haben keinerlei Berührungsängste. Und es funkt seit über 20 Jahren nicht. Wir sind beide verheiratet. Unsere Ehepartner kennen sich und haben beide keinerlei Probleme mit unserer merkwürdigen Beziehung. Denn sie sehen genau, dass da rein gar nichts ist. Den Partnern davor ging es genauso.

Bei den meisten Menschen, denen man begegnet, passt etwas nicht. Und selbst wenn alles passt, dann funkt es nicht immer. Und noch seltener funkt es auf beiden Seiten. Ob es nun wegen der Augenfarbe oder wegen einem Charakterzug nicht funkt, das ist doch völlig egal. Dieser Mensch ist einfach nicht das passende Gegenstück. Deshalb ist er kein schlechterer Mensch, er ist nur nicht der Richtige. Das wird er für einen anderen Menschen sein.

Ich finde auch, dass das schon ziemlich oberflächlich ist. Dass man bestimmte Merkmale nicht sehr ansprechend findet ist allerdings schon verständlich. Doch sich wirklich komplett zurückziehen würde ich mich deswegen nicht.

Dazu habe ich auch ein gutes Beispiel: ich bin kein Freund von Blond-und-Blauäugig. Vorallem das Blond spricht mich überhaupt nicht an. Ich bevorzuge doch eher den dunkleren Typ Mann.

Doch als ich damals meinen Freund zum ersten Mal gesehen habe, war es Liebe auf den ersten Blick (bei ihm auch bei mir). Und er ist ein sehr blonder und blauäugiger Kerl. Und ich finde es gibt keinen attraktiveren Mann. Deswegen finde ich man sollte trotzdem erst herausfinden, ob es irgendwie funkt, bevor man sich wegen solchen Oberflächlichkeiten zurückzieht.

Ich stand immer auf blond oder rothaarig, und braune Augen stießen mich regelrecht ab. So war das zumindest, als ich 20 war. Wenn eine Frau braune Augen hatte, da kam sie nicht für mich in Frage.

Heute bin ich 54, war mal mit einer braunäugigen Frau verheiratet, die ich auch liebte., Und meine jetzige Partnerin hat auch braune Augen, die schönsten der Welt, wie ich meine. Sicher, mag es oberflächlich klingen, wenn Jemand bestimmte Eigenschaften von vornherein ablehnt, aber meistens reguliert das Leben diese Marotten, so wie in meinem Fall. Wie sagte dieser Mathematiker, gespielt von Jeff Goldblum, doch einst im Film Jurassic Park? „Das Leben findet immer einen Weg!“.

Ich habe mir nun nicht alles durchgelesen wer nun wen über seine Augenfarbe lobt und so weiter. Jeder hat das Recht sich seinen Partner nach seinen Vorstellungen auszusuchen. Und wenn man halt keine braunen Augen mag, dann ist das halt so. Damit begrenzt man das ganze doch schon einmal und warum nicht?

Wenn sich jemand lieber auf solche Oberflächlichen Dinge festlegt wie eine Augenfarbe, was auf dem Bankkonto ist anstatt andere Dinge wichtiger zu finden, dann ist das seine Sache. Meines wäre es nun nichts, daher gibt es auch nichts was ich direkt ausschließen würde von vorne herein. Zudem auch genug Männer inzwischen mit ihren farbigen Linsen durch die Gegend wanken und man damit ebenfalls hinters Licht geführt wird.