Kinder auf Jagd mitnehmen?
Einer meiner Freunde ist begeisterter Jäger und ich muss sagen, dass er mit seinem Jagdschein glücklicherweise auch sehr verantwortungsvoll umgeht. Er ist keiner, der nur Jäger ist, damit er ungestraft auf sich bewegende Lebewesen schießen darf. Ihm geht es dabei auch um die Pflege des Wald- und Wildbestandes.
Nun hat er zwei Söhne, Zwillinge, die gerade 12 Jahre alt geworden sind. Bisher haben sie sich für das Hobby ihres Vaters nicht sonderlich interessiert. Mein Freund drückt auch keinen Druck auf seine Kinder aus, sich mit seinem Hobby zu beschäftigen, was ich auch sehr gut finde.
Nun hat er sich aber überlegt, seine beiden Söhne zum ersten Mal mit auf die Jagd zu nehmen. Gefährlich ist das in erster Linie nicht, denn dieser Mann versteht sein Handwerk und die Kinder wären immer nah bei ihm. Trotzdem fragt er sich nun, ob sie dazu möglicherweise noch zu jung sind. Er selbst wurde von seinem Vater schon in jüngeren Jahren das erste Mal mit auf die Jagd genommen.
Ich weiß nicht so recht, ob seine Kinder dafür möglicherweise noch zu jung sind. Zumal sie bisher kein wirkliches Interesse an seinem Hobby gezeigt haben. Zudem besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass mein Freund während der Jagd Wild schießt, es also auch durchaus blutig werden kann.
Würdet ihr euer Kind in diesem Alter mit zur Jagd gehen lassen oder wäre das definitiv zu früh? Oder kann es möglicherweise nicht schaden, schon in frühen Jahren Wissen darüber zu erlangen? Denn immerhin war die Jagd früher etwas, dass schon die Jüngsten selbst ausübten.
Ich würde mein Kind in dem Alter mit zur Jagd lassen, aber auch nur, wenn es will und auch wirklich geistig reif genug ist. Ich denke, dass es wichtig ist sieben Kindern zu vermitteln was Natur ist und auch dass das Fleisch aus dem Supermarkt auch mal ein Tier war. Ich denke also, dass das durchaus erst mal verstörend sein kann, aber das es ein natürlicher Prozess ist den ein Kind ruhig lernen kann.
In dem Alter war mir schon lange bekannt, wie die Abläufe beim normalen Hausschlachten sind. Blutige Szenen bei einer Jagd hätten mich damals mit Sicherheit nicht erschüttert. Aber wenn die Kinder damit noch gar nichts zu tun hatten, kann der Schuss im wahrsten Sinne des Wortes auch nach hinten losgehen. Deswegen bin ich der Meinung, dass er die Jungs erst mal nur an die Wildbeobachtung lassen sollte.
Kinder werden nun mal zu behütet erzogen und ihnen ist oft nicht klar, dass was vorher passiert, damit man ein Stück Fleisch auf dem Teller haben kann. Wer seine Kinder da mit entsprechendem Wissen erziehen will, der muss schon wesentlich früher beginnen. Und solange die beiden Söhne kein Interesse von sich aus zeigen, sollte der Mann sie gar nicht mitnehmen.
Schlimm genug, dass der Vater einem derart zweifelhaften Hobby nachgeht. Und dann will er seinem Sohn dieses archaische Verhalten auch noch beibringen? Schade, dass es kein Gesetz dafür gibt, ihm das zu verbieten. Ich kenne die Argumente, nämlich den Bestand des Wildes zu kontrollieren, das Gleichgewicht und so weiter. Das ist meiner Meinung nach in den meisten Fällen doch nur vorgeschoben.
Jetzt sagst du, dass der betreffende sehr verantwortungsvoll mit seinem Jagdschein umgeht. Das sagen wirklich alle. Und wenn dem doch so ist, warum nimmt er dann seinen Sohn mit? Dann soll er doch jagen gehen, um angeblich die Natur zu retten. Aber ein Kind mitnehmen? Das ist doch ein Widerspruch. Er will dem Kind zeigen wie toll doch das Töten von Tieren ist, und wieviel Spaß man daran haben kann.
Was soll hier die Rede von einem Hobby sein? Dir ist schon klar Freidenker, dass man dafür eine Ausbildung braucht, wie auch den Jagdschein und auch die anderen Voraussetzungen erfüllt werden müssen damit man die Lizenz dafür bekommt. Das ist kein Hobby, dass ist ein echter Beruf der ausgeübt wird und man sucht sich das nicht mal eben aus, "heute schieße ich einen Elch weil mir das so gefällt" es gibt auch dazu Vorgaben was geschossen werden darf und was nicht. Was ist daran Zweifelhaft in deinen Augen? Wieder so ein Tierschützerfreund der noch lange nicht verstanden hat, dass auch die Wildtiere eine Gefahr für andere Tierarten darstellt wenn man sie nicht eindämmt und damit ebenfalls sorgen, dass weitere Gattungen aussterben.
Jäger ist ein Beruf wie jeder andere auch. Willst du nun jedem unterstellen der Metzger ist und sein Kind mit an den Arbeitsplatz nimmt, dass dieser seinen Kindern auch nur zeigen will wie viel Spaß das töten von Tieren macht? Schizophrene Vorstellung die du an den Tag legst oder meinst du auch, dass dein Fleisch am Baum wächst.
Solch eine Unterstellung ist ebenfalls lächerlich und albern, damit pauschalisierst du ebenfalls, dass jeder Metzger Spaß am töten und zerlegen der Tiere hat, wie auch jeder Jäger sich einen Ast freut wenn er seinem Job nachgeht. Willst du mir dann auch unterstellen, dass ich mich am Leid anderer erfreue weil ich vorher Rettungsassistent war und Spaß daran hatte Knochen aus Menschen stehen zu sehen und mich am liebsten in Blutlachen wälze? Genau so kommt es an wie hier bestimmte Berufsgruppen dämlich von der Seite angemacht werden.
Was ist daran so schlimm? Ein Kind soll ruhig mal lernen und wissen, dass das Fleisch nicht am Baum wächst. Welches Kind hat auch schon ein totes Tier jemals aus der Nähe gesehen? Nicht wenige werden überbehütet und sollen davon nichts mitbekommen. Ich finde das normal zu wissen, stand auch schon mit 6 Jahren bei der Hausschlachtung parat und daran war nichts verstörend, es war normal damit man auch ein Suppenhuhn für die Suppe hatte oder das Schwein für den Sonntagsbraten. Ob man das ganze nun direkt vor sich sieht, oder das Tier nur aus der Entfernung umfallen sieht ist die zweite Variante deutlich humaner. Kein Jäger springt mit der Machete hinter dem Reh hinterher und köpft es dann, bei einer Hausschlachtung geht das teilweise anders zu.
Sicherlich kommt auch gleich die Unterstellung, dass ich ebenfalls Spaß am töten habe weil ich die Hühner keulen, rupfen und köpfen durfte oder auch das Schweinchen betäuben und dann mit anpacken und wühlen in den Innereien. So bilden sich solche Meinungen wie bei Freidenker, der meint, Fleisch wächst auf den Bäumen, jeder Jäger bekommt eine Erektion für das Töten und hat Spaß daran. Es gibt notwendige Jobs, die nicht jedem gefallen und zusagen, noch nicht einmal alle verstehen mit ihren merkwürdigen Weltanschauungen aber ihren Mund aufmachen und geistigen Dünnpfiff blubbern.
Schaden tut das nichts wenn man sich damit auseinander setzt, dann weiß man woher sein Essen kommt und nimmt nicht jedes Stück Fleisch als Selbstverständlich wahr und stopft auch nicht jeden Tag billiges Fleisch in sich hinein. Ohne diese Erfahrung züchtet man sich die neue Generation von Billigfleischkonsumenten, die jeden Tag 5 mal Fleisch und Wurst essen und meinen es wohnt auf Bäumen und muss nur gepflückt werden. Aber dann einen auf Tierschützer machen und jeden verteufeln der dafür sorgt, dass andere heimische Arten hier überleben durch die Bestandskontrolle.
Nur wenn Kinder wirklich wissen und mit eigenen Augen sehen, dass Fleisch auf dem Teller auch mal ein lebendes Tier war, kann auch der Umgang mit solchen Lebensmitteln gelernt werden. Für die meisten Kinder ist ein Chicken Nugget doch kein Tier. Für die meisten Kinder ist ein Wiener Würstchen auch kein Tier und für die meisten Kinder ist ein Hamburger auch kein Tier und deswegen finde ich es auch wichtig, den Kindern das zu zeigen.
Sicher sollte man da beachten, dass die Kinder auch die Reife besitzen und es auch selber wollen. Man sollte mit den Kindern vorher reden und sie genau darauf Aufmerksam machen, was da geschieht, wenn sie mit in den Wald gehen. Sie sollten auch wissen, dass man die Tiere nicht einfach so abknallt, sondern dass es einen Sinn macht. Ich möchte nicht wissen, wie die deutschen Wälder aussehen würden, wenn man die Wildpflege nicht ernst nehmen würde und die Ausbildung zum Jäger ist auch keine einfache Ausbildung.
Man nimmt Kinder doch auch mit zum Angeln und die Kinder sehen, wenn man mit ihnen spazieren geht auch Angler am Fluss oder am See sitzen und fragen doch auch, was sie mit der Rute in der Hand machen. Ich würde da auch nicht einsehen, dass ich die Kinder schone und anlüge. Ich würde ihnen erklären, dass die Person, die da sitzt Fische angelt und die dann gegessen werden. Aber für viele Kinder sind Fischstäbchen doch kein Fisch. sie sehen nur die Stäbchen und denken nicht an einen Fisch.
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