Sind Frauen in Männerdomänen schlagfertiger?

Bei meinem letzten Job war ich mehr oder weniger die einzige Frau in einer Männerdomäne. Es waren einzelne Frauen dabei, aber die waren eher mit Verwaltungsaufgaben betraut und hatten mit dem eigentlichen Thema gar nichts zu tun. Sie haben nur geholfen, entsprechenden Papierkram vorzubereiten, Anträge auszufüllen und zu stellen etc. Auf den Außeneinsätzen waren diese nie dabei.

Es war schon auffällig, dass ich aus diesem Grund oftmals die einzige Frau war, egal ob es jetzt um Baustellenbesichtigungen ging oder andere Außeneinsätze. Normal waren bis zu 30 Männer und ich eben als einzige Frau. Das hat mir natürlich so einige Kommentare eingebracht, von wegen ich wäre die "Quotenfrau" und dergleichen. Das habe ich mir natürlich nicht gefallen lassen und entsprechend gekontert, wenn ich Sprüche daneben fand.

Jetzt meinte eine Bekannte zu mir, dass es ja auch normal wäre, dass Frauen in Männerdomänen eben schlagfertiger wären. Denn bei so vielen Männern müsste man als Frau eben "Ellenbogen" und Schlagfertigkeit entwickeln, um nicht komplett unterzugehen. Wie seht ihr das? Sind Frauen in Männerdomänen automatisch robuster und schlagfertiger? Oder ist das Unsinn?

Ja, in der Tat, Frauen sind wirklich schlagfertiger, wenn sie in einer Männerdomäne arbeiten. Das habe ich in 30 Jahren Berufserfahrung gelernt. Wobei natürlich der Begriff Männerdomäne so manch einer Feministin die Zornesröte ins Gesicht treiben wird. Ich persönlich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass Frauen im Allgemeinen schlagfertiger sind als Männer, zumindest habe ich diesen Eindruck.

Sogenannte Männerdomänen haben oftmals eine andere Umgangssprache und es gab Zeiten, dass Frauen dort wirklich nicht gern gesehen wurden. Aber das hat sich zum Glück stark verändert. Zumal selbst in diesen Berufen man nicht mehr von reiner Männerarbeit sprechen kann. Ich selber arbeite in einem Ingenieurbüro, auch einst eine Männerdomäne, aber heute zu beinahe gleichen Teilen mit Frauen und Männern besetzt.

Kann ich ebenfalls bestätigen. Als ich damals im Rettungsdienst angefangen habe, waren die Frauen dort noch sehr rar gesäht und man durfte sich einiges dummes Zeug anhören. So wurde auch gesagt, dass die Damen alleine nicht zurecht kommen, dauerhaft Unterstützung zum Tragen anfordern werden und solche Dinge als reine Frauenbesatzungen zugelassen worden sind. Nichts davon ist eingetroffen, denn die Frauen hatten allesamt auch das Bestreben es ihren männlichen Kollegen zu zeigen und gaben sich auch nicht die Blöße dann wirklich bei jedem nach Trageunterstützung zu fragen.

Gut war dann die Situation, in der eine Besatzung mit zwei Männern um Tragehilfe gebeten hatte und dann eine Besatzung mit zwei Frauen kam, die ebenfalls mal hämisch mit dem Finger drauf zeigen konnten. Danach war das Thema für immer vom Tisch und man hat eingesehen, dass egal welches Geschlecht doch mal weitere Tragekräfte anfordert.

Anders wäre man dort aber auch untergegangen wenn man sich als Frau alles gefallen lassen hätte. Man war ohnehin schon der Exot, stand unter besonderer Beobachtung der Männer und alles was man gemacht hat wurde direkt kommentiert. Hält man da den Mund und macht auf graue Maus anstatt sich zu wehren, dann wird man direkt gefressen und überfahren. Denn das Ziel war es eigentlich, dass es eben bleibt wie sonst auch und die Männer unter sich sein können. Umgangssprache und die Kalender mit den leicht bekleideten nackten Damen war dabei noch harmlos. War schon eine Umgewöhnung für die Herren aber im Endeffekt haben sie es auch allesamt geschafft auch wenn es bei dem einen oder anderen ein langer Prozess war.