Gewichtszunahme, Kündigung - man passt nicht in die Branche
A arbeitet seit 15 Jahren in einem Beautysalon. A hatte, als sie dort anfing zu arbeiten eine sehr schlanke Figur. Nach ihren zwei Kindern hat sie zugenommen und das Gewicht nicht mehr ganz verloren.
Der Chef hat sie nun um ein Gespräch gebeten. Dort wurde auch ihr Gewicht angesprochen und der Chef meinte, dass sie nicht mehr in die Branche passt und wenn sie bleiben will, dann muss sie mindestens 20 Kilogramm abnehmen. Wenn sie das innerhalb einer Frist nicht schafft, dann würde er die Kündigung aussprechen.
Leider wurde das Gespräch unter vier Augen geführt und A hat keine Zeugen dafür. Sie ist nun doch sehr verwirrt. Wenn sie nicht innerhalb weniger Monate ihr Gewicht reduziert, dann wird sie die Kündigung bekommen. Was kann A nun machen, dass sie nicht so unter Druck gesetzt wird.
A hat, wie gesagt, keine Zeugen für diese Nötigung. Aber sie hat auch Angst, dass sie die Arbeit verliert. Sie ist alleinerziehend und braucht die Arbeit sehr. Frau A ist verzweifelt. Das Abnehmen fällt ihr in so einer Situation noch schwerer, weil sie doch aus Frust viel in sich hineinstopft.
Genau das kam ja letztens im TV. Da sollte eine Frau aus einem Sportgeschäft gekündigt werden, wenn sie nicht schafft abzunehmen. War natürlich nur eine Geschichte, aber ok.
Ich frage mich zum einen was der Chef als Kündigungsgrund nennen möchte? Denn einfach mal so rausschmeißen wegen dem Gewicht, das wir wohl nicht möglich sein, dann frage ich mich zum anderen, ob sie da noch arbeiten möchte?
Ganz ehrlich, wenn mein Chef zu mir kommen würde und mir sagen würde, ich solle abnehmen, damit ich meinen Job behalten kann, dann wäre es mir zu einem sehr unangenehm und zum anderem würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr hingehen. Natürlich findet man alleinerziehend auch nicht sofort einen neuen Job, aber man ist so viel auf der Arbeit, da möchte man sich doch wohl fühlen, oder nicht?
Ich denke aber auch das sie bei dem Grund eine sehr gute Chance vor dem Arbeitsgericht hat. Natürlich gibt es keine Zeugen, aber irgendwas muss er doch als Grund angeben. Für mich hört es sich eher so an, al würde er sie einfach nicht mehr beschäftigen wollen, sucht jetzt nach Gründen, oder Möglichkeiten sie aus dem Geschäft zu mobben.
Ich würde ihr einen den guten Rat geben sich einen neuen Job zu suchen, denn da wird man doch nicht Glücklich. Unglaublich was manchen Menschen so auf der Arbeit passiert.
Ich glaube, dass es keine arbeitsrechtliche Grundlage für die Kündigung gibt. Ein Arbeitnehmer darf nur dann wegen Übergewicht gekündigt werden, wenn der Arbeitgeber aufgrund des Übergewichtes schlechte Arbeitsleistungen nachweisen kann. Das ist ja wohl nicht der Fall bei deiner Bekannten. In einigen Fällen, wenn das Übergewicht krankhaft ist, hat der Arbeitgeber noch schlechtere Karten, denn Adipositas wird als Behinderung gewertet und somit wäre der Arbeitnehmer diskriminiert.
Das ist die graue Theorie. Arbeitsrecht hin und her, in so einem kleinen Betrieb hat das sowieso nur mindere Bedeutung, denn der Chef findet oder erfindet dann einen anderen Grund, um Frau A zu kündigen. Das ist leider die bittere Realität. Man hat zwar Rechte als Arbeitnehmer, aber ohne Gewerkschaft und Betriebsrat sind diese Rechte nicht das Papier wert, auf dem sie stehen.
Also wird sie entweder abnehmen müssen, oder den Job verlieren. Wenn sie den Job unbedingt braucht, dann soll sie eben einfach weniger essen, so hart es sich anhört. Ich kann den Chef zumindest ein wenig verstehen, auch wenn ich ausdrücklich betonen möchte, dass er nicht im recht ist. Aber eine Frau in einem Beautysalon ist doch eine Repräsentantin für den Betrieb. Als Chef würde ich dort eine dicke Frau als geschäftsschädigend betrachten.
Das sollte sich Frau A mal vor Augen halten. Sie schadet dem Geschäft doch in eklatanter Weise. Die Frauen, welche den Salon besuchen wollen doch letztendlich schön aussehen, was auch immer das bedeuten mag, aber fett verstehen sie darunter sicherlich nicht.
Also ich kenne Beautysalons in denen sehr gepflegte, kräftigere Frauen arbeiten und keineswegs als geschäftsschädigend angesehen werden. Wenn der Chef es die Kündigung explizit wegen dem Übergewicht ausspricht, dann könnte Frau A bestimmt klagen und würde wahrscheinlich sogar noch Recht zugesprochen bekommen. Aber ich denke, dass der Chef bestimmt einen Grund für die Kündigung finden wird, wenn er sie loswerden möchte und sie als geschäftsschädigend ansieht.
Ich finde, dass A einerseits ihrer Gesundheit zuliebe vielleicht ein paar Kilo abnehmen sollte, sich aber trotzdem nach einem anderen Job umsehen sollte. Selbst wenn sie dort bleibt, dann kann es sein, dass der Chef andere Methoden findet, um sie loszuwerden. Es gibt bestimmt Schönheitssalons, in denen sympathische, dickere Damen gerne gesehen sind und ich persönlich suche auch lieber einen Salon auf, in dem die Damen keine gertenschlanken Wesen sind, weil sie sich oftmals anders verhalten und kräftigere Menschen nicht als Schandfleck ansehen, was ich in Salons mit schlanken Damen leider schon erleben durfte.
Der Gesundheit zu liebe sollte man über diese Worte vielleicht noch mal nachdenken. Es ist ja nicht weiter schlimm, wenn man abnimmt. Wenn man 20 Kilogramm zu viel hat ist es auch nicht wenig und schadet einem selber leider am meisten. Natürlich kann der Chef aber aufgrund des Gewichtes keine Kündigung aussprechen, wobei er in so einem Fall sicherlich einen anderen Grund finden wird um sie loszuwerden. Ich würde mich einfach nach einem neuen Job umsehen und privat vielleicht über eine Gewichtsabnahme nachdenken.
Was für ein Irrglaube, dass ein Chef nicht wegen dem Gewicht kündigen kann. Natürlich kann er, er braucht dafür nur eine gute Begründung. Wenn ein Mitarbeiter aufgrund seines Körpergewichtes die Aufgaben nicht mehr bewältigen kann, dann kann ihm dafür auch die Kündigung ausgesprochen werden. Wenn die Dame also nicht mehr hinter die Theke passt oder auch nicht mehr am Kunden arbeiten kann, da sie nichts vor ihren eigenen Fettrollen sieht, dann ist das ein Grund für eine Kündigung. Gleiches auch für einen LKW Fahrer der nicht mehr hinter das Lenkrad passt und somit seinen Aufgaben nicht mehr nachkommen kann.
Ebenfalls ist das ganze ein Grund zur Kündigung, wenn ein erhöhter Krankenstand aufgrund des Übergewichtes zustande gekommen ist der Vergangenheit und die Mitarbeiterin nur noch durch Abwesenheit glänzt, da man somit ebenfalls nicht tragbar für ein Unternehmen ist. Bis man so etwas ausspricht, wird man es auf anderen Wegen probieren denn nach solchen Kündigungen folgen nicht selten Gerichtsverfahren mit Gutachten und Attesten die sich in die Länge ziehen.
Aber alleine wegen dem Aussehen und weil es einem Chef nicht gefällt, kann man die Dame nicht kündigen. Er müsste schon triftiger Begründen als was er hier in dem vier Augen Gespräch getan hat. Er kann auch den Wunsch äußern mit der Gewichtsabnahme, aber solange die Arbeiten nach wie vor ausgeführt werden können muss man diesem auch nicht nachkommen. So oder so sollte man dabei aber auch an sich selbst denken, denn auf die Dauer ist Übergewicht auch nichts was man mit sich herum tragen sollte und 20 Kilogramm darüber sind schon nicht gerade wenig.
Was die Person A noch machen kann, sie kann sich an den Betriebsrat wenden wenn es in ihrem Unternehmen einen gibt. Darüber hinaus kann sie natürlich auch einen Anwalt für Arbeitsrecht konsultieren, der ihr im Zweifel bei einer Kündigung mit der Kündigungsschutzklage hilft und den Arbeitgeber vorher auch mal Ermahnt mit seinen Forderungen. Alleine wenn ein Anwalt einen Brief schreibt, hat das eine ganz andere Wirkung als wenn das von einer Privatperson kommt. Zusätzlich kann man sich natürlich nach einer anderen Arbeitsstelle umsehen, denn wer möchte schon bei einem Arbeitgeber bleiben der einen für dick und ungeeignet hält weil man nicht in sein persönliches Weltbild passt.
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