Sollen Förderschulen abgeschafft werden?

Ich habe zuletzt in derTageszeitung gelesen, dass die Förderschulen abgeschafft werden sollen. Dann sollen alle Schüler, die auf einer Förderschule sind, auf eine normale Schule gehen. Wie findet ihr, dass Schüler von Förderschulen auf ganz normale Schulen gehen dürfen und was meint ihr dazu, ob welche, die auf eine Förderschule gehen, überhaupt eine ganz normale Schule schaffen können?

Ich bin der Meinung, dass das nicht umsetzbar ist. Sicherlich werden viele behinderte Kinder einfach in die Förderschule geschickt, würden es aber auch auf einer normalen Schule schaffen, aber viele würden es eben auch nicht schaffen und denen muss man ganz klar auch etwas für ihr Leben beibringen, was sie auch anwenden können.

Ich bin der Meinung, dass deutsche Schulen behindertengerechter werden müssen, aber das man als stark geistig behinderter Mensch nichts auf einer normalen Schule zu suchen hat. Man muss sich ja auch nur mal vorstellen, was das für ein Pflegeaufwand in der Klasse sein soll. Wenn wir weiter so schlau mit unseren Ideen sind, gibt es bald 1:1 Betreuung in den Schulen. Es ist eigentlich unmöglich, diese Idee auch umzusetzen.

Sicherlich mag es bei manchen Kindern möglich sein, dass sie in einer normalen Schule unterrichtet werden. Aber wenn ich die mir bekannten Schulen anschaue, so gibt es nur eine Oberschule wo man Kinder und Jugendliche mit körperlichen Behinderungen aufnehmen kann. Denn nur dort gibt es einen Fahrstuhl um in die verschiedenen Etagen zu kommen. Aber es wäre zum Beispiel auch dort nicht möglich einen Schüler mit Sehbehinderung zu unterrichten, da die nötigen Geräte fehlen.

Dazu muss man auch sehen, dass vor allem Kinder und Jugendliche mit einer entsprechenden Lernschwäche wesentlich mehr pädagogische Betreuung brauchen, als ein Kind was zum Beispiel im Rollstuhl sitzt. Sicherlich werden Lehrer frei, wenn man die vorhandenen Förderschulen auflöst, aber damit kann man nicht alle Schulen mit diesen Lehrern besetzen, wo sie nötig sind. Am Ende bleiben die betroffenen Kinder und Jugendlichen auf der Strecke.

Mittlerweile führt man ja diese Kinder im Zuge der sogenannten Inklusion mit Kindern zusammen, die keinerlei Einschränkungen haben. Ich halte dies für vollkommen falsch, aber das scheinen die verantwortlichen Leute ja ganz anderer Meinung zu sein.

Es hat ja nichts mit Ausgrenzung und Diskriminierung zu tun, wenn zum Beispiel lernbehinderte Kinder in einer gesonderten Einrichtung unterrichtet werden. Deshalb heißt es ja auch Förderung, was in meinen Augen etwas Positives darstellt. Ein Zusammenlegen der Unterrichtsstunden durch die Inklusion schadet doch eher den nicht lernbehinderten Schülern, die ja die Mehrheit bilden.

Wer sagt denn, dass Förderschulen nur etwas für behinderte sind und reitet darauf herum? Dort sind ebenfalls Kinder die normal sind und einfach nur eine Lehrschwäche haben oder dahin abgeschoben worden sind, da sie den normalen Unterricht gestört haben. Manche Entscheidungen dazu kann man ohnehin nicht nachvollziehen, denn noch vor 20 Jahren hat es gereicht Rheuma zu haben damit man dorthin abgeschoben wird. Da ist man weder geistig noch körperlich behindert und auch nicht anders als ein Kind ohne diese Erkrankung.

Ich halte das ganze Inklusions Getue auch für den falschen Weg. Nicht, dass ich etwas gegen behinderte und Lernschwache Kinder habe, aber man muss auch mal so sehen, dass darunter alle anderen leiden. Denn diese Kinder brauchen mehr Aufmerksamkeit, mehr Hilfe und das erfordert auch mehr Personal. Dieses ist aber in der Menge gar nicht vorgesehen wie es erforderlich wäre und am Ende sind die Lehrkörper nur mit diesen Schülern beschäftigt und alle anderen haben dann Pech gehabt. Daher werde ich auch für meinen Sohn auf eine Schule setzen, die sich daran nicht beteiligt.