Darf Zeitarbeiter auf interne Stellenausschreibung bewerben
S arbeitet seit einem Jahr als Zeitarbeiter in einem Betrieb. Dort sind nun etliche interne Stellen ausgeschrieben. S würde gerne als fester Mitarbeiter in diesem Betrieb arbeiten und hat sich auf eine dieser Stelle beworben. Er hat nun eine Antwort bekommen, dass er nicht zum Betrieb gehört und sich nur Mitarbeiter der Firma bewerben dürfen, die auch berücksichtigt werden. Seine Bewerbung kann leider nicht berücksichtigt werden, weil er kein Mitarbeiter des Betriebes ist.
Da S nun schon fast ein Jahr dort arbeitet, hat er auch gehofft übernommen zu werden und dass er dann zum Betrieb gehört. Stattdessen aber darf er weiter als Zeitarbeiter dort arbeiten und wartet darauf auf endlich in einem Betrieb übernommen zu werden.
Ist die Zeitarbeit nicht eigentlich dafür da, dass Leute irgendwann in einem Betrieb einen festen Job bekommen? S ist nun schon seit 5 Jahren in dieser Zeitarbeitsfirma und wird alle 12- 14 Monate in einen anderen Betrieb geschickt. Was kann S machen? Ist es wirklich so, dass ein Zeitarbeiter nicht Bestand eines Betriebes ist und er sich deswegen nicht auf eine interne Stelle bewerben darf?
Da hilft nur Trick 17: Er muss jemanden aus dem Betrieb finden, der sich für ihn einsetzt und ein gutes Wort für ihn einlegt. Aus eigenem Antrieb kommt er da nicht alleine rein, da kann er sich auf den Kopf stellen. Mein Bruder war eine Zeit lang in einer Leihfirma beschäftigt und er wurde dann auch in einem bestimmten Betrieb eingesetzt. Er wurde da nur fest eingestellt, weil ein älterer Mitarbeiter, der kurz vor der Rente war, sich massiv für ihn eingesetzt hat, dass er übernommen wird.
Er hat in meinem Bruder nämlich Potential gesehen und wollte ihn als seinen Nachfolger im Betrieb bestimmen was die Aufgaben angeht. Nur weil dieser (ehemalige) Mitarbeiter da ziemlich hartnäckig gewesen ist, wurde mein Bruder eingestellt und hat direkt einen unbefristeten Vertrag bekommen. Ohne Einsatz von Innen kann man da nichts machen, da helfen auch keine Bewerbungen. Wie so oft läuft es hier nur über Vitamin B.
Der Name interne Stellenausschreibung sagt ja im Prinzip schon aus, das sich auf diese nur die Mitarbeiter des Unternehmens bewerben dürfen, denn diese sind intern. Ein Zeitarbeiter ist immer noch ein externer Mitarbeiter, der zwar im Betrieb eingesetzt ist, aber nicht zum eigentlichen Mitarbeiterstamm gehört.
Es gibt viele Firmen, die das nicht so eng sehen, wenn sich ein Zeitarbeitnehmer auf eine interne Stellenausschreibung bewirbt, aber dennoch hat man kein Anrecht darauf das man dann berücksichtig wird. In anderen Betrieben wird da strikt unterschieden.
Im Endeffekt kann S nur zwei Dinge tun, darauf hoffen, das sich kein geeigneter interner Bewerber meldet und die Stelle dann auch extern ausgeschrieben wird, dann kann er sich ganz normal bewerben oder aber er sucht sich jemanden der bereits jetzt ein gutes Wort für ihn einlegt, ein entsprechender Abteilungsleiter oder Teamleiter, der eben auch etwas zu sagen hat.
Die Stellenbeschreibung war doch eindeutig Intern gekennzeichnet. Wenn der Zeitarbeiter nicht direkt angestellt ist sondern über eine andere Firma, dann gehört er nicht zu dem Internen Bereich und kann sich zwar bewerben muss aber nicht berücksichtigt werden. Hat man jemanden der ein gutes Wort einlegt, kann man darüber hinweg sehen aber nicht selten sind diese internen Stellenausschreibungen auch nur noch per Forma und vorher schon unter der Hand vergeben worden bzw. zielen auf eine ganz bestimmte Person ab.
Zu dem Thema Zeitarbeit gibt es übrigens auch ein neues Gesetz. Dass jemand 5 Jahre dort beschäftigt ist und von A nach B gezerrt wird ist noch machbar, aber nur noch für 12 Monate. Alles was darüber hinaus geht muss vom Betrieb direkt angestellt werden und damit ist man aus der Zeitarbeitsnummer heraus. Damit will man vermeiden was deiner Bekannten passiert und man immer von A nach B geschickt wird nach einer begrenzten Zeit. Denn darunter waren auch nicht wenige schwarze Schafe, die eine Unterbrechung von wenigen Tagen oder Monaten gemacht haben und ihre Leiharbeiter dann in den alten Betrieb wieder geschickt haben und es damit von vorne begonnen wird. Auch das geht mit dem neuen Gesetz nicht mehr und vorherige Dienstzeiten bei dem Arbeitgeber werden mit einbezogen in die Regelung mit den 12 Monaten.
Was man aber versuchen kann als Leiharbeiter wenn man eine feste Übernahme durch den Kunden wünscht ihm das klar machen. Denn die Leiharbeiter sind für die Kunden teurer als wenn sie diese direkt anstellen zum gleichen Stundenlohn. Das kommt daher, dass natürlich die Zeitarbeitsfirmen ebenfalls mit verdienen und somit in der Regel auch 25-100% mehr pro Nase gezahlt wird, als hinterher auf dem eigenen Lohnzettel erscheint. Passt die eigene Leistung und der Kunde ist zufrieden, dann kann man diese Karte ausspielen denn die Arbeitgeber sind natürlich auch daran interessiert ihre Ausgaben zu senken und Kosten zu sparen.
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