Welche Themen beim Smalltalk besser vermeiden?

vom 11.12.2016, 04:03 Uhr

Ich tue mich noch immer sehr schwer, Smalltalk zu führen. Mittlerweile fällt es mir schon leichter, als früher, weil ich dann einfach nicht mehr so aufgeregt bin, wenn ich mit "neuen" Menschen spreche und erst einmal losplappern kann. Allerdings muss ich dann nach einigen Sätzen schon nachdenken - und da bin ich mir oft unsicher.

Ich frage mich, über welche Themen man beim Smalltalk besser nicht sprechen sollte und was hingegen beim Smalltalk immer geht. Wisst ihr einige Tipps? Oder sollte man so etwas auch immer von der Art der Person abhängig machen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich würde bei Smalltalk nicht gleich so persönliche Dinge fragen. Wie eben ob die Person Kinder hat und verheiratet ist. Ich würde erst einmal über Belangloses sprechen. Oftmals kann man sich da auch den Anlass zu nutzen machen, bei dem man auf die Person getroffen ist.

Im Laufe des Gesprächs erfährt man dann ja auch mehr über die Person und kann vielleicht so auch schon heraus finden, welche Fragen man stellen kann und was sicherlich doch zu persönlich ist. Zumindest würde ich es dann so machen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich würde kein Gespräch über Politik und Religion anfangen und auch keine Storys über die persönliche Krankengeschichte rauskramen (oder fragen) und ich finde, auch solche Details wie die sexuelle Orientierung haben da nichts drin verloren.

Ich finde am dankbarsten sind Gesprächsthemen, die total offensichtlich sind. Wenn ich auf den Bus oder die Bahn warte und mit jemandem spreche (oder wenn ich durch die Bahn verspätet zu einem Treffen erscheine), dann bietet es sich ja förmlich an, über die Erfahrungen mit der Deutschen Bahn zu sprechen und wie chaotisch und nervtötend sie doch sein kann.

Wenn man zusammen mit jemandem studiert, kann man doch bequem über die Erfahrungen mit anderen Dozenten, Kursen und vielleicht sogar Fächern sprechen. Zu persönlich ist das Thema ja nicht. Wenn man sein Kind von der Kita abholt und man trifft eine andere Mutter, dann wäre das ein ideales Thema. Über Politik oder Religion zu sprechen ist in meinen Augen aber ein zu gefährliches Minenfeld, selbst wenn man gerade aus einer Kirche kommt und dabei zufällig jemandem über den Weg läuft.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es kommt natürlich darauf an, ob man sich mit fremden Leuten über Smalltalk unterhält oder mit Bekannten und wie man im Allgemeinen zueinander steht. Langjährige Freunde führen ja trotzdem irgendwie einen Smalltalk und da kann es auch Themen geben, die zu vermeiden sind. Während bei Bekannten es vielleicht deutlich mehr Themen gibt, denen man sich nicht widmen sollte.

Also unter uns Freunden ist Politik ein heißes Thema. Denn bei mir im Freundeskreis sind mittlerweile alles AFDler, die vorher SPDler, CSUler & Co waren. Alle wählen nächstes Jahr die AFD. Wenn dann jemand noch immer die Linke wählt, dann kann das schon zu hitzigen Situationen führen. In meiner Familie sieht es ähnlich aus 90 Prozent werden die AFD wählen. Dann gibt es eine Verwandte die Merkel gut findet und diese wählt. Ja, die wird auch nicht mehr eingeladen. Thema durch!

Somit kann ich mir vorstellen, dass Smalltalk bei politischen Themen echt gefährlich werden kann. Auch finde ich, dass sehr persönliche Dinge in Gesprächen a la Smalltalk nichts zu suchen haben. So beantworte ich keine intimen Fragen rundum meine Sexualität, die zu sehr ins Detail geht. Mein Freund im Übrigen auch nicht. Wir antworten zwar so nach dem Motto " der Sex ist gut", aber gehen garantiert nicht ins Detail.

Wir sind schon sehr offenherzig, sodass man durchaus sagen kann, dass man uns alles auch im Smalltalk fragen kann. Vorausgesetzt man kennt sich. Doch es gibt Grenzen, die in vielen Themen nicht zu sehr ins Detail gehen dürfen.

Bei mir fremden Personen muss man kaum mit mir ein Smalltalk anfangen, weil ich mit Fremden gar nicht wirklich spreche. Ehe ich etwas von mir preisgebe, vergehen Monate, Wochen usw. Ich lerne eine Person so gut schon kennen, dass ich genau weiß, was ich von der Person zu halten habe, ehe ich überhaupt etwas von mir preisgebe. Ich bin da zu tief in verschiedenen Milieus gewesen, beruflich, als das ich leicht vertraue. Neutorische Ausspäher, Lügner usw. Ich kenn das alles!

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Kommt doch ganz darauf an in welchem Rahmen das ganze stattfindet. Auf der Firmenfeier mit Familie ist das Thema Familie sicherlich kein Tabuthema, wenn man aber in einer Kinderwunschklinik sitzt ist das vielleicht nicht unbedingt das richtige Thema.

Was gar nicht geht und nie etwas zu suchen hat sind Religiöse Themen und Thesen die aufgestellt werden wie auch Krankheitsgeschichten oder Dinge die in die sexuelle Neigung gehen. Dazu kennt man sich einfach nicht gut genug und kann schnell einen schlechten Eindruck vermitteln. Mit politischen Dingen sollte man sich ebenfalls bedeckt halten wenn es nicht nur auf Fakten basiert, eigene Meinungen führen auch schnell dazu, dass man sich in die Nesseln setzt.

Aber man muss es einfach vom Rahmen abhängig machen und von der jeweiligen Person mit der man das ganze anfangen möchte. So sind bestimmte Themen nicht immer ein Tabuthema und wer auf einem Swinger Treffen nichts von seiner sexuellen Neigung berichten möchte und das als Tabuthema dort ansieht, stattdessen mit Frau und Kindern hausieren geht und über seine berufliche Tätigkeit spricht, der hat definitiv etwas falsch gemacht dabei.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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