Wie am besten traurige Stimmung aufheitern?

vom 12.12.2016, 12:49 Uhr

Gerade jetzt vor Weihnachten geraten ja viele Menschen auch in ein regelrechtes Stimmungstief. Die Gründe hierfür sind sehr unterschiedlich ausgeprägt, aber ohne diese zu kennen, da kann man auch nur schwer hilfreich zur Seite stehen. Wie helft ihr denn traurigen Menschen, so ihr diesen denn begegnet? Hinterfragt ihr sofort den Grund ihrer Verstimmung und mit welchen Mitteln gelingt es euch denn vielleicht, eine traurige Stimmung zumindest etwas aufzuheitern?

» guetlich » Beiträge: 121 » Talkpoints: 75,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Am besten ist es, den Fokus weg von dem Negativen zu lenken und hin zum Positiven. Wofür bin ich dankbar? Welche Menschen liebe ich? Welche Menschen lieben mich? Was habe ich schon schönes erlebt? Worauf freue ich mich? Wo unser Fokus liegt, dorthin fließt unsere Energie.

Eine schöne Methode ist auch, mal für einen Moment die Augen zu schließen und ganz genau auf die Empfindungen, die man gerade spürt, zu achten. Was für ein Geruch liegt in der Luft? Ist der der Geruch von Maronen und gebrannten Mandeln auf dem Weihnachtsmarkt? Achte auf die fröhlichen, wild durcheinander redenden Stimmen, vernimmst du auch ein Lachen? Wie fühlt sich der Stoff deines Pullovers auf der Haut an? Achtsamkeit, oder auch Mindfulness, bewirkt Wunder, ich spreche aus eigener Erfahrung.

» Jungle » Beiträge: 9 » Talkpoints: 2,90 »


Zwanghaft traurige Stimmungen aufzuheitern gelingt meistens nicht so recht. Entweder schafft man es aus der Situation heraus, oder eben nicht. Wenn jemand traurig und verstimmt sein will, dann kann man da meistens nicht viel machen. Ich finde es dann viel schlimmer, wenn jemand auf Krampf lustig sein will.

Was man tun kann ist aber, dass man sich mal vor Augen führt, wie gut es einem eigentlich geht. Und bedenken, was man eigentlich alles hat und nicht, was man nicht hat. Die Weihnachtszeit ist eigentlich recht angenehm, warum sollte man also traurig sein? Man kann Kerzen anzünden und für eine schöne Stimmung sorgen, man kann Glühwein schlürfen und Winterspaziergänge machen, man kann mit der Familie zusammen sitzen (das kann man auch so, aber an Weihnachten trifft man sich nun einmal meistens). Und all diese Situationen kann man doch genießen.

Klar, Menschen die zu der Zeit allein sind, die haben es schwer. Aber was will man da machen? Denen könnte man maximal Gesellschaft leisten, wenn sie das denn wollen. Aber selbst diese Menschen werden wohl Freunde oder Familie haben, die sie kontaktieren können. Weihnachten ist da doch ein guter Anlass.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich denke auch, dass es eher schwierig ist traurige gestimmte Menschen aufzuheitern. Aber es kommt sicherlich auch darauf an, warum diese Traurigkeit besteht. Ich denke, dass man da nur versuchen kann, etwas Mut zu machen und die Person vielleicht auch etwas aus dem Loch heraus zu holen, in dem sie gerade steckt.

Aber gerade zu Weihnachten wird oft manches eher bewusst, was man ansonsten vielleicht ganz gut verdrängen oder überspielen kann. Gerade, wenn man vielleicht auch ganz alleine ist und keine Angehörigen mehr hat. Da ist es dann sicherlich schwierig, irgendetwas zur Aufheiterung zu sagen oder zu machen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich bin selber ein Mensch, der gerade zur Weihnachtszeit immer in ein emotionales Tief fällt. Oft ist es, wenn Menschen einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen mussten und Menschen nicht mehr da sind, die dieses Fest mit einem gefeiert haben und da werden diese Menschen besonders vermisst. Mich lässt man da am besten in Ruhe und geht ganz normal mit mir um. Sobald man darauf zu sprechen kommt, breche ich meist in Tränen aus, wie schon beim Schreiben dieses Beitrags, weil ich alleine schon daran denke, warum ich in ein Stimmungstief falle.

Aufheitern ist da genauso schlimm, wie Mitleid oder Trost. Einfach mit dem Menschen ganz normal umgehen hilft zumindest mir am meisten.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich bin schlecht im Aufheitern und kann gerade bei Erwachsenen auch nicht so ganz nachvollziehen, wieso man jede auch nur ansatzweise negative Stimmung immer sofort "wegmachen" muss. Oft habe ich sogar den Eindruck, dass es hier gar nicht darum geht, dass sich der Betroffene besser fühlt, sondern dass sich seine Umwelt unangenehm berührt ist, dass jemand erkennbar Emotionen hat, die nicht zu der glatten, perfekten, stets gut gelaunten Fassade passen, die die meisten von uns in der Öffentlichkeit zeigen.

Gerade unter Freunden sollte man meiner Meinung nach auch mal traurig, frustriert oder melancholisch sein dürfen, ohne dass diese mit allen Mitteln versuchen, diese unangenehmen Stimmungen ungeschehen zu machen. Zudem macht es einen Unterschied, ob man vielleicht nur schlecht gelaunt ist, weil man seit Wochen die Sonne nicht mehr gesehen hat oder ob man um einen geliebten Menschen trauert, ohne den Weihnachten nur noch eine Abfolge von Pflichtübungen ist. Ich bin heute noch froh, dass niemand versucht hat, mich mit Plattitüden, Sprüchen, und "Du musst mal wieder unter Leute" versucht hat aufzuheitern, als ich diverse Verwandte beerdigen musste.

Wenn es sich jedoch nicht um den Weltuntergang handelt, sondern schlicht nur um Weihnachtsterror-bedingten Frust, kann ich mir allerdings vorstellen, dass es hilfreich sein kann, den Menschen ein bisschen abzulenken, indem man etwas ganz und gar Un-weihnachtliches macht. Wenn man schon weiß, dass eine Person gerade in dieser Zeit im Jahr zu Melancholie neigt, halte ich es für sinnlos, gerade dann den Weihnachts-Overkill auszupacken und die Person zum Verzehr von Glühwein unter Beschallung von "Last Christmas" zu nötigen, wenn diese eigentlich eher Bock auf einen Action-Film-Marathon mit viel Blut und Morden hätte.

» Gerbera » Beiträge: 11315 » Talkpoints: 48,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Es hängt doch ganz stark von der Ursache ab, also warum man die traurige Stimmung hat. Da du schon einige Beiträge mit Themen wie "mangelnder Lebenssinn" und dergleichen veröffentlicht hast, vermute ich eher, dass du eine depressive Stimmung meinst und die kann man gar nicht mit trauriger Stimmung nach einer versemmelten Klausur vergleichen oder wenn ein Kuchen misslungen ist.

So eine depressive Stimmung kriegt man nicht mal eben mit der Lieblingsmusik weg oder mit einem Spaziergang an der frischen Luft. Da muss man schon härtere Geschütze auffahren, nachdem ärztlich alles abgeklärt worden ist und körperliche Ursachen wie die Schilddrüse oder Vitamin D Mangel ausgeschlossen werden konnten.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Kommt doch ganz drauf an. Begegnet mir jemand wildfremdes auf der Straße, dann mische ich mich dort nicht ein und frage nach dem Grund und spiele den emotionalen Mülleimer. Geht mich auch nichts an, jeder hat sein Päckchen zu tragen und ich finde es schon sehr anmaßend, wenn sich dann jeder einmischt und krampfhaft versucht einen aufzumuntern ohne die Hintergründe zu kennen und auch zu verstehen.

Allgemein dieses krampfhafte aufmuntern finde ich einfach nur fürchterlich. Warum kann man den Menschen das nicht einmal lassen? Manche brauchen das, damit sie hinterher auch wieder damit besser zurecht kommen. Es muss nicht immer jeder lachend und strahlend durch die Welt ziehen und traurige Phasen gehören in jedes Leben.

Auch wenn man es kurzzeitig schafft, dass eine Person das ganze für 2 Minuten vergisst und auch lacht bzw. erfolgreich verdrängt hat, bleibt das Grundproblem doch noch bestehen. Solang man das nicht angeht und anpackt, wird das immer wieder kommen und ich sehe mich auch nicht als den Therapeuten der Menschheit, der dafür zuständig ist mit jedem seine Probleme und Ursachen dafür zu ergründen. Darauf müssen die Menschen mal selbst kommen oder sich entsprechende Fachpersonen suchen, die dafür bezahlt werden sich das ganze Drama anzuhören.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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