Fortschritte von Baustelle als Erinnerung dokumentieren?

vom 17.12.2016, 20:21 Uhr

Bei einer Bekannten war vor ein paar Monaten eine Baustelle. Es haben auch alle Helfer immer mal Fotos und auch kurze Videos von den Aktionen und Arbeiten gemacht. Sie wollten so die Fortschritte festhalten und sie eben als Erinnerung behalten.

Als meine Bekannte dies nun erzählte und auch Bilder zeigte, meinte eine Freundin gleich, dass sie doch sicherlich viel schneller fertig geworden wären, wenn sie eben nicht so oft mal Fotos oder ein Video gedreht hätten. Das wäre ja alles von der Arbeitszeit abgegangen und würde doch nur unnötig aufhalten.

Meine Bekannte hat aber gesagt, dass die Fotos eigentlich meist nach Feierabend entstanden sind, um eben das geschaffte Tagespensum zu dokumentieren. Die Videos entstanden zwischendurch mal und gingen auch nie lange. Auch wurde dies meist von jemandem gemacht, der eben gerade nichts anderes zu tun hatte.

Könnt ihr verstehen, dass man Angst hat, die Arbeit langsamer zu schaffen, nur weil man die Fortschritte dokumentiert? Würdet ihr Fortschritte bei einer Baustelle nicht als Erinnerung festhalten wollen? Meint ihr auch, dass man da Angst haben muss, nicht schnell genug fertig zu werden?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe eigentlich nur die alte Wohnung fotografiert, bevor sie umgebaut wurde, damit ich später sehen kann, wie sie früher aussah. Die Fotos habe ich auch auf Facebook gestellt, aber so, dass nur ich sie aufrufen kann. Auch habe ich noch einige Fotos vom Badezimmer und vom WC, nachdem dort die Fliesen von den Wänden geschlagen wurden und dies sieht echt grausam aus.

In unserem Landhaus gab es auch schon einen Schimmelbefall und dort habe ich alles dokumentiert, weil schlampig gearbeitet wurde und ich nachher auch einen Einwand gemacht habe. Für solche Fälle sollte man auch immer vorsorgen.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich kann mir schon vorstellen, dass das beim Bau durchaus auch motivierend sein kann, wenn man Bilder macht und diese dann nach Feierabend ansieht. Immerhin sieht man dann genau, was man geschafft hat, was man sonst vielleicht gar nicht so sehen würde und dann lässt vielleicht auch die Motivation für schnelle Arbeit nach, wenn man keinen Fortschritt zu sehen scheint. Beim eigenen Bau würde ich wahrscheinlich aus diesem Grund auch Bilder machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich glaube ich würde da vorher-nachher-Bilder machen, damit man das besser vergleichen kann. Also wenn ich zum Beispiel an einer Baustelle beteiligt wäre, dann hätte ich gar keine Lust, wenn ich während der Arbeit fotografiert oder gefilmt werden würde. Gut, es würden alle mit anpacken, aber ich würde verschwitzt und schmutzig und dementsprechend ungepflegt aussehen und davon möchte ich gar keine Fotos haben, auch wenn wie gesagt alle Bauhelfer so herumlaufen würden und ich kein Einzelfall wäre.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Schon ein wenig verwirrend, wie kann es auf einer Baustelle Menschen geben die nichts zu tun haben und nur herum stehen, dass man sie mit der Videokamera und dem Fotoapparat oder dem Smartphone los schickt, damit sie Bilder machen? Solche Personen würde ich mir gar nicht erst dazu holen, die den lieben langen Tag nur am herum stehen sind und nicht mit anpacken, damit es mal fertig wird.

Auch ist es nicht jedem Recht, dass er fotografiert und aufgenommen wird bei der Arbeit. Ich hoffe da wurde sich vorher auch die Zustimmung eingeholt ansonsten hat man wunderbar das Recht am eigenen Bild verletzt, setzt dem ganzen nur noch die Krone auf wenn das hinterher auf Facebook und Co verbreitet wird. Mit mir hat man damit jedenfalls keine Freude, wenn vorher nicht meine Zustimmung eingeholt worden ist auch nicht vor einer Veröffentlichung die schnell gemacht ist. Dafür tragen diese Personen dann auch die Konsequenzen.

Würde man mehr Zeit in die Arbeit stecken anstatt den ganzen Tag mit Bildern durch die Welt zu laufen geht es deutlich schneller voran. Wird dann auch noch gesagt, halte die Kelle so damit es das perfekte Foto gibt und man darf Modell stehen anstatt zu arbeiten, behindert das umso mehr. Das einzige was an meinen Baustellen dokumentiert wird, sind die Vorher und Nachher Bilder wie auch Aufnahmen von möglichen Baupfusch um so etwas in der Hand zu haben.

Personen die arbeiten und andere Dinge als Erinnerung, brauche ich jedenfalls nicht und schon gar nicht Bilder für Facebook mit "schau was ich heute gemacht habe" zum profilieren. Und wer nach Feierabend noch die Kraft und Zeit hat in den Bildern zu wühlen der hat einfach nicht genug gearbeitet, denn wer richtig anpackt der ist für solch einen Blödsinn zu Müde und freut sich nur noch auf eine Dusche, etwas zu Essen und sein Bett.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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