Abkürzungen für Prominente ein Unding?

Bei uns in Österreich ist KHG immer Karl-Heinz Grasser. Das weiß inzwischen jeder. Neu ist VdB für Herrn Van der Bellen. Darüber war ich fast überrascht. In Deutschland habe ich so etwas noch nie gehört, oder nennt jemand Angela Merkel Frau AM?

Findet Ihr solche Kürzel für Prominente passend oder ist dies eher unpassend? Kürzt Ihr auch lange Namen von Prominenten ab oder eher nicht?

Im politischen Bereich habe ich das noch nicht gesehen, wobei ich den zugegebenermaßen auch nicht wirklich im Auge behalte. Aber bei z.B. Schauspielern sind Spitznamen und Abkürzungen ja oft Gang und Gäbe, gerade bei längeren Namen. So wird aus Tom Hiddleston oft "Hiddles", und bekannte Gruppen werden hin und wieder mit den Anfangsbuchstaben zusammengefasst, z.B. bei Supernaturalfans "J2M" für Jared Padalecki, Jensen Ackles und Misha Collins.

Wenn die Abkürzungen so oft benutzt werden, sind sie den meisten dann ja auch geläufig, oder man kann sie sich erschließen. Von daher finde ich es in Ordnung, sie so zu benutzen. Selbst tue ich es eher selten, aber hin und wieder habe ich auch keine Lust, alle Namen auszuschreiben, und kürze dann eben auch.

Also bei deutschen Politikern gibt es das auch, wenn auch nicht so verbreitet. Ich habe schon häufiger mitbekommen wie die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen einfach mit VdL abgekürzt wird, besonders bei schriftlichen Nachrichten. Mich stört das jetzt nicht besonders und der Name ist ja auch ziemlich lang. Gerade wenn es um die Bundeswehr geht, weiß man ja auch, wer damit gemeint ist, wenn diese Abkürzung verwendet wird.

Ich kenne diese Kürzel für Namen nicht. Auch würde ich mich da wohl schwer tun, zu wissen wer denn damit gemeint ist. Wenn nicht gerade dabei steht, dass es sich um Minister oder sonst wen handelt. Ich denke, dass sich solche Namenskürzel hier auch eher nicht so durchsetzen würden.

Ein "Unding", welches mich zu moralischer Entrüstung treibt, sind Abkürzungen von Namen bekannter Menschen definitiv nicht. Ich finde es außerhalb von Klatschblättern ("Brangelina") auch in der Öffentlichkeit nicht besonders verbreitet, und ob auf dem Teleprompter einer Nachrichtensendung nun vdL oder von der Leyen steht, kann mir schließlich auch egal sein.

Generell empfinde ich es als seriös und korrekt, wenn man über Menschen unter Verwendung ihres richtigen Namens spricht oder schreibt, aber ehrlich gesagt ist es mir völlig egal, ob man nun beispielsweise darüber klatscht, ob der Herzog William und die Herzogin Catherine von Cambridge noch ein Baby bekommen oder "Kate und der Willi".

Zudem ist es außerhalb der Top Ten der bekanntesten Menschen der Welt in meinen Augen auch deshalb empfehlenswert, die Namen auszuschreiben, damit auch jeder weiß oder zumindest nachschlagen kann, wer denn der KHG ist. Und in Fankreisen ist es wieder etwas anderes, da man durch mehr oder weniger knuffige Abkürzungen das Gefühl bekommen kann, quasi zum inneren Kreis der Hiddle-Fans zu gehören, und innerhalb dieser Gruppen sowieso jeder im Bilde ist, dass man hier einen Schauspieler anhimmelt, und nicht den zufällig gleichnamigen Hausmeister des British Museum in London.

Ich finde es schon traurig, wenn man jemanden nicht bei seinem Namen nennen kann und daraus etwas anders macht und es Abkürzt. Für mich hat das ebenfalls etwas von Klatschblatt und bewegt sich auf dem gleichen Niveau, wie im Kindergarten wenn man sich Spitznamen an den Kopf klatscht da jemand meint der Name ist zu lang.

Ich denke man sollte einfach damit zurecht kommen, dass es lange Namen gibt und wenn man einen entsprechenden Job hat der im schriftlichen Bereich ist, dann hat man das auch auszuschreiben. Auf mich wirkt eine Zeitung die von vdL vor von der Leyen und mit KHG für den Karl-Heinz Grassner um sich wirft, nicht sonderlich seriös. Egal ob Prominent oder nicht, dass hat in meinen Augen einfach nichts verloren, wirkt albern und kindisch.

Mir geht es auch auf die Nerven, dass mein voller Name auch gerne eingekürzt wird und am Ende nicht mehr mein Name ausgeschrieben oder gerufen wird, sondern es einfach bei zusammen gestückelten Initialen bleibt. Bei meinem Sohn das gleiche, anstatt ihn beim Namen zu rufen kommt da auch ein "vW" nicht selten vor oder auch "FvWGiHudhM", kaum auszusprechen von der Schriftform mal ganz zu schweigen was schon an eine Wortvergewaltigung grenzt.

Ich habe es ehrlich gesagt noch nicht so mitbekommen, dass es für Prominente diese Abkürzungen gibt. Vielleicht interessiere ich mich dafür aber auch einfach zu wenig für die Klatschpresse. Bei Politikern habe ich diese Abkürzungen aber auch noch nicht wahrgenommen und wenn ich etwas von Politikern in den Medien gehört oder gelesen habe, dann wurde immer der komplette Name genannt. So finde ich es auch besser, auch wenn manche Namen natürlich schon lang sind.

Ich habe es auch noch nicht erlebt, dass irgendwelche Prominente in Deutschland mit Abkürzungen bedacht werden. Und diese Abkürzungen, ja sogar die vollen Namen, die der Thread-Ersteller erwähnt hatte, und welche ja Prominente aus Österreich sein sollen, habe ich noch nie gehört.

Ich kenne Abkürzungen allerdings bei mir im beruflichen Umfeld. Und wenn man dort Jemanden mit einer derartigen Abkürzung belegt, dann zeugt es immer von Distanz. Nicht unbedingt Missachtung, aber doch schon eine Distanz. Abkürzungen im Allgemeinen kenne ich sowieso nur für Parteien oder Organisationen, oder auch für manche Tätigkeiten, aber für Personen wirklich so gut wie gar nicht.