Wie findet man kindertauglichen Hund in Not?

vom 14.12.2016, 16:34 Uhr

Wenn man bei uns ins örtliche Tierheim geht, wird man als Familie mit Kindern nicht gerne gesehen. Wortreich wird hier argumentiert, dass entweder der und der Hund absolut nicht zu Kindern passen oder aber dass man der Meinung sei, Familien mit Kindern würden sich nach deren Erfahrung nicht gut genug um Tierheimhunde kümmern und man würde lieber an Paare, Singles oder ältere Herrschaften vermitteln. So weit so schlecht. Man mag nun davon halten was man will, aber die Grundsituation ist nun leider nicht zu ändern.

Wenn man sich als Familie nun einen Hund anschaffen, möchte, der möglichst kinderlieb ist und trotzdem irgendwie in die Notlage geraten ist, nicht im ursprünglichen Zuhause bleiben zu können, dann ist guter Rat teuer. Wo würdet ihr euch umsehen? Wie findet man seriöse Angebote? Schließlich möchte man als Familie weder einen Hund bekommen, der sich im Nachhinein vielleicht als aggressiv gegen die Kinder heraus stellt oder womöglich sogar gestohlen wurde. Wie findet man seriöse Anbieter, möglichst in der Nähe des Wohnorts ohne stundenlang sinnlos und planlos drauf los zu suchen? Kennt ihr vielleicht sogar eine spezielle Seite, die solche Hunde auflistet?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich den Zeitpunkt schon mal sehr ungünstig finde, um einen Hund zu suchen. Vor Weihnachten werden da sicherlich viele Tierheime oder Hilfsorganisationen vorsichtig sein. Denn noch immer landen viele Tiere unter dem Weihnachtsbaum, um anschließend wieder im Tierheim abgegeben zu werden.

Auch kann ich deine Erfahrungen nicht bestätigten, die du im Tierheim als Familie gemacht hast. Ich denke, dass längst nicht jedes Tierheim etwas gegen Familien mit Kindern hat. So haben wir unseren damals problemlos aus dem Tierheim bekommen. Man kann nie sagen, ob sich ein Hund nicht doch mal aggressiv den Kindern gegenüber verhält. Es spielt immerhin eine große Rolle, wie die Kinder sich dem Hund gegenüber benehmen. Wenn sie ihn ziehen und zwicken und ihm vielleicht weh tun, wird er sich das nicht ewig gefallen lassen. Da spielt sicherlich die Erziehung der Kinder und des Hundes eine Rolle.

Es gibt so viele Tierschutzvereine und Organisationen, die froh sind, wenn sie ihre Hunde gut vermittelt bekommen. Überall im Internet kann man diese finde. Auf Facebook wird man damit quasi auch überschüttet. Manchmal muss man eben auch etwas weitere Fahrtstrecken in Kauf nehmen. Ich denke ja auch mal nicht, dass es bei euch in der Gegend nur dieses eine Tierheim geben wird. Ich würde es daher noch in einem anderen versuchen oder eben im Internet nach Adressen in der Nähe schauen, wenn ihr nicht weiter dafür fahren wollt.

Bei einem Hund, der mal in Not geraten und es nicht gut hatte, kann es immer sein, dass er irgendwelche Schäden davon getragen hat. Vielleicht extremen Futterneid oder irgendwas anderes. Damit muss man rechnen, wenn man sich für so ein Tier entscheidet. Aber natürlich gibt es auch Welpen, die in Tierheimen oder ähnlichem sitzen und auf ein Zuhause hoffen. Da wäre dann ein Welpe sicher am besten geeignet. Aber natürlich kann sich da auch irgendwann das ein oder andere Problem heraus kristallisieren. Das sollte man alles bedenken, wenn man sich ein Tier anschaffen möchte, dass es vielleicht nicht immer gut gehabt hat.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Der Zeitpunkt für mein Post ist nicht gerade glücklich gewählt. Vor Weihnachten würde ich auch keinen Hund anschaffen, das wäre auch aus erzieherischer Sicht ein falsches Signal für meine Kinder. Aber das wissen sie auch, dass ein Tier kein Geschenk ist.

Wir hatten letzten Frühling im Tierheim nachgefragt und obwohl da Weihnachten ganz weit weg war, wurden wir abgewiesen, wegen der Kinder. Natürlich sind da längst nicht alle Tierheime so, wir haben leider das Pech. Andere Leute sollten es natürlich an anderen Orten zuerst im Tierheim probieren, das ist klar.

Andere Tierheime gibt es bei uns nicht wirklich, weil eben alles so gut es geht zentral über dieses eine große organisiert wird. Kleinste andere Initiativen gibt es bei uns in der Gegend, aber die hatten bislang nichts passendes dabei.

Auf die Idee mit Facebook bin ich noch gar nicht gekommen. Danke dafür. Aber da ich auf Facebook nur sehr wenig mache, ist mir da auch noch nichts an Angeboten oder geteilten Hinweisen untergekommen. Aber vielleicht muss ich da einfach gezielt suchen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Mit den suchen im Internet wäre ich vorsichtig und auch auf Facebook. Denn darüber verbreiten die Vermehrer auch ihre Hunde, genauso wie die Hunde aus den Zuchten aus dem Ausland dort angeprangert werden. Dort kannst du auch nicht sicher sein, dass du einen Kinderlieben Hund bekommst der wirklich aus einer Notlage heraus gekommen ist und auch das hält was er verspricht.

Tierheime ist eigentlich schon eine Anlaufstelle, aber auch in vielen anderen Regionen ist das so, dass man komisch angeschaut wird wenn man dort mit Kindern nach einem Hund fragt. Die Aussagen die du bekommen hast kenne ich ebenfalls und habe ich auch schon so mitbekommen, wenn sich dort Familien für Tiere interessiert haben. Leider ist es aber auch häufig so, dass die Hunde im Tierheim kein tolles Leben hinter sich hatten, nicht alle an Kinder gewöhnt sind und sich mit diesen auch verstehen. Damit muss man rechnen, gerade bei älteren Hunden die aus Vernachlässigung stammen würde ich das auch niemanden mit kleinen Kindern mit nach Hause geben die keine Erfahrungen mit einem Hund vorweisen können.

Aber es gibt viele private Organisationen die sich mit der Tierhilfe beschäftigen und auch Pflegestellen, die solche Tiere dann aufnehmen wenn das Tierheim überfüllt ist und keinen Platz mehr hat. Normalerweise bekommt man darüber auch Informationen aus dem Tierheim aber man kann sich auch im Internet selbst auf die Suche begeben, ob es dazu in deiner Region etwas gibt. Dort bekommt man den Hund auch nicht in die Hand gedrückt und er ist weg, da sieht man sich das ganze an wie miteinander umgegangen wird, wie das klappt mit Kindern und das Zuhause wird auch angeschaut bevor da etwas fest gemacht wird. Damit haben beide Seiten mehr Sicherheit, dass es auch klappen kann und nicht der Hund nächste Woche an der nächsten Ecke ausgesetzt wird oder er zurück gegeben werden soll.

Es muss nicht Regional sein, man kann sich ruhig ein wenig weiter weg umsehen. Dann muss man aber auch die Strecke in Kauf nehmen, dass man dort einige male pendeln wird bis eine Entscheidung gefallen ist. Ein Tier schafft man sich aber auch nicht nur für eine Woche an, sondern für viele Jahre und ich würde lieber ein wenig mehr Strecke auf mich nehmen und mehr Zeit investieren, anstatt den erstbesten Hund der mir zusagt auch ausgehändigt zu bekommen und hinterher festzustellen, es klappt überhaupt nicht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich hätte prinzipiell kein Problem damit, auch mit dem Auto einige Kilometer zurück zu legen, um ein weiter entferntes Tierheim aufzusuchen. Ich bin nur bisher immer davon zurück gescheut, weil die erste Frage dann wäre: Warum gehen Sie nicht in das Tierheim XY bei Ihnen vor Ort? Und auch für unser örtliches Tierheim ist die Entfernung schon ein Problem. Da wir ein Stück weit weg vom Tierheim wohnen, sind die Mitarbeiter natürlich nicht so glücklich, wenn sie bei der Besichtigung etwas länger als ein paar Stationen U-Bahn fahren müssen.

Das mit der Entfernung war schon damals ein Problem, als mein Partner noch alleinstehend war und sich damals aus genau diesem Tierheim einen kranken Hund geholt hat. Er ist alle paar Wochen zwar mit dem Tier zur ärztlichen Behandlung ins Tierheim gegangen, so dass die dort sehen konnten, dass es dem Hund durch gute Pflege super geht. Trotzdem sind sie nach Hause zu ihm gekommen und hatten sich quasi beschwert, dass die Anfahrt so umständlich sei.

Übrigens hat er damals, als das Tier dann an der Krankheit gestorben ist, mit die er ihn übernommen hat, hätte er aus diesem Tierheim problemlos einen zweiten Hund bekommen, sogar ein Jungtier, wenn er damals gewollt hätte. Da ja bekannt war, dass er sich super um den Problemhund gekümmert hatte, hatten sie ihm quasi einen roten Teppich ausgerollt. Als wir jetzt nachgefragt haben, bekommt er von dort aber kein Tier mehr, weil er mittlerweile Kinder hat.

Als ob jemand durch die Elternschaft plötzlich die Tierliebe an der Garderobe abgeben würde. Das ist schon reichlich absurd. Und dass man ihm damals einen jungen Hund angeboten hat, den er damals aus Zeitgründen abgelehnt hat, zeigt ja, dass auch in diesem Tierheim ab und an Tiere zu vergeben sind, die man problemlos in eine Familie integrieren könnte und nicht nur traumatisierte Beißer.

Und da das Tierheim generell uns als Familie nicht bedienen wollte, gaben sie uns auch keine Adressen von Pflegestellen. Das finde ich total ärgerlich. Klar kann man sich alles und jedes selbst im Internet zusammen suchen. Aber letztlich bleibt dann immer die Frage nach der Seriosität der Menschen, die man da zufällig mit einer Suchmaschine gefunden hat. Eine tolle Webseite kann sich jeder programmieren lassen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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