In stressigen Phasen nur wenig Zeit für Partner haben?

vom 23.09.2015, 20:21 Uhr

In meiner Beziehung gab es durchaus auch schon stressige Phasen, in denen ich nur wenig Zeit für meinen Partner hatte oder mein Partner für mich. Das war vor allem während Klausurenphasen der Fall, aber auch da, als wir beide unsere Bachelorarbeit geschrieben haben.

Da konnte man sich nur wenig sehen und wenn man sich gesehen hat, konnte man kaum effektiv Zeit miteinander verbringen, weil man eben so beschäftigt war. Ich hoffe aber sehr, dass die Zeiten nun vorbei sind, da mein Freund mit seinem Studium fertig ist und wir ja auch zusammen wohnen.

Hattet ihr in eurer Beziehung schon so stressige Phasen gehabt, dass ihr mehrere Wochen lang am Stück kaum Zeit für euren Partner gehabt habt? Haben solche Phasen eurer Beziehung schon einmal geschadet?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Mein Partner hatte während seines Medizinstudiums kaum Zeit für mich und das obwohl wir zusammen gewohnt haben. Er musste immer sehr viel lernen und somit hatte er kaum Zeit oder Kraft noch etwas zu machen. Wobei wir natürlich trotzdem immer mal etwas gemacht haben, aber nun ist es schon schöner, da er einfach mehr Zeit hat. Wir haben das aber trotzdem durchgestanden und sind daran auch gewachsen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das bringt das Leben wohl so mit sich. Dem Chef, der Doktormutter, der mobbenden Kollegin oder dem erkrankten Familienmitglied wird es im Zweifelsfall wohl egal sein, dass man einen Partner daheim hat, der sich langweilt, während man gestresst im Kreis herum rennt. Ich halte solche Phasen also für ganz normal, und eine halbwegs solide Beziehung sollte dies auch aushalten.

Kritisch wird es in meinen Augen eher, wenn ein Partner eher ein ruhiges Leben bevorzugt, während der andere Stress und Drama braucht und zur Not selber kreiert, wenn es gerade ruhig zugeht. Da werden dann Banalitäten im Job oder Studium aufgebauscht und künstlich Stress kreiert. Und wenn der Partner sich dann erkundigt, ob das jetzt ewig so weitergeht, heißt es gleich "Du unterstützt mich auch gar nicht!" Deswegen sollte man meines Erachtens sorgfältig unterscheiden, ob man sich gerade keine Zeit für die Beziehung nehmen kann oder einfach nur nicht will, weil alles andere immer interessanter ist.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Selbstverständlich gab es die bei mir auch und das auch zu genüge. Jedoch muss ich im Nachhinein betrachtet, das meine Klausurenphasen im Vergleich zu dem was später noch an Stress kam, völlig banal sind.

In der Klausurenphase waren es bei mir in der Regel 3-4 Wochen, die stressig waren, wo ich mir aber bewusst immer noch mal einen Tag rausgeschaufelt habe. Die Diplomphase war da schon eine ganz andere Hausnummer, aber auch da habe ich es immer wieder geschafft mir mal einen Tag oder einen halben freizuschaufeln, obwohl ich meine Diplomarbeit praxisorientiert geschrieben habe, ich war also auch noch am Arbeiten nebenbei.

Im Vergleich zu dem, was ich allerdings schon während meiner Arbeitszeit anschließend erlebt habe, war Klausurenphase oder Diplomphase ein Witz, weil da auch immer die Stressphasen absehbar waren, das habe ich während meiner Arbeit nicht immer gesehen und so zog sich das auch gerne mal über Monate, wo ich unter Dauerstress und Strom stand. Manchmal wünschte ich mir da die Uni-Zeit zurück.

Ich muss aber dazu sagen, das es für mich völlig normal ist, das der eine oder auch der andere mal eine stressige Phase im Job hat und es dann auch klar ist, das man sich eben entsprechend wenig sieht, selbst wenn man zusammen wohnt und auch, das der andere oder man selber auch einfach keine Lust mehr auf irgendwelche Unternehmungen hat.

Wichtig finde ich in solchen Phasen, das man weder in die Vorwurfsschiene abgleitet noch irgendwie anfängt zu nörgeln. Viel wichtiger ist es dann, die Zeit die man miteinander verbringen kann, doch einigermaßen sinnvoll zu nutzen und sei es nur das man redet oder die Zeit zu zweit auf der Couch genießt und nicht das man dann auf die Idee kommt, man könne ja in der Zeit die Wohnung zusammen putzen.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke das hatte jeder mindestens einmal oder wenn das noch nicht eingetreten ist, dann wird das noch kommen. Klar gab es das bei mir auch, dass ich mehrere Wochen meinen Partner nicht zu Gesicht bekommen habe da wir uns die Klinke in die Hand gegeben haben. Ich kam wenn er ging und umgekehrt, teilweise auch gar nicht gesehen. Geschadet hat das nichts, ich fand es sogar ganz erfrischend niemanden auf der Pelle zu haben wenn ich nach den Nachtschichten Müde war, einfach nur schlafen zu können ohne reden, ohne dieses gekuschel und sonstige Dinge die Mann manchmal erwartet. Denn dafür hätte ich nicht auch noch den Nerv gehabt.

Anders herum ist das auch vorgekommen, dass meine Partner länger im Einsatz waren oder auf Geschäftsreise und man sich auch über Wochen oder Monate nicht gesehen hat, der Kontakt doch eingeschränkt bis gar nicht existiert hat und dennoch alles beim alten geblieben ist. Das kommt doch auch immer auf beide Partner drauf an, wie sie damit umgehen. Für mich war das "normal" nicht dauerhaft auf meinem Partner zu klemmen und auch mal mehrere Monate alleine klar zu kommen. Jemand der nur auf seinem Partner klebt und es nicht anders kennt als jeden Abend gemeinsam essen, reden, Bett und kuscheln der wird sich dann schwieriger damit tun wenn das von heute auf morgen komplett wegbricht durch eine stressige Phase und auch eher zu Probleme führen wenn man damit nicht gelernt hat umzugehen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich habe einige Jahre eine Fernbeziehung geführt. Da konnte man sich nur an den Wochenenden oder im Urlaub sehen. Wenn ich dann auch noch Prüfungen hatte, kam es auch mal vor, dass wir uns länger gar nicht gesehen haben. Aber teilweise haben wir dann einfach zusammen für meine Prüfungen gelernt.

Ich muss auch sagen, dass ich es durchaus normal finde, dass es mal stressige Phasen gibt und man dann wenig Zeit für den Partner hat. Es macht es sicherlich einfacher, wenn man zusammen wohnt. Da kann man sich dann trotzdem mal sehen. Ich denke, dass es immer darauf ankommt, warum es so stressig ist. Ist es durch die Arbeit oder Prüfungen oder einfach, weil man sich den Stress durch zu viele Freizeitaktivitäten selbst macht und daher kaum Zeit für den Partner findet?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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