Warum kann Abschiebung auf einmal nicht schnell genug gehen?

vom 21.10.2016, 13:52 Uhr

Ich erinnere mich noch an Zeiten, da wurden Zuwanderer nach Deutschland förmlich erfleht, Wirtschaft und Politik forderten mindestens 1 Million Zuwanderer pro Jahr für die nächsten 6 Jahre, ansonsten wären Lebensstandard der Menschen und Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen, nicht mehr gewährleistet.

Aber aktuell denkt die Politik doch nur noch darüber nach, wie noch schneller und noch effizienter abgeschoben werden kann. Was meint ihr denn woher dieser plötzliche Sinneswandel herrührt und wieso die Abschiebungen denn auf einmal nicht schnell genug gehen können?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hast du eine belastbare Quelle dafür, dass irgendjemand relevantes behauptet hat, dass man unbedingt eine Millionen Einwanderer bräuchte, und dass es sich dabei noch um illegale Einwanderer handeln muss? Ich glaube du bringst da etwas gewaltig durcheinander.

Es geht in erster Linie darum, Entscheidungsprozesse schneller zu machen. Wenn das zu lange dauert, erschwert das unter Anderem die Integration und ist eine unnötige Belastung für die Menschen. Ob die Leute hinterher abgeschoben werden oder nicht, hat damit überhaupt nichts zu tun, denn es betrifft sowohl legale und illegale Einwanderer gleichermaßen. Es hat also gar nichts damit zu tun, dass man Leute schneller abschieben möchte, auch wenn eine Beschleunigung der Entscheidungen natürlich auch dazu führt.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Weasel_ hat geschrieben:Hast du eine belastbare Quelle dafür, dass irgendjemand relevantes behauptet hat, dass man unbedingt eine Millionen Einwanderer bräuchte, und dass es sich dabei noch um illegale Einwanderer handeln muss?

Dass die Zuwanderung ein Segen für Deutschland ist, das wird uns doch von morgends bis abends in den Medien eingebleut und ich weiß nicht was du da noch für belastbare Quellen, für solche Aussagen brauchst. Und wer hat denn hier etwas geschrieben, dass es sich hierbei um um illegale Einwanderer handeln muss!? :think:

Aber als eine Quelle kann ich dir beispielsweise mal gern diese Seite benennen und da ist der jährliche Bedarf an Zuwanderung zwar schon etwas heruntergeschraubt, aber dafür bis zum Jahr 2050 ausgedehnt worden, um die ganz schlimme und drohende Arbeitskräfte-Lücke zu schließen. Da kommt man schon fast an einen Bedarf an Zuwanderung nahe der 20 Millionen-Grenze. Soll das noch realistisch sein?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



mikado* hat geschrieben:Dass die Zuwanderung ein Segen für Deutschland ist, das wird uns doch von morgends bis abends in den Medien eingebleut und ich weiß nicht was du da noch für belastbare Quellen, für solche Aussagen brauchst. Und wer hat denn hier etwas geschrieben, dass es sich hierbei um um illegale Einwanderer handeln muss!? :think:

An dieser Aussage zweifele ich ja gar nicht. Das ist ja auch völlig korrekt. Allerdings stammt aktuell eben ein Großteil der Einwanderer aus der EU, wie du auch aus deinem Artikel herauslesen kannst. Dort wird übrigens nirgends behauptet, dass man Millionen von Flüchtlingen aufnehmen will, sondern gezielt Fachkräfte im Ausland suchen möchte.

Das Thema illegale Einwanderer hast du ins Spiel gebracht. Schließlich werden in erster Linie solche abgeschoben. Wenn du die Abschiebung mit dem Argument der gewünschter Einwanderung verbindest, sagst du indirekt, dass du davon ausgehst, dass diese illegalen Einwanderer unbedingt gebraucht werden. Aber das ist offensichtlich nicht so. Deshalb habe ich nach einer Quelle gefragt, die genau das aussagt.

Da kommt man schon fast an einen Bedarf an Zuwanderung nahe der 20 Millionen-Grenze. Soll das noch realistisch sein?

Dazu muss man nur mal in die Bevölkerungspyramide schauen. Der große Babyboom-Bauch ist jetzt bei eine Alter von 45-55 Jahren. Das ist im Prinzip reine Mathematik, unter der Berücksichtigung der Lebenserwartung natürlich. Dein Artikel geht von der Annahme aus, dass wir die Zahl der Arbeitskräfte konstant halten wollen. Das muss natürlich nicht unbedingt so sein. Vielleicht hilft eine weitere Steigerung der Automatisierung. Vielleicht steigen ja auch die Geburtenzahlen wieder massiv an. Vielleicht bricht unsere Gesellschaft auch vorher schon zusammen. Bis 2050 kann viel passieren.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Deine Frage kann ich dir relativ leicht beantworten. Am Anfang stand die Politik der offenen Grenzen. Dadurch entwickelte sich eine permanente Überforderung und einige Flüchtlinge forderten mehr Komfort. In diesem Zuge fühlten sich viele Deutsche unwohl und die Alternative für Deutschland sprang in diese Nische. Durch den Aufwind der daraus resultierte gab es einen Sinneswandel bei den etablierten Parteien die mit einer schnellen Abschiebung versuchen der Alternative für Deutschland den Wind aus den Segeln zu nehmen.

» IamPirat » Beiträge: 431 » Talkpoints: 24,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Kann es sein, dass du hier verschiedene Dinge miteinander vergleichst? Wenn ich an meine Zweiausbildung in der Computerbranche denke, dann war damals die Rede von der Greencard für IT-Spezialisten. Uns wurde suggeriert, dass wir massig an Fachkräften für diesen Bereich benötigen. Noch bevor wir fertig waren, war dieser Boom schon wieder vorbei.

Was jetzt das Thema Abschiebung betrifft, so geht es da um Menschen, die hier Asyl beantragen, aber aus den sogenannten sicheren Herkunftsländern kommen. Das sind also keine erflehten Fachkräfte für bestimmte Berufsgruppen, sondern Menschen aus allen möglichen Bereichen.

Und da liegt der Unterschied. Was man hier beschleunigen will ist also nicht die Abschiebung allein, sondern der ganze Verwaltungsaufwand, der davor liegt. So dass es eben nicht mehr Monate benötigt, um für einen Antragsteller eine Entscheidung zu tätigen, ob er Asylrecht genießen darf oder nicht. Wer dann eine Ablehnung bekommt, muss dann auch wesentlich schneller nach Hause geschickt werden können.

Aktuell gibt es da noch zu viele Schlupflöcher, die auch fleißig genutzt werden. Was dann bedeutet, dass dieser Mensch zwar kein Bleiberecht hat, aber trotzdem versorgt werden muss. Mit Wohnraum, mit Lebensmitteln, Kleidung etc.. Kann man diese Menschen schneller des Landes verweisen, denn etwas anderes ist eine Abschiebung ja nicht, bedeutet das auch gleichzeitig eine Kostenersparnis, die auf die Masse nicht ganz bedeutungslos ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Was heißt schnell genug gehen? Es sind hier Menschen die schon lange nicht mehr da sein dürften, alle Mittel ausgeschöpft worden sind und die eigentlich nur auf ihre Abschiebung warten. Aber die Behörden kommen einfach nicht aus dem Quark und wenn sie zu lange sich Zeit lassen, dann kann auch das Bleiberecht wieder greifen obwohl vorher alles abgelehnt worden ist.

Was meinst du was das für ein Gefühl für die Menschen ist, deren Anträge abgelehnt worden sind und die jeden Tag darauf warten abgeschoben zu werden und dann über Jahre nichts passiert? Sie haben sich dann hier soweit integriert, die Kinder gehen zur Schule, sprechen Deutsch und sind ganz normale Menschen. Auf einmal kommt jemand und sagt ihnen, morgen müsst ihr hier raus und zurück. Ist das toll? Nein sicherlich nicht, daher ist das Konsequente direkte abschieden doch sinnvoller als es in die Länge zu ziehen und nicht zu sagen, wann das ganze passiert. So ist das doch auch kein Leben.

Zum anderen steht da noch die finanzielle Seite. Eine Abschiebung ist teuer, lässt man sich aber Jahrelang Zeit, dann wäre die Abschiebung billiger gewesen als das jahrelange durchfüttern der Menschen. Somit muss man das auch von zwei Seiten sehen, erst einmal sind es viele Ausgaben und was man damit einsparen kann ist ungewiss. Denn wenn es schneller geht damit, dann kommt es auch nicht mehr vor mit der langfristigen Versorgung und damit ist es nicht mehr zum gegen rechnen geeignet.

Ebenfalls finde ich die Schlupflöcher albern, es reicht schon aus wenn das Heimatland keine Abgeschobenen mehr zurück nehmen möchte damit diese hier bleiben. Auch Bürgerkrieg, instabile Lagen und Erkrankungen führen dazu, dass diese hier länger sich aufhalten als geplant ist. Kommt jemand mit Abschiebung um die Ecke, dann lässt man das Psychische Trauma vom Stapel und schon hat sich das wieder erledigt, schwer zu "spielen" wäre so etwas auch nicht. Ich möchte gar nicht wissen wie viele simulieren nur damit sie nicht abgeschoben werden können, genauso mit der instabilen Lage.

Warum sollte nicht jemand abgeschoben werden können der hier eine Straftat nach der anderen begeht die in seinem Land Hinrichtung bedeuten würden? Dieser Soziale Mist geht mir teilweise schon auf die Nerven und wer meint hier Frauen nacheinander Vergewaltigen zu müssen, schwere Körperverletzungen mit bleibenden Schäden anzurichten der kann auch in sein Land mit Bürgerkrieg zurück geschickt werden damit ihm das mal passiert und er weiß wie das ist. Sicherer Tod ist das jedenfalls nicht wenn sich die Person nicht dumm genug anstellt, immerhin schaffen es andere auch dort zu Überleben und waren niemals in Deutschland.

Ohnehin ist es ein Armutszeugnis der Bevölkerung da, dass sie ihre jungen Männer hierher schicken anstatt das sie mal ihre Waffen in die Hand nehmen und das selbst regeln. Dafür dürfen andere Nationen mit ihren Soldaten dort ankommen und das klären mit ihren Männern und Frauen weil die Einheimischen zu feige sind sich zu wehren. Armutszeugnis und habe ich keinerlei Verständnis dafür, gerade weil hier 70% der Anträge von Männern gestellt werden und nicht von Kindern und Frauen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Inzwischen ist doch jeden klar, dass diese Flüchtlingswelle unsere Probleme nicht löst und sogar noch die falschen Signale auslöst. Inzwischen gibt es in Großstädten wie in Frankfurt, Berlin oder dem Ruhrgebiet kriminelle Subkulturen, die rein aus Menschen mit Migrationshintergrund bestehen und die sich oft illegal hier aufhalten.

Selbstverständlich muss die Politik darauf reagieren, da es hier massive Fehlentwicklungen gibt. Viele Flüchtlinge haben eben kaum Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt und werden dann zur leichten Beute für Rekrutierer des IS oder für kriminelle Banden.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 25.10.2016, 20:56, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Die Sache ist eigentlich ganz einfach: So wie es derzeit läuft ist eine Integration fast aussichtslos. Das liegt einfach an der Masse der Zuwanderer. Je mehr zu uns kommen, umso grösser werden die sich bildenden autonomen Gruppen. Man kennt das aus Amerika mit den Italienern und Chinesen.

Ich wohne im Ruhrgebiet und kann das hautnah verfolgen. Angenommen wir haben einen Ort mit 50000 Einwohnern und es kommen 100 Migranten. Was passiert? Diese einhundert Migranten werden quasi assimiliert. Sie werden praktisch Deutsch. Ihnen bleibt auch praktisch nichts Anderes übrig. Jeder von ihnen arbeitet in einer anderen Firma, wohn in einem anderen Stadtteil, die Kinder sind in der Schule von Deutschen umgeben. Und was ist, wenn nun in diese Stadt 5000 Migranten kommen? Sie bilden eine Gruppe. Sie bleiben unter sich, man kann sich verstecken, man kann seiner Kultur huldigen, all diese Dinge. Das ist jetzt durchaus nicht negativ gemeint von mir.

Aber wenn die Anzahl der Zuwanderer zu groß ist, dann besteht keine Notwendigkeit aus der Sicht der Migranten sich zu integrieren. Man kann sich das ja sehr gut vorstellen, wenn man mal anders herum senkt. Angenommen man wandert aus in die Türkei. Dann wird man sich irgendwann einfügen.

Natürlich wird man seine deutsche Herkunft nicht verleugnen, aber man passt sich an, man wird eben ein Mensch, der sich angepasst hat und auch gelernt hat, die türkischen Gepflogenheiten lieben. Aber was ist, wenn man nicht unbedingt nach Istanbul auswandert, sondern nach Antalya? Dort gibt es eine deutsche Kolonie, wenn man es so nenne darf. Eine große Anzahl deutscher Rentner verbringt dort ihren Lebensabend und man bleibt unter sich. Mit allem, was dazu gehört. Ballermann-Lieder, Grillwurst, Schalke und Bier.

Verschärft wird im Moment alles durch die politische Großwetterlage. Der Islamterror beispielsweise. Dumme Deutsche setzen Islamterror mit dem Islam an sich gleich, die Muslime fühlen sich angegriffen und das ist im Moment eine Spirale der Blödheit, auf beiden Seiten wohlgemerkt. Wir wollen den Migranten etwas verbieten, beispielsweise das Tragen eines Kopftuches, die Migranten fühlen sich dadurch bevormundet und es kommt dazu, dass sie jetzt erst recht auf das Tragen eines Kopftuches beharren.

Ich glaube, dass der Zug der Integration längst abgefahren ist. Schuld daran sind die Menschen, die Ängste geschürt haben und die Politik, welche nicht in der Lage ist ein Flüchtlingsproblem sinnvoll zu lösen.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


"schnell genug" kann hier im wahrsten Sinne des Wortes nicht von gesprochen werden. Es wird einem vom Staat zwar das eine oder andere Mal suggeriert, dass die Abschiebungen ständig aufgestockt werden, aber es ist gelogen. Alleine in NRW würden wir noch 20 Jahre brauchen, um alle illegalen abzuschieben sowie aktuelle Flüchtlinge, die hier kein Bleiberecht haben oder andere, deren Asylverfahren abgelehnt wurde.

Es müsste deutlich schneller gehen, aber Deutschland ist ein Land der dummheitlichen Bürokratie. Hier wird darauf geachtet, wie viele Menschen im Flieger sitzen dürfen, dann wird geguckt, was in den Heimatländern so Sache ist und mehr. Wir erdreisten uns ja sogar, niemanden abzuschieben, der anderswo die Todesstrafe bekommt. Ist das mein Problem? Garantiert nicht, wer in Saudi Arabien, in Teilen der USA oder anderswo Scheiße baut, die diese Strafe verdient, habe ich als deutsche Politik da kein Urteil zu bilden und die Spinner gefälligst auszuliefern!

Deutschland ist ein Land der Idiotie. Hier kommen 2015 mehr als 800.000 Flüchtlinge zu uns. Seltsamerweise knapp 70 Prozent der Männer. Dann so viele Minderjährige, die letzten Endes längst älter als 18 sind und der Staat lässt sich an der Nase herumführen. In Marokko, Algerien, Tunesien, Syrien, Türkei, Afghanistan & Co ist das kein Geheimnis, wie man in Deutschland schnell Asyl kriegt, die Abschiebung verhindert und mehr. Die sind nicht doof!

Von schneller Abschiebung ist verbal zwar die Rede, aber faktisch passiert nichts. Griechenland macht es mit Hussein K vor. Zehn Jahre Haft wegen versuchten Mordes, zwei Jahre später ist der in Deutschland, weil sie ihn abgeschoben und entlassen haben. Bombe und Deutschland beweist damit erneut, dass sie nichts richtig prüfen, zu doof sind, die Grenzen zu kontrollieren und beheimatet nun einen Mann, der älter ist als angegebene 17 Jahre, eine Freiburger Studentin getötet hat und bald 15 Jahre auf Kosten unserer Steuern hier verbringt und dann abschieben? Haha, das ich nicht lache.

Solange sich der "Dummdeutsche" das Gelüge antut, nicht protestiert auf den Straßen, mal richtig Gas gibt, wie beim arabischen Frühling und in anderen Ländern, passiert hier gar nichts. Erst wenn der Baum brennt, dann wird politisch alles probiert, die Wogen zu glätten.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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