Nationalsozialismus heute noch möglich?

vom 25.10.2015, 19:55 Uhr

Es gab ja mal ein Film mit dem Namen die Welle, wo es darum geht ein Experiment durchzuführen, wo man sehen will, ob es heutzutage möglich ist, eine Diktatur wie vor weit über 70 Jahren aufzubauen. Es benötigt ja eine Ideologie, ein Feindbild, einheitliche Kleidung und ein Stück Unwissenheit / Naivität / Labilität der Bürger um so etwas nochmal durch zu bekommen.

Denkt ihr das aufgrund der aktuellen Lage im Land es möglich ist, dass sich Geschichte teilweise wiederholen kann, also dass ein neuer Nationalsozialismus entstehen könnte?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Natürlich ist so etwas möglich. Wie man an den ganzen Gruppierungen wie PEGIDA und wie sie alle heißen, sieht, sind wir gar nicht mehr weit weg, von so einer Ideologie. Es ist traurig aber wahr, aber die Menschen lassen sich nach wie vor teilweise von solchen Ideologien einlullen.

Ich wünsche es mir natürlich nicht, aber ich habe schon Angst vor einem dritten Weltkrieg, weil sich die Menschen aus Unsicherheit und Angst um ihr Geld und ihren Arbeitsplatz wieder so weit bringen lassen könnten, wie uns ein gewisser Herr schon vor Jahren gebracht hat.

Natürlich haben wir alle im Geschichtsunterricht gut aufgepasst und wir wurden gewarnt, dass wir uns nicht mehr auf so eine Ideologie einlassen. Aber wahrscheinlich wird es immer Menschen geben, die so etwas tun. Und Menschen, die auch einen großen Einfluss haben und die Ängste der Menschen so weit schüren, dass so etwas wieder möglich wird.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ja es ist durchaus möglich. Die Gefahr ist eigentlich immer, dass viele Menschen dies Dinge eben nicht mehr für möglich halten. Aber, ohne dass ich jetzt hiermit einen Vergleich zum Nationalsozialismus ziehen möchte, vor einem halben Jahr hat Niemand es für möglich gehalten, dass Trump Präsident wird. 1985 hat Niemand daran geglaubt, dass die DDR einmal verschwindet. Es gibt eine Menge solche Beispiele, wo Menschen nicht glaubten, dass irgendetwas jemals passieren könnte.

Die AfD ist nicht die NSDAP. Das muss man allerdings auch einmal ausdrücklich betonen. Wir sind also noch ein gutes Stück davon entfernt, als dass man sagen könnte, wir wären auf dem Weg in einen Nazi-Staat. Das, was hier in Deutschland gerade passiert ist nichts anderes, als dass Deutschland jetzt auf einem ähnlich rechten Niveau ankommt, wie die Nachbarstaaten bereits Jahrzehnte zuvor. Mehr nicht. Pegida, AfD und andere Gruppierungen sind nichts anderes als ein Ausdruck unserer demokratischen Meinungsfreiheit. Man möge mich jetzt nicht falsch verstehen: Ich würde niemals die AfD wählen, und ich finde die Pegida-Veranstaltungen nur peinlich, aber ich bin ein Verfechter der Demokratie. Man darf Niemandem den Mund verbieten, solange dieser sich auf demokratischem Boden bewegt. Und das tut die AfD. Ansonsten wäre sie als Partei nicht zugelassen.

Was man allerdings beobachten muss, sind die Reaktionen der anderen Parteien. Sie scheinen nicht zu verstehen, dass es einen Grund hat, dass sich eine AfD gebildet hat. Das ist das wahre Übel. Die AfD ist Ausdruck für eine Unzufriedenheit der Bevölkerung. Die Bevölkerung, will, dass in Sachen Flüchtlungsthematik und Islamismus etwas getan wird. Und wenn die Regierung nicht sieht, dass die Bevölkerung unzufrieden ist und dementsprechend reagiert, dann kommt irgendwann etwas Schlimmeres, etwas, das nicht mehr demokratisch ist und dann, ja dann könnte es zu einem Rechtsruck kommen, der viel Unheil anrichten kann.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Zum Glück ist dieser Schwachsinn heute in Deutschland vorüber. Meiner Ansicht nach ist eine islamistische Revolution in den Ländern des Nahen Ostens wesentlich wahrscheinlicher. Deren Hass auf Israel ähnelt dem der Nationalsozialisten und die Forderung nach einer Vernichtung Israels ist unzweideutig. Vor allem hat der islamistische Terror gezeigt, dass Landesgrenzen für ihn kein Problem sind.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ja, ich gebe zu, dass der sich radikalisierende Islamismus eine Gefahr darstellt. Aber dies jetzt unbedingt mit dem Nationalsozialismus zu vergleichen, fände ich übertrieben. Die meisten Muslime wenden sich ja vom radikalen Islamismus ab. Gegen Israel sind sie ja aus historischen Gründen, aber ob sie jetzt geschlossen gegen jeden Israeli vorgehen würden, weiß ich nicht. Sicherlich weist der radikale Islamismus einige Parallelen zum Nationalsozialismus auf, da hast du schon recht. Beispielsweise das geflügelte Wort vom „Heiligen Krieg“ ähnelt schon dem „Totalen Krieg“ der Nazis, vom „Lebensraum im Osten“. Und die Bezeichnung „Kufar“ für Menschen, die angeblich Ungläubige sind, ist ähnlich ausgrenzend wie seinerzeit das Wort Jude.

Doch ich glaube, dass diese radikalen Muslime von der Mehrheit der muslimischen Bevölkerung abgelehnt wird. Mehr Sorgen macht mir allerdings derzeit die Entwicklung in der Türkei. Viele Dinge erinnern mich tatsächlich an den Nationalsozialismus. So lese ich auf diversen Facebook-Seiten immer öfter Kommentare von türken, welche die Überlegenheit türkischer, Waffen, Moral und sonstiger Dinge propagieren. Die Vorgehensweise Erdogans erinnern mich auch sehr stark an die Aktivitäten im Vorfeld der Machterschleichung Hitlers. Zudem die beinahe blinde Gefolgschaft Erdogans. Ich bin froh, dass die Türkei nicht über eine so große Macht verfügt wie seinerzeit Deutschland.

Ich persönlich hoffe, dass die Menschheit endlich mal erwachsen wird und Volks- und Nationalgedankengut endlich mal der Vergangenheit angehören. Ich hoffe, dass endlich eingesehen wird, dass man Niemanden wegen seiner Religion, ethnischen Herkunft oder politischen Gesinnung verfolgen oder ausgrenzen darf. Und um dieses Ziel zu erreichen, sind in erster Linie die Politiker gefragt. Statt sich gegenseitig anzufeinden, sollten sie das tun, wofür die Menschheit eigentlich das System Staat erfunden hat: Jedem Menschen die Möglichkeit zu geben sich sowohl geistig als auch materiell frei zu entfalten.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es gibt genug Umfragen, wonach sich über 50 Prozent der Muslime der ersten Generation lieber nach der Scharia statt nach dem Grundgesetz richten wollen. Warum gibt es denn so viel Widerstand gegen eine islamische Paralleljustiz nach dem Vorbild der Scharia in Deutschland. Wenn es bei den Rebellengruppen in Syrien heißt, dass man gegen den IS ist, bedeutet dies allerdings zumeist, dass man ebenso einen islamischen Staat auf Grundlage der Scharia errichten will und den Muslimen wird auch in der Moschee vermittelt, dass ein solcher Gottesstaat im Sinne des Propheten ist.

Dagegen teilt doch kaum jemand das Gedankengut der Nazis und kaum jemand hätte etwas gegen qualifizierte Zuwanderung. Inzwischen wandert der Antisemitismus zu und es gibt genug Bürger in Deutschland mit Migrationshintergrund. Dies war 1933 nicht der Fall. Da hätte man sicher keine Flüchtlinge aufgenommen und da war Deutschland auch sicher nicht so attraktiv für Flüchtlinge. Damals gab es auch 6 Millionen Arbeitslose und eine wesentlich schlechtere Versicherung als heute. Auch deshalb sehe ich diese Gefahr als gebannt an. Selbstverständlich wird es immer wieder Aktionen wie die von Brejvik geben, die keinesfalls toleriert werden dürfen. Trotzdem sehe ich auch nach den Anschlägen von Brüssel, Paris und Nizza mehr Gefahr durch islamistischen Terror.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Talkmaster am 02.12.2016, 13:03, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich denke sehr wohl, dass es den Nationalsozialismus noch immer geben kann und es ihn auch indirekt gibt. Er ist aber mit der Zeit moderner und teilweise auch geheimer geworden. Er wird nicht zwangsläufig offen ausgelebt, wie einst es noch war, als Neonazis mit Springerstiefeln umherstiefelten. Davon sieht man wenige und die sind bis auf bei Demos auch verpönter denn je.

Es gilt noch heute, nicht aufzufallen. Das gilt aber in fast allen Richtungen. Erst wenn es um die Sache geht, fallen viele schon auf. Das fällt bei linkem Gefolge immer mit Brandanschläge & Co gegen anders denkende auf, was auch eine Art linker Nationalsozialismus ist. Gegen alle Macht und Hauptsache die eigenen Interessen vertreten.

Der radikale Islam wird hier gerne gelebt und ist auch ein großes Problem. Die Integration ist von Außen bei einigen gelungen, aber hinter verschlossenen Türen wohnen einige noch immer in Afghanistan & Co. Was sich meist dann entlädt, wenn Ehrenmorde passieren, Frauen am Auto durch die Straßen geschliffen werden, Frauen auf offener Straße abgestochen werden, weil sie sich trennen wollten. Wenn Frau den Cousin heiratet usw. Da merkt man, wie viel die Nationalisten, eben auch aus anderen Ländern ihren Sitten, Gebräuchen & Co der Sharia gefügig sind.

Somit ist der Nationalsozialismus nicht mehr nur ein deutsches Phänomen, was gerne mit Hitler verbunden wird. Auch die Huldiger Allah mit ihrem König in Saudi Arabien, ihren Ayatollah & Co sind durchaus sehr nationalsozialistisch geprägt, aber da kräht sehr wenig der Hahn nach. Weil die Wichtigkeit der deutschen Politik besteht immer darin, die Nationalisten aus den deutschen Reihen mit einem vielleicht rechten oder angehauchten rechten Gedankengut mundtot zu machen.

Wie erklärt man sich sonst, dass drei SPD Politiker Kinderehen verharmlosen und zwei weitere sogar die Sharia als geltendes Recht einführen wollten?

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^