Trockenübung für Kinder die Haustier wollen, sinnvoll?

vom 09.12.2016, 14:03 Uhr

Viele Kinder wünschen sich ein Haustier, aber nach anfänglicher Begeisterung für das Tier, bleibt dann irgendwann die Arbeit doch an den Eltern hängen. Eine Mutter möchte dies verhindern und sozusagen Trockenübungen mit ihren Kindern machen, die sich einen Hund wünschen.

So sollen die Kinder für eine Woche täglich mehrmals Gassi gehen und auch unaufgefordert einen Futter und Wassernapf füllen. Die Kinder machen das auch fleißig und die Mutter versteckt dann auf der Gassi Runde Papierzettel, die die Kinder einsammeln sollen, um eben zu beweisen, dass sie auch die ganze Runde gelaufen sind. Auch sollen sie früher aufstehen, um vor der Schule noch mit dem imaginären Hund raus zu gehen.

Ich muss sagen, dass ich diese Trockenübung nicht ernst nehmen konnte. Was ist denn schon eine Woche im Gegensatz zu einem ganzen Hundeleben? Mir kam das alles etwas spanisch vor, da auch am Ende des Test dann gleich ein Welpe ins Haus kam. Ich denke, dass man durch solche Trockenübungen nicht heraus finden kann, ob sich die Kinder wirklich ernsthaft um ihr Tier kümmern werden. Ich denke, dass man trotzdem immer damit rechnen sollte, dass man doch irgendwann als Elternteil diese Arbeit übernehmen muss.

Meint ihr, dass solche Trockenübungen sinnvoll sind, bevor ein Haustier ins Haus kommt? Würdet ihr dann meinen, dass sich die Kinder gut um das Wunschtier kümmern, nur weil sie ein paar Tage lang die Übung mitgemacht haben? Wäre das für euch Ausschlaggebend um eine Entscheidung für oder gegen ein Haustier zu treffen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich halte diese Trockenübungen für ziemlich sinnfrei. Denn ein Hund muss erst einmal erzogen werden, während ein imaginärer Hund direkt alles tut was man sagt. Dass imaginäre Hunde direkt pflegeleichter sind, sollte ja wohl klar sein.

Ich würde das eher anders machen. Vor einigen Monaten hatte ich ein Gespräch mit meiner Nichte (14), die sich unbedingt einen Hund wünschte, weil ihr Onkel von der anderen Seite mit dessen Freundin A zu Besuch war und die beiden einen Hund dabei hatten, den sie gesittet haben. Meine Nichte sah diesen Hund und wollte auch unbedingt einen haben. Also haben sich A und ich über die Hundehaltung allgemein unterhalten und was man darf und was man nicht darf.

Beispielsweise die Hundesteuer wurde erwähnt, oder dass man die Hundehaufen aufsammeln muss und nicht liegen lassen darf. Dann wurde auch thematisiert, wie teuer die Tierarztkosten so wären und dass ein Hund ja auch regelmäßig entwurmt werden muss. Lauter so "eklige" Sachen wurden gesagt und A erzählte auch, wie oft sie mit dem Hund raus müsste und welche Probleme sie mit ihm hätte.

Das hat meine Nichte dann soweit geschockt und abgeschreckt und sie wollte keinen Hund mehr. Sie hatte sich das viel einfacher vorgestellt und die negativen und schmutzigen (sowie stinkigen) Details komplett ausgeklammert und konsequent ignoriert. Als sie erfahren hat, dass sie Hundehaufen aufsammeln müsste und so ein Hund auch Würmer haben kann, war das Thema für sie erledigt. Ich bin der Meinung, dass sich kein Mensch von solchen Kleinigkeiten abhalten lassen würde, trotzdem einen Hund haben zu wollen. Wenn es schon an solchen oberflächlichen Details scheitert, dann war der Wille bzw. der Wunsch ja nicht besonders groß.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Eine Woche finde ich auch reichlich kurz denn die kann jeder durchhalten. Macht man das Spiel aber ein wenig länger, so vier Wochen oder auch acht Wochen, dann kann man durchaus sehen wie sich die Begeisterung mit der Zeit auch in Grenzen hält. Denn mit Füttern und Gassi gehen vor der Schule ist es nicht getan, es fallen mit einem Hund noch weitere Tätigkeiten an die erledigt werden müssen und irgendwann auch abgeschoben werden.

Aber so schlecht finde ich das ehrlich gesagt nicht. Denn nicht jeder kann sich einen Probehund ins Haus holen der dann wieder auszieht wenn es nicht klappt. Vieles wird sich einfacher vorgestellt als es ist, aber ein muss auch nicht ein Welpe sein der erst noch erzogen werden muss, man kann sich durchaus auch schon einen älteren, erzogenen Hund ins Haus holen. Damit entfällt der Teil der großen Erziehung schon einmal, auch wenn ein Welpe immer niedlicher ist. Nur die Dauer finde ich einfach zu kurz mit nur einer Woche, denn diese ist im Vergleich zu dem hinterher rein gar nichts.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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