Bei Geschenken immer auf den Gegenwert achten?

vom 28.11.2016, 21:15 Uhr

Bekommt man ein Geschenk, so weiß man ja immer in etwa was diese auch wert ist. Nun fühlen sich ja viele Menschen immer gehalten, auch im gleichen Gegenwert etwas zurückverschenken zu müssen. Ich persönlich sehe das ja nicht ganz so verbissen, aber wie handhabt ihr das denn? Fühlt ihr auch immer genötigt, im gleichen Gegenwert etwas als Geschenk kaufen zu müssen oder welche Maßstäbe setzt ihr denn hierbei an?

Benutzeravatar

» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde nicht, dass Geschenke den gleichen Geldwert haben müssen. Es hat ja auch nicht jeder immer gleichviel Geld zur Verfügung. Als ich zum Beispiel noch jünger war, hatte ich mehr Taschengeld als eine gute Freundin von mir. Dementsprechend konnte ich mir zu ihrem Geburtstag auch etwas teurere Geschenke leisten als sie sich zu meinem. Da hätte ich auch nie erwartet, dass sie sich selbst "arm macht", nur damit der Geldwert derselbe ist.

Dazu kommt, dass Geschenke ja nicht unbedingt einen hohen materiellen Wert haben müssen. Eine Freundin von mir zeichnet sehr gerne und gut, und ich habe einige Bilder von ihr auch an der Wand hängen. Wenn sie mich also nach Geschenkwünschen sagt, nenne ich oft genug Bilder. Rein geldlich kosten die sie natürlich eher wenig, aber sie investiert dafür Zeit und macht etwas, was mir gefällt.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde es eher unschön, wenn man sich immer den selben Wert hin und her schenkt. So kann man es doch auch gleich lassen. Ein Geschenk sollte vielmehr für Freude sorgen, ein Lächeln im Gesicht und den Beschenkten auch nützlich sein und nicht einen gewissen Wert haben. Mir ist es total egal, welchen Wert meine Geschenke haben, deswegen ändere ich meine Geschenkideen für andere Leute nicht. Ich freue mich ja auch über günstige Sachen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde schon, dass es einen faden Beigeschmack hat wenn man etwas für 100 Euro geschenkt bekommt aber im Gegenzug nur etwas verschenkt was den Wert von 5 Euro hat. Sicherlich hat nicht jeder die finanziellen Mittel zur Verfügung um jedem auch ein teures Geschenk machen zu können, aber als Bittsteller und Armselig will man selbst dann auch nicht dastehen und packt noch etwas weiteres mit dazu, damit das Geschenk finanziell aufgewertet wird.

Bei etwas selbst gemachten muss man nicht nur den materiellen Wert mit einbeziehen sondern auch die Arbeitszeit die dort mit hinein gesteckt worden ist. Und somit kann das selbst gemalte Bild für wenige Cent Materialkosten aber dennoch seine 50 Euro Wert sein, wenn entsprechend Zeit investiert wurde und damit auch ein anderes gekauftes Geschenk wieder gleichstellen oder sogar darüber liegen.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich finde dieses Rechnen ja immer total schrecklich. Dann kann man ja direkt Bücher austauschen oder noch besser, Einkaufsgutscheine, damit der Gegenwert auch wirklich genau passt.

Wenn ich etwas verschenke dann muss das doch zum Beschenkten passen, er sollte sich darüber freuen und etwas mit dem Geschenk anfangen können. Was bringt es denn, wenn ich 20 Euro mehr ausgeben um den Gegenwert zu beachten und der Beschenkte hat dann nur einen weiteren Staubfänger oder einen Champagner, den er aber gar nicht mag?

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Es spielt sicherlich eine Rolle, wie viel Geld denn jemand für Geschenke zur Verfügung hat. Auch finde ich es da nicht falsch, wenn man sich vorher etwas abspricht und vielleicht ein Limit ausmacht, wie viel denn ein Geschenk maximal kosten sollte.

Ich würde mir auch blöd vorkommen, wenn ich etwas sehr hochwertiges oder teures bekomme und im Gegensatz nur eine Kleinigkeit geschenkt habe. Da ist es doch besser, wenn man sich vorher ein bisschen abspricht, damit so etwas eben nicht passiert.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Wenn ich etwas verschenke, dann geht es doch nicht um den Wert. Ich habe auch schon viele Geschenke bekommen, die sich nicht "schätzen" lassen, weil sie einfach individuell für mich waren. Dann kann ich schlecht errechnen, was das wert ist und was ich schenke. Ich mache mir dann lieber Gedanken, was ich schenken will, was genauso individuell ist.

So habe ich zum Beispiel schon einen sehr schönen selbstgenähten Pullover geschenkt bekommen. Sicherlich könnte ich ausrechnen, wie teuer der Stoff war und was man in Zeit investiert hat - aber das ist doch lange nicht der Wert des Geschenkes! In solchen Fällen wäre das wirklich sehr schwer.

Ja, ich hätte schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas verschenke, was einen Wert von 5€ hat und ich etwas für 50€ bekommen habe. Ein bisschen sollte es sich die Waage halten. Oder zumindest ähnlich sein. Für die Freundin, die mir den Pulli genäht habe, habe ich dann auch etwas gebastelt (mit erhöhten Materialkosten) und ich denke, dass ich ihr mehr eine Freude gemacht habe, als hätte ich den Stoff in Geld umgerechnet und ihr dafür etwas geschenkt.

Manche 20€ Geschenke machen mehr Freude, als 100€ Geschenke. Das darf man dann auch nicht ganz vergessen. Da müsste man sich auch fragen, ob man dann lieber noch etwas dazu schenkt, was dann an die 100€ heran kommt, oder ob man es dabei belässt. Genauso fraglich ist es, ob man jemanden genauso eine Freude machen kann, wenn man ihm nur was kauft, wenn derjenige sich richtig Mühe gemacht hat und selbst etwas hergestellt hat.

Das ist alles viel zu kompliziert, wenn man so viel darüber nachdenkt. Man sollte einfach das schenken, worüber man sich selber auch freuen würde und wo man denkt, dass derjenige sich freut.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich finde es schon nicht verkehrt, dass man ungefähr darauf achtet, dass man nicht gerade selber etwas für 10 Euro verschenkt, aber etwas viel teureres und wertvolleres bekommt. Das wäre mir dann schon sehr unangenehm und das würde ich nicht wollen. Darum fände ich es auch gut, wenn im Vorfeld ein Limit besprochen wird, das für die gegenseitigen Geschenke gilt.

Aber ganz genau würde ich nicht darauf achten, dass ich etwas verschenke, das den gleichen Wert wie das hat, was ich geschenkt bekommen habe. Mir geht es beim Schenken darum, dass ich Ideen habe und diese umsetze, damit sich der Beschenkte auch freut. Wenn man sich dann stur an einem Wert festhält, kann man das auch nicht immer umsetzen und das wäre doch schade.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich finde nicht, dass der materielle Wert eines Geschenks so wichtig ist. Außerdem ist das nicht immer so einfach. Bei Gutscheinen sieht man direkt, wie viel der andere ausgegeben hat. Oder bei Geschenken wie DVDs, Büchern oder bestimmten Elektrogeräten kann man den Preis auch noch ganz gut einschätzen. Aber bei vielen Dingen, wüsste ich gar nicht, wie ich herausfinden sollte, was der Schenker ausgegeben hat.

Eine Freundin von mir verbringt immer Stunden damit, um ein vergleichbares Windlicht oder Dekoobjekt zu ergooglen und kauft dann ein Gegengeschenk für möglichst genau diesen Preis. Hat die Kerze 5,99€ gekostet, gibt sie auch nicht mehr als 6€ aus. Manchmal stolpert man ja über das "perfekte" Geschenk, von dem man einfach weiß, dass es das richtige für den Beschenkten wäre.

Sie sagt aber ganz offen, dass sie dieses stehen ließe, wenn es z.B. 7€ kostet und dann lieber etwas anderes, weniger schönes, für 6€ kauft. Sonst ist es ja nicht mehr gerecht. Das finde ich persönlich total übertrieben, zumal ausgerechnet diese Freundin finanziell recht gut aufgestellt ist. Wäre sie "arm" könnte ich dies Verhalten noch eher verstehen, aber so finde ich es einfach geizig, wegen eines Euros so einen Aufstand zu machen. Und Lust auf stundenlange Recherchen habe ich schon gar nicht.

Ich gehöre zum Beispiel auch zu den Menschen, die gerne Dinge selbst machen. Da ist die Bestimmung des Gegenwertes eines von mir geschenkten Objektes doch eher schwierig. Ich nähe und stricke viel. Für meine Freundinnen habe ich zur Geburt ihrer Kinder oft Mützchen, Strampler oder Spielzeug hergestellt.

Natürlich kann man da den Preis des Stoffes oder der Wolle zu Grunde legen, aber aufzurechnen, was eine Arbeitsstunde, die ich in den Produktion investiert habe, wert ist, wird da schon schwieriger. Würde ich den Stundenlohn, den ich im Job bekomme nehmen, wären das zum Teil extrem kostspielige Geschenke. Aber so kann man nicht rechnen, denn ich nähe und stricke ja mit Begeisterung, es kommt mir also eigentlich nicht wie Arbeit vor.

Meine Schwägerin rümpft bei selbst gemachten Geschenken immer die Nase, da sie in ihren Augen kaum materiellen Wert besitzen und das für sie das wichtige ist. Ein Geldschein ohne Grußkarte oder ähnliches ist für sie immer noch ein wesentlich besseres Geschenk, als irgendetwas selbst gemachtes, sei es noch so schick und professionell hergestellt. Denn der Sachwert ist eben nicht erkennbar und auf den allein kommt es für sie an.

Ein Geschenk kann viele verschiedene Werte beinhalten. Für manche Leute sind 10€ schon viel Geld, für andere sind 100€ immer noch Peanuts. Wer hat also realistisch mehr ausgegeben? Für mich persönlich ist es viel wichtiger, dass sich der Schenker ein paar Gedanken gemacht hat, worüber ich mich freuen würde, anstatt einfach einen Schein einzutüten, der in etwa dem finanziellen Wert meines letzten Geschenks an ihn entspricht.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^